In Bayern integrierte Zuwanderer mit Problemen in Hamburg

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SA-TIERE. Das die Integration in die deutsche Leitkultur nicht so leicht ist wie angenommen, zeigt der tragische Fall des Ali ben Jurgen. Der 34jährige IT-Spezialist, dessen Großvater vor rund 50 Jahren ins bayerische Altötting zuwanderte, lebte bisher in Bayern. Nun bekam er ein Jobangebot aus Hamburg, nahm es an, zog dorthin und musste feststellen, dass er wohl nicht so gut integriert ist wie er dachte.

„Die trinken kein gutes Bier“

„Es is vüh zomkemma. Erschtens vostegan mi de Homburger net, zwoatens san de so resaviert und driddens saufan de a Bia, des bei uns dahoam net amoi a sau auf Entzug saufa darat“, so der IT-Spezialist. Die Tragik dieses besonders harten Falles von geglaubter Integration wird noch durch die Tatsache verstärkt, „dass de do koan gscheidn Schweinsbroaddn zsommagring“, so Ali ben Jurgen, beinahe den Tränen nahe.

„Er kann einfach nicht grüßen“

Aber auch der Zuwanderer selbst macht laut Angaben seiner Kollegen oftmals Fehler im Umgang mit den Einheimischen. So beschreibt Jens-Uwe Feddersen, Chef-IT-Entwickler bei Alis neuem Arbeitgeber, „Loidee wie der Ali, de wo kommen ausm gaanz anderen Kulturgreis, sollden öffters mal schweichten. Sobald wir sagen tun ‘juten Tach auch’, schaut der uns Hamburcher an, als seien wir das, die nicht richtig schnacken tun. Da kann ich nix für. Wir wolldden ihn sogar zu einer Fischjacht auf unserer Jacht mitnehmen, so freundlich, ja, dat waren wir“.

„Brauchen einheitliche, uniforme Leitkultur“

Für Integrationsexperten ist dieser Zustand nichts neues. „Die deutsche Leitkultur ist eine mit vielen Facetten. Man stelle sich vor, ein Sachse, ein Bayer und ein Schwabe müssten sich in deren kultur gefärbten Dialekten etwas essentiell wichtiges erklären. Wenn die kein Hochdeutsch beherrschen, wäre das Ergebnis ähnlich wie bei der Muttersprachendiskussion zwischen einem Chinesen, einem Franzosen und einem Zulu“, erklärt Hans-Werner Oftenmagen, Sprachwissenschaftler und Integrationsforscher der Pseudologischen Hochschule in Hannebüchen.

„Kaum Überlebenschancen in der bundesdeutschen Fremde“

Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Aydan Özoguz, nahm sich das Beispiel von Ali ben Jurgen zum Anlass, um gemeinsam mit ihrem Team ein Maßnahmenpaket zu schnüren. „Wir entziehen zuerst allen Menschen in Deutschland, deren Hochdeutschkenntnisse unzureichend für das Überleben in der bundesdeutschen Fremde sind, die Reiseerlaubnis. Grenzposten werden jene Deutsche, die sich nicht in korrektem Hochdeutsch verständigen können, gnadenlos zurück nach Hause schicken.“ Danach folgen Sprachkurse und schließlich die Eingliederung in die neu zu schaffende Einheitskultur. Erst durch eine wirkliche Einheitskultur scheine auch die Integration von Ausländern, Flüchtlingen und Asylanten auf einen guten Weg gebracht werden zu können, so Özoguz.

HSV Bayern, Ruhrpott 13 und der FC Gebrüder Grimm

Die Einheitskultur könne bisher nur in groben Zügen umrissen werden. Die Nahrungsmittelproduktion soll deutschlandweit auf Bier aus Bayern, Labskaus aus Norddeutschland, Möpkenbraut aus dem Westfälischen, Thüringer Klößen und Döner aus Berlin vereint und umgestellt werden. Die Kulturrevolution macht auch vor dem Sport nicht Halt. So werden der FC Bayern München und der Hamburger SV zum HSV Bayern zusammengeschlossen, aus dem BVB 09 und Schalke 04 wird Ruhrpott 13, der Vfl Wolfsburg die Geisböcke aus Köln fusionieren zum FC Gebrüder Grimm und so weiter. Weiter Maßnahmen sollen in Kürze bekannt gegeben werden.


© Stefan Köstlinger


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Beschreibung des Autors zu "In Bayern integrierte Zuwanderer mit Problemen in Hamburg"

Satire ist mein Steckenpferd - auch die von Bayern und Hamburger.

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