Warum war es plötzlich wieder da, dieses Verlangen? So lange habe ich es doch nicht einmal gespürt..es gab doch nicht mal einen Grund dafür dass es wieder auftaucht. Diese Anspannung, sie wächst. Nein, ich darf nicht mal daran denken es zu tun, ich darf nicht! Die Sehnsucht...unerträglich. Ich höre sie, sie rufen nach mir. In dem kleinen verzierten runden Kästchen liegen sie. Verschlossen, weggesperrt. Doch ihre Rufe übertönen alle meine Gedanken und Abwehrversuche. Ich spüre wie mir die Kontrolle entgleitet. Nein! Ich habe es doch versprochen, ich wollte es doch nie wieder tun! Neinneinnein ich darf ihn nicht enttäuschen, ich darf nicht schwach werden! Hört auf, lasst mich in Frieden! Ich kann nicht mehr, muss mich ergeben..wie in Trance stehe ich auf und gehe zu der Schatulle. Und dann...rote warme sanfte Perlen auf meinem Arm und der lang ersehnte Schmerz, die Anspannung die zusammen mit dem Blut aus mir herausfließt. Nein, was habe ich getan, ich bin schwach geworden, ich bin eine einzige große Enttäuschung!


© ändy


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Kommentare zu "Enttäuschung"

Re: Enttäuschung

Autor: Pacaveli   Datum: 20.06.2014 12:00 Uhr

Kommentar: Was denn da los...? Ich meine, da kommt ne solche Amplitude in den Schwingungen rüber, das man da wirklich neugierig wird... Aber ok, bist erst 16, wie ich eben sah, das ist recht jung.
Allerdings: In dem Versprechen, sich selber nicht zu verletzen, um andere nicht zu enttäuschen. Genauso, wie im Abverlangen des Versprechens anders herum...
Liegt ne große Gefahr... Mir braucht niemand versprechen, das er sich selber nicht weh tut. Das entscheidet im Zweifelsfall, in dem ichs dann eh nicht mehr ändern kann, jeder selber.
Aber, wenn es um Menschen geht, die mir wichtig sind, dann will ich sie sicher wissen, wenn sie sich selber dieses Versprechen gegenüber geben (können)! Und dazu muss man jemanden bringen. Nicht zu sagen. Ich tue mir wegen dir nicht weh. Und das geht, ich weiß es aus eigener Erfahrung.

Außerdem: Im Zweifel ist es eben unmöglich zu halten, so gut es gemeint ist... Aber der Wille, der stark genug ist sich selbst schmerzlich zu verletzen, der ist im situativen Zweifelsfall definitiv auch stark genug, mit diesem Versprechen einfach zu brechen.

Du bist nen echt hübsches, intelligentes Mädel, da wird man dir wohl irgendwie beibringen können, das kein Schmerz und keine Narbe es wert sind, das letzte noch wunderbare zu verschandeln, was die Schöpfung hinbringt: Kluge, schöne und anziehende Frauen!
Schmerz und Narben sind zwar keine "Verschandelung", wie ich es bisschen... Naja, dahin gesagt halt.
Aber, wenn Schönheit vor mir steht und dazu neigt, sich selber zu verletzen... Dann hab ich's mit ner Wahrheit zu tun, der ich leider den Kampf ansagen muss, ob sie will oder nicht ,)

Re: Enttäuschung

Autor: Ree   Datum: 20.06.2014 13:32 Uhr

Kommentar: Es klingt danach, als ob ein mal tief verinnerlichter, kaum zugänglicher eigener oder fremder Schmerz, sich den sichtbaren und erkennbaren Audruck verschaffen wollte .., als ob eine schmerzhafte, unbewusste Wahrheit erkannt werden wollte.

Solche sensible und empfängliche Menschen, wie du es mir zu sein scheinst, speichern sehr leicht und sehr tief den Schmerz, der sie umgibt.
Vielleicht hilft es etwas, wenn sie das wissen und das, was sie schemrzhaft beunruhigt, deutlich benenen, wie du es gestern in deinen schönen Texten getan hast, liebe Zerberea. :)

L.G. Ree

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