Eines Tages, als das Schizovrenli gerade Außenphilisterin von Groß-Schlitzohria geworden war und dieser Umstand in allen Erdteilen gefeiert wurde, gab es einen Wolkenbruch! Der Himmel sah ein, sich gewaltig überhoben zu haben, aber das machte ja nichts, denn die Sparsamkeit von Groß-Schlitzohria hatte längst von nichts Anderem reden gemacht, als von der Einfachheit des Geistes dort im besonders Allgemeinen.

Da freuten sich nicht nur die Baströckchen in extrem südlichen Weltregionen, sondern auch ihr Busenfreund Schlaffke, der um ihre eigentlichen Talente besser Bescheid wusste als irgendjemand sonst. „Sie hätte besser bei Renate Bluse anfangen sollen“, verriet er hinter der vorgehaltenen Hand, allen die es gar nicht wissen wollen, weil sie für viele eben doch eine Ikone war und auch bleiben sollte. Aber irgendwie erotisch wirkte es schon, das Schizovreneli.

Und: Ehrlich gesagt, wozu brauchte Groß Schlitzohria noch eine Außenphilisterin, wo doch alle gerade einträchtig dabei waren ein einheimisches Schlitzohr nach dem anderen als Sklaven an den Geringstbietenden zu verscherbeln. „Ach, würde ich sie doch einmal im ‚natürlichen Original‘ sehen dürfen“, stöhnten reife Mannsbilder in lauen Nächten und ganz eifrige wünschten sich dem Schizovreneli wenigstens einmal die Schweißfüße küssen zu dürfen…

Dem Schizoli gefiel eigentlich alles was man von, über, oder mit ihm dachte, denn es hielt sich für eine Frau von Dreiviertelwelt, der man nicht brav genug nach Fata Morgania folgen konnte. Sie sah sich alles im Eulenspiegel an und konstatierte für sich selbst: „Ich kann praktisch nichts falsch machen, und ich und mein Freund Schlaffke haben Quatschphilosophie studiert – wir kennen uns im Possenreißen aus wie sonst keiner!“

Daß ihre Praxis schon in der Theorie hätte scheitern müssen ignorierte sie überaus geschickt! So konnte sie locker vor die Weltöffentlichkeit treten und ihre unfreiwillig humoristischen Reden halten, damit sich an ihr erfreue wem es danach war – und so kam sie ihrer tatsächlichen Bestimmung schon wieder reichlich nahe. Unbewusst machte ihr das großen Spaß! Mit extra kindlich gehaltener Bengelstimme wünschte sie vor allem sich selbst jeden Tag einen guten.

„Schizola, Schizolie, Schizovreneli“ skandierten die Leute aus dem Vorderen Orient und aus dem Hinteren Orient, denn sie war was keiner kennt: eine Frau die alles zu bieten hatte, was andere vor ihr erschaffen hatten, um es durch sie verschenken zu lassen. Man bedenke einmal gnädig wie klein sich Groß-Schlitzohria doch auf dem Globus doch ausmachte – und dabei sollte es in Kürze die Heimat aller Hungernden der Erde werden.

Es gab im Lande Vrenelis in letzter Zeit fast nur noch Themen wie „Lasst uns eine Minderheit im nicht mehr eigenen Staat werden!“ Oder „Alles freiwillig hergeben ist seliger denn Gangster zu verfolgen die sich alles mit Gewalt nehmen wollen!“ Niemand musste sich, weder um Schizovreneli, noch um ihren Busenfreund Schlaffke, noch um sonst wen Sorgen machen, denn eine alte Schleiereule hatte kürzlich verkündet: Wir Schlitzohren leben im schönsten Lande das es je war!“

„Da können noch so viele Holzköpfe eindringen und versorgt werden wollen, da können wir noch so viele Betriebe, samt Patenten abgeben, wir sind und bleiben die größten Schlitzohren, die Groß-Schlitzohria je gesehen hat…echte Persönlichkeiten brauchen wir keine mehr, denn es gibt weder Volk noch Bürger – nur noch freie Eindringlinge und ungebremsten Terrorismus, der allerdings von Recht Suchenden ausgeht“.

Und so geschah es, daß die schöne Schizophreneli zum Aas aller Dinge, nein, zum Fraß für die letzten Hunde, nein, wieder nicht…also, dann eben zum Maß aller Dinge wurde, zum Engel der Analphabeten, denn ihr Herz war rein, ihr Verstand so klein, geht gar nichts hinein, als das weltweite Murkserlein. So verging die schönste aller Zeiten langsam vor sich hin bis sie sich wohlwollend im Schwarzen Loch unglaublicher Unvernunft aufgelöst hatte.

Die lustige Geschichte vom kleinen Schizovreneli

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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