Unter dem Motto: ICH GEH BADEN

O8.00 Uhr: Sonne scheint, drückende Hitze, beschließe ins Freibad zu fahren......
08.05 Uhr: fahr mit dem Auto ins ca 2 km entfernte Freibad Böhlerwerk , such ungefähr eine halbe Stunde einen Parkplatz und stelle mich dann 3 Kilometer vom Eingang entfernt gegen die Fahrtrichtung ins absolute Halteverbot.

08.40 Uhr: erreiche schwitzend die Kassa an welcher sich geschätzte 70 Personen befinden, dreh nochmal um , Geld vergessen, komm retour, jetzt sind es 90 und ich stell mich an.
Zwei Burschen mit Migrationshintergrund zwängen sich durch die Reihe nach vorn, mach sie in meiner betont freundlichen Art drauf aufmerksam sie sollten sich doch hinten anstellen, einer davon antwortet mit einem weniger freundlichen „host a problem du Opfer“, kann mir das auf keinen Fall bieten lassen und nehme sofort meine Kung-Fu Kampfgrundstellung ein, fang zwei dass ich gar nicht so so schnell schauen kann und flieg ,noch in der Grundstellung verharrend, die Stiegen runter, .. bleib noch etwas liegen bis die beiden Typen weg sind und bin stolz auf mich, dass ich aufgrund meiner Beherrschtheit ein Blutbad vermieden hab.
Nach gefühlten 3 Stunden in der Schlange mach ich an der Kassa meinen Anspruch auf Pensionisten-Ermässigung geltend, die freundliche Dame lässt sich Pensionistenausweis, Personalausweis, Führerschein, EC-Karte, Impfpass und Geburtsurkunde vorlegen und unterzieht mich einem Lügendedektortest. Nachdem das LKA meine Fingerabdrücke überprüft hat gewährt man mir tatsächlich ermässigten Einlass.
09.00 Uhr: suche mir ein schönes Plätzchen auf der Wiese, lege mein Handtuch auf eine Ameisenloch und eine Tüte Pommes, die Vögelein singen, die Kid`s plärren und erfreuen das ganze Bad mit dem lieblichen Geschrei von DJ Bobo welches aus dem Ghettoblaster dröhnt. Creme mich mit einer pampigen stinkenden Sonnencreme vom Hofer ein und erfreue mich sogleich einer großen Anzahl von Bienen und Wespen die fröhlich um mich rumsummen.
09.30 Uhr: Nachdem ich mich 30 Minuten in der Sonne geräckelt hab, bekomm ich langsam Durst und greif zu meiner Wasserflasche. Als ich grad trinken will donnert mir ein Fußball von hinten auf die Birne, dreh mich um und da steht…so ein Zufall, das sympathische kleine Arschloch vom Eingang. Seiner Aufforderung „gibta sofurta den Ball her du Orsch“ komme ich sofort und ohne lange zu überlegen nach , entschuldige mich bei ihm und hab dabei aber Bilder im Kopf wie ich ihn mit dem Duden durch sein Ghetto prügle.......
09.35 Uhr: Zeit für einen Sprung ins kühle Nass, ich schlendere zum Becken,mein Astralbody glänzt in der Sonne, muss schauen ins Wasser zu kommen, kann den Bauch nicht solange einziehen, viele viele kleine Kinder rennen herum, eins rennt mir mit dem Kopf in die Eier und fängt an zu heulen, die Mutter schreit mich an was mir einfällt so einfach am Becken vorbeizugehen wenn ihr Kind da rumtobt, ….ja tut mir ja auch leid, hätt wirklich besser aufpassen müssen.
09.40 Uhr: Endlich im Wasser, das Sonnenöl von hunderten Leuten schillert auf der Wasseroberfläche, durch die Chlor-verätzten Augen scheint die Welt in einen lieblichen Schleier gehüllt. Ich tauch unter und geniesse den Wechsel zwischen kaltem Wasser und warmen PiPi als mir ein nettes kleines Kind vom 3-Meter-Brett auf den Rücken springt. Als ich japsend auftauche, um mich zu entschuldigen, sehe ich, dass es ja genau das gleiche Kind wie eben war! Hach wie nett! Hoffentlich hat es sich nicht weh getan! Es hört auch tatsächlich gleich auf zu weinen, nachdem ich ihm meine Uhr geschenkt habe. So ein liebes Kind!
09.50 Uhr: Raus aus dem Wasser, zurück zum Platz. Als ich dort ankomm, ist der nette Nachbar, der ein wenig auf meine Sachen aufgepasst hat, nicht mehr da, meine Geldbörse ebensowenig
Dafür aber sein Hund, der gerade mein Wurstbrot frisst um danach in meinen Turnschuh zu scheissen. Netter Hund!
Mir reichts , packe meine Sachen, packe den blöden Hund in die Kühlbox seines Herrchens, und lasse sie zu Wasser, pfeife dabei ein paar Takte von „Surfing USA“...........
Mit dem Handy des Herrchens rufe ich eine 0190-Nummer an , werfe es aufs Dach der Umkleidekabinen. Beim Rausgehen funkelt mir das Handy lustig vom Umkleidedach zu, die Rechnung muss inzwischen bei etwa 150 Euro liegen, hihi
Als ich zum Auto zurückkomme hängt ein Strafzettel dran. Ich nehm ihn ab, lese ihn aufmerksam durch, ändere das Kennzeichen und steck den Strafzettel auf einen 3er BMW , steig ich in mein auf ca 80 Grad aufgewärmtes Auto und denk mir ………. Gar nicht so schlecht, so ein Besuch im Freibad.


© Michlmayr


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