Love of my life: Internet of love

Internetbekanntschaften sind so eine Sache… Zwischen all‘ den komischen Leuten eine Person zu finden, die einem auf Anhieb sympathisch ist, ist gar nicht mal so leicht. Sollte man endlich mal jemanden gefunden haben, kann es sein, dass dieser Jemand auf Nachrichten nicht antwortet oder sich nach einiger Zeit doch als Fehlgriff herausstellt.
Selten findet man über das World Wide Web tatsächlich jemanden, der nicht Hunderte von Kilometern weit weg wohnt und auch noch nach einiger Zeit Kontakt halten möchte. Liebe aus dem Internet ist aber noch viel schwieriger.

Immer wieder liest man in Foren über die Gefahren von Onlinedating und Cybersex. Ob es nun die Pädophilie ist oder die Sucht nach Vergewaltigung – man kann vielen bösen Menschen im Internet begegnen; und dass, obwohl man sich noch nicht einmal im Darkweb befindet.
Die Gefahren außer Acht zu lassen oder sie zu verharmlosen, kann schwerwiegende Folgen haben. Und dabei spreche ich nicht nur von den beiden oben genannten Gefahren. Sondern von allen.
Auch solche, die nicht strafrechtlich verfolgt werden, sondern einem einfach nur das Herz brechen.

Ich habe es jetzt schon vier Mal erlebt, dass ich einen netten, jungen Mann über das Internet kennengelernt habe. Da ich doch recht schüchtern bin am Anfang, habe ich die Frage nach einem Treffen immer wieder auf später verschoben. Und dadurch verlor ich diese Personen, weil sie doch tatsächlich die „Liebe ihres Lebens“ getroffen haben, während ich mit ihnen über What’sApp und Co. Kontakt hielt und sich sogar etwas mehr als Freundschaft anbahnte. Doch plötzlich schrieben sie nur noch selten zurück und meldeten sich kaum noch. Nach hartnäckigem Nachfragen erfährt man dann, dass man ersetzt wurde. Von einer Person, die hübscher und besser ist als man selbst. Und die sie im echten Leben getroffen haben.
Wenn einem das einmal passiert – okay, kann passieren. Beim zweiten Mal tut es schon mehr weh. Alle guten, und scheinbar auch schlechten, Dinge sind drei… Aber vier Mal! Das ist schon eine ganz andere Hausnummer. Dabei bedauere ich nicht, wie ich vorgegangen bin und dass ich mich gegen Treffen entschieden habe, die schon nach einer Woche vollzogen werden sollten. Ich möchte eine Person doch erst ein bisschen besser kennenlernen, wenn ich sie online getroffen habe, bevor ich mich der Gefahr aussetze, diese Person zu treffen.

Wie man am besten herausfindet, ob eine Person wirklich die ist, für die sie sich ausgibt? Nun, das ist schwer zu sagen. Ich habe gelernt, auf ein paar Faktoren zu achten.
1. Auf Dating-Websiten sollte immer mehr als ein Bild vorhanden sein. Ein Bild kann man leicht irgendwo rauskopieren, aber mehrere zu finden ist schon etwas schwieriger.
2. Wenn es auf der Website eine Verifizierungsmöglichkeit gibt, achte ich darauf, dass diese Möglichkeit erfolgreich aktiviert wurde. So wird sicher gestellt, dass es diese Person wirklich gibt.
3. Schreibe ich mit jemandem, den ich erst kurz kenne, bitte ich immer nach spontanen Fotos. Welche, die nicht gestellt sind, sondern tatsächlich gerade gemacht wurden. Ohne Filter, ohne Photoshop etc. Das zeigt, dass man wirklich mit der richtigen Person schreibt.
4. Nach persönlichen Sachen fragen. Es fällt schwer, sich aussagekräftige Hintergründe eines Lebens auszudenken, die sich nicht widersprechen.
5. Nicht nur auf Facebook, What’sApp und Co. gibt es Informationen über eine Person. Das Web ist voll von unseren Daten. Einfach mal den vollen Namen googlen und Beispiele finden, die belegen, dass ein gesellschaftliches Leben existiert.
6. Spontanen ersten Treffen nur zusagen, wenn man einen guten Freund/eine guten Freundin dabei hat. Und nur in der Öffentlichkeit. Auch nach sorgfältiger Prüfung ist nicht gesagt, dass die Person wirklich die ist, für die sie sich ausgibt.

Mit diesen Tipps ist es möglich, jemanden zu finden, der sich wirklich für dich interessiert und nicht nur für Sex, Geld oder Ähnliches.
Es sei denn, darauf bist du auch aus…

© a.k.heidmann

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