Das klingt ja wie die feurigen Kaprizen

„Moment, das klingt ja wie die feurigen Kaprizen eines Gottes an mein hingeneigtes Ohr,“ wirst du dir sagen, sowie du Meinen Ruf vernimmst in guten Treuen, wie im morgendlichen Seinsgedankenheer, wenn Ich dein Sinnen all so sanft berühre. Nicht Meine Stärke, sondern Meine silberhelle Zärtlichkeit sollst du im wohlgelaunten Sermon von today verspüren. Es finden dich, es binden dich die lindesten und wonnevollsten Fäden Meiner Lichtnatur, um dich zuinnerst und zuvörderst, beispielhaft und liebvoll zu beglücken. Von Meiner sicheren Bastei und Warte steig’ Ich seelenruhig und gewandt, behutsam und verwegen abertief hinunter, nur um dir beständig und behändig gut zu sein im Wirrwarr deiner Winkelzüge. Strapaziös und noch merklich unbeholfen ist dein Leitsystem, mit dem du dich mehr schlecht als recht durchs Leben dirigierst. Das muss nun aufgepäppelt und veredelt werden in den Fällen, welche dich und andre schonungslos betreffen, weil sie sich ständig in der Selbstbezogenheit und Rücksichtslosigkeit des eigenen Gevierts bewegen.
Aufbrechen will Ich ihre schalenköpfige Natur, damit sie endlich Ursach finden, sich in seinserhob'nem Freimut und in wissentlicher Grazie und Herzensgüte zu ergehn. Meine Regel ist, die Herrchen ihrer Schöpfung zu wissenden Gebietern Meiner eigenen zu stilisieren, denn gerade darin liegt der Reiz des evolutionenlangen Aufstiegs in ein höheres Bewusstsein, den Ich generiere.
Lächelst du, so mache dich nicht lustig über etwas, das du nicht verstehst, sondern freue dich an dem, was du in Sachen Einigung mit Mir erreicht hast in der Hut und Glut der Erdentage. Nicht erpicht Bin Ich auf was du ohne Rücksicht auf das allgemeine Menschentum für dich erworben. Mach es wahr, dass deine Züge väterlich und mütterlicher werden, denn schlussendlich muss und wird noch alles universenweit in Meinem Sinne und Befehl geschehn.
Hüte dich davor, dem, was Ich als Mitte in dich lege, zu entgleiten, um im Exzentrischen und Mittellosen, Parteiischen und Tragischen dein Heil zu suchen. Was wahr ist, schicklich und gediegen, kommt von Mir und Meinen Seinstalenten sacht und sanft an deine Schwelle mit der Mahnung, es doch kühnlich und verständig zu ergreifen, um damit den Test fürs Leben würdig zu bestehn.
Sieh dein Sein als eine Folge von beschwingten und beförderlichen Taten, die zuallererst dem Ganzen, Götterherrlichen und von Mir Inszenierten dienen. Ruhe hast du nur, nachdem du deine Pflicht getan und dabei erkannt hast, welche Chance und Erbaulichkeit dir offen steht durchs blütenreiche Heldenleben.
Sei dich und damit Mich in einem Effort ohnegleichen, einzigartig und zur selben Zeit umfassend, allgemein zu sein im Geistessphärensinne. Überwinde dich und winde dich hinan zu einer Schau und Sicherheit, die dir und Mir geweiht sind, recht und rein und heimisch dort, wo die Gesegneten Elysiens begeistert auf dich zählen.
www.das-sein.ch


© Ludwig Weibel


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