Die Montage sind immer lang,
und anstrengend. Den ganzen Morgen schlage ich mich mit dem Einsortieren von Büchern rum.
Und dann sind es auch noch alles so langweilige Schinken. Jetzt tut mir der Rücken weh.
Ich setze mich hin und schaue mich in dem großen hohen Raum um. Durch die vielen massiven Regale sieht er irgendwie düster aus. Nur schwaches gräuliches Tageslicht dringt durch die Fenster. Und die dürftige Beleuchtung macht es auch nicht besser. Ich meine, ich mag diese Form der Nicht-Beleuchtung, aber das ist ja nicht jedermanns Sache.
An einzelnen Lesepulten stehen kleine starke Lampen, die punktgenau auf das dort aufgeschlagene Werk, geradezu unbarmherzig ihren Strahl richten.
Aber kaum eine ist besetzt.
Das Ticken der Wanduhr auf der anderen Seite der Bibliothek kommt mir heute unwahrscheinlich laut vor.
Hier ist nichts los, nur wenige Leute stehen zwischen den langen Regalreihen, in den ein oder anderen Schmöker vertieft. Und ich habe mal wieder nichts zu erledigen.
Die Stunden ziehen sich hin, gähnend wie ein Gummi. Ätzende Langeweile. Noch vier lange Stunden bis Feierabend. Was soll ich bis dahin alles noch tun?
Die Buchstaben und Icons auf dem Computerbildschirm flimmern vor meinen Augen. Am liebsten würde ich mir durch die Augen reiben vor Müdigkeit, aber das würde mein Make-up ruinieren, vermutlich.
Vielleich sollte ich nächstens erst um Sechs Uhr aufstehen. Das wäre wohl gesünder.
Meine Augen brennen, wie die Symbole auf meinen Armen.
Ich sollte wohl mal länger schlafen.
Seufzend stehe ich auf und gehe mir einen Kaffee holen.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]