Derweil Ich vieles noch zu aquirieren habe

Derweil Ich vieles noch zu akquirieren und verbessern habe, siehst du dich gar oft als ausgelernt und angesiedelt, sündenfrei und sakrosankt in deinen Wundern. Was mag uns da zusammenbringen, suche Ich im frischgebackenen Sinnieren zu erfahren? Nichts weiter, als die genuine und tiefinnige Erkenntnis, dass wir von demselben Sein bestimmt, beeinflusst und getragen werden. Alles ist so einfach und so süss, wenn unser Sinn im Zeichen des Vereinens aller Gegensätze steht und weder Lust noch Leid, Gewöhnung und Veränderung vermögen uns von dem Prinzip der seligen Gelassenheit und Gotteswürde abzubringen, an die wir uns galant und feierlich verschworen haben.
Nicht wir sind dann am Werk, doch eine Kraft von wunderbar geoffenbarten Höhn, der wir zutiefst vertrauen und standfest auf sie bauen können. Unterziehst du dich gezielt und locker dem Versuch, dich in das himmlische Gespiel geläufig und gehörig einzulassen, wirst du bald Erfolge von gewaltiger Prägnanz in deinem Wohlgewissen zu verzeichnen haben.
Ich gehe vor und du bist gütlich eingeladen, Mir zu folgen auf der menschenfreundlich und drakonisch angelegten Götterspur. Die deine führt ins Nichts und nur Mein überzeugendes und vielerfahrnes Sagen weist dich zu den Geistgefilden hin, in denen Ich Mich frei und wohlgefällig, freudig und gewissenhaft bewege. Wohlgeordnetheit und Sitte sind hier unbedingt vonnöten, um die Schönheit der gewachsenen Strukturen aufrecht zu erhalten und dem liebevollen Sich-Begegnen Vorschub und Verbindlichkeit in Fülle zu gewähren. Was hast du nur, dass es dir noch so schwer fällt deines Willens Pol gezielt und zügig zu erreichen in der Meisterschaft, in die du eingetreten? Es fehlt dir wahrlich nicht mehr viel, doch gilt es alles zu erreichen, dass du freudestrahlend deklamieren kannst: Ich Bin soweit und Bin in den Verbund der Seinsverklärten eingetreten ohne Vorbehalt, glückseligen Gewissens und des Dankes voll vor so viel Güte, Gnaden und Erbaulichkeiten, die Mir vom Himmel offenbart und zugeeignet worden sind.


© Ludwig Weibel


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