Die ‚Wahrhaftige Geschichte der Entdeckung Amerikas‘ ist ein voluminöses Werk des ostfriesischen Heimatforschers und Wünschelrutengängers Hein Heinarson, in dem die Besiedlung Mittelamerikas zur christlichen Zeitenwende durch ostfriesische Stämme bewiesen werden soll.
Als Grundlage seiner Forschungen verwendet der Autor ein verlorenes Buch des großen, römischen Naturforschers Plinius, das ihm durch Channeling mit der Geisterwelt von diesem in plattdeutscher Sprache persönlich diktiert worden ist. So unternahm Frisius Superbus, der Stammvater aller Ostfriesen, mit seinem Floß eine Reise, die ihn eigentlich durch Skagerrak und Ostsee ins heutige Baltikum führen sollte. Durch einen kleineren Navigationsfehler landete der kundige Seefahrer im heutigen Mexiko, das er zunächst für die westfriesischen Inseln hielt. Nach eingehendem Studium der Eingeborenen, denen er viele kulturelle Errungenschaften wie beispielsweise das Fischstäbchen bescherte, kam der erfahrene Seebär zu der irrigen Erkenntnis, in Irland gestrandet zu sein. Nach einem tränenreichen Abschied machte sich der große Ostfriese an die Heimreise und erreichte nach einer wahrhaftigen Odyssee, die ihn u.a. ‚Kap Hoorn‘ und das ‚Kap der guten Hoffnung‘ entdecken ließ, auch sein Ziel. Dort initiierte Frisius eine von ihm geleitete Auswanderungswelle mit dem klügsten Teil der einheimischen Bevölkerung und traf am 1.April im Jahre des Herrn 33, nachdem seine Flotte von Hochseeflößen Grönland und die Küste Nordamerikas passierte, in der Nähe von Vera Cruz ein. Dort vermischten sich die Emigranten mit den Autochthonen und erschufen die erste Hochkultur Mesoamerikas.
Als weiteren Beweis für seine Theorie weist Heinarson darauf hin, dass die Wikinger und Columbus mit Hilfe geheimer, ostfriesischer Karten den amerikanischen Kontinent erreicht haben könnten, wobei zumindest Letzterer diese gründlich missinterpretierte, da der Genuese zeitlebens glaubte, den Seeweg nach Indien gefunden zu haben. Als Schlussstein seiner unwiderlegbaren Beweiskette verweist der Autor auf die zahlreichen Ähnlichkeiten zwischen den Hinterlassenschaften mesoamerikanischer Kulturvölker und denen des ostfriesischen Kulturkreises. So könnten die gigantischen Steinköpfe der Olmeken den listigen, friesischen Wassergott ‚Fischers Fritze‘ darstellen. Als besonders schlagenden Beleg verweist der Autor auf die verblüffende Übereinstimmung ostfriesischer Teekannen aus dem 16. Jahrhundert mit der Form von altamerikanischen Stufenpyramiden.
Im abschließenden Ausblick schildert der Autor die Bemühungen des Vereins ‚der Söhne des Frisius‘, die Heinarson als Kassenwart und Vorsitzender unterstützt, eine moderne, ostfriesische Kolonie in Mexiko zu errichten. Das löbliche Unterfangen scheiterte aber bisher daran, dass Plinius, der alte Klaubock, sich mit der wohlgefüllten Kasse der Söhne in die Geisterwelt absetzte; so fand es jedenfalls unser Autor heraus.


© 2019 Druide von Tingeltangel & H.K.H Jeub


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Kommentare zu "Abstractus Frisica Orientem"

Re: Abstractus Frisica Orientem

Autor: Michael Dierl   Datum: 14.07.2021 20:29 Uhr

Kommentar: Da hat er aber Glück gehabt, dass er sich und seine Truppe nicht auf dem Mond navigiert hat!

lg Michael :-)

Re: Abstractus Frisica Orientem

Autor: Alf Glocker   Datum: 15.07.2021 8:14 Uhr

Kommentar: Ausgesprochen sinnhaft und kurzweilig!
Genau so muss es gewesen sein!


LG Alf

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