Alle fragen sich nach dem alles entscheidenden Sinn im Leben. Nach dem Leitfaden der Gemeinschaft und eines Einzelnen. Doch das grübeln nach diesem Sinn raubt Energie und wenn man den Sinn nicht findet, lähmt die Panik den Verstand. Sollte man dann in ewiger Lähmung verharren und sich selbst damit im Wege stehen nur um des Wissens oder besser des "Nicht- Wissens" Willen?
Was wir wissen ist, dass wir eine bestimmte Lebenszeit zur Verfügung haben. Wir wissen, dass wir diese Zeit selbstständig gestalten und Entscheidungen treffen dürfen. Also ist es doch am sinnvollsten auf Grundlage dieses Wissens zu handeln.
Oft achtet man dabei nur auf die eigenen Interessen und auf das kurzzeitige Glück, aber von oben betrachtet - von der Metaebene des Lebens - würde man sein Leben bestmöglich lenken wollen. Doch was ist bestmöglich? Gerade dann, wenn ich auf der Suche nach dem "großen Sinn" nicht fündig geworden bin, sollte ich doch versuchen das bestmögliche für alle zu erreichen.
Und wenn sich ein Individuum selbst klein machen und die Gesellschaft und, wie Jesus von Nazareth es schon formulierte, die Liebe zum Nächsten in den Vordergrund stellen soll, kann man dann daraus schließen dass es wohl am sinnvollsten ist nicht nach dem Sinn seiner selbst sondern vielmehr nach einer übergeordneten Verbesserung für alle zu streben?
Aber was wäre ein Leben dann noch, wenn alle für eine "gute" Welt arbeiten und ihre Träume und Wünsche aufgäben.
Ein monotones Leben. Durchaus lebenserhaltend - alle Grundgüter und Sozialsysteme wären vorhanden - doch auch geprägt von Gleichheit und Einschränkung.
Gegeben wird uns eine neue, vielleicht gleiche Gesellschaft und genommen unsere Freiheit. Und die Freiheit ist ein Gut, dass man nicht einfach aufgeben kann.
Dennoch ist es falsch, sich dieser Verantwortung zu entziehen.
Oft denke ich, jeder habe eine Aufgabe in seinem Leben und meine sei eben nicht, mein Leben für das anderer zu opfern. Ich würde der Welt in einer anderen Art und Weise dienen. Doch wie erkenne ich meine Aufgabe? Allein dass ich über diese Dinge nachdenke könnte ein Hinweis sein.
Wenn es irgendetwas oder -jemanden gibt, der mich erschaffen hat und irgendwie, irgendwo ist. - Der etwas mit meinem Leben vor hat. Sind das dessen Gedanken? Die er mir mitteilen will? Ist es dann doch meine Aufgabe oder bloß das Ergebnis aus zahlreichen Einflüssen, die mein Gehirn zu ganzen Gedanken und Ideen zusammen gefügt hat?
Also ein Produkt meiner Fantasie?
Das werde ich nie beantworten können.

Die Frage ist wohl letztendlich: Wie viel bin ich bereit von meiner Freiheit aufzugeben, um einem Ideal zu entsprechen oder zu dienen?
Und: Wie genau soll ich das tun? Was ist ideal?
Dann stellt sich wiederrum die Frage: Ist es richtig dem Menschen selbst eine solche Entscheidung zu überlassen? Einem fehlerhaften, sprunghaften, unbeständigen und egoistischen Wesen auf dieser Erde?
Obwohl von seiner Entscheidung so viel abhängen kann?
Und ist mein Leben nicht auch etwas wert, auch wenn mein Körper gelähmt ist von den ergebnislosen Ausflügen in die Welt der ewigen Fragen?
Und: Wieso frage ich?


© Salome


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