Das Jungfräuliche der Seele sucht den Bräutigam in überirdischen, geheimnisvollen Regionen, die vom Wahren, Wirklichen und Makellosen was verstehn. Ungestillt in ihr ist das Verlangen nach der Zärtlichkeit Elysiens, die ihrem Feingefühl und wachsenden Gespür für Übersinnliches entspricht in ihrem Sich-ans-Dasein-tatenfroh-Vergeben.
Da tritt das Ich der Welt behutsam auf den Plan und offenbart sich allen so Beschäftigten in seelenvoller Minne, Liebeslicht verströmend und Geneigtheit wunderbar.
Möchtest du Mich kennen, spricht es, sollst du unerschöpfliches Vertrauen in die Geistwelt generieren, die dir doch so nahe steht in jedem Augenblicke deines In-ihr-Existierens. Schlägst du dein leiblich Augenpaar für Zeiten stillen Meditierens züchtig nieder, heben sich die Wimpern deines überirdischen Gewahrens und du schaust und schaust mit wunderbar gesteigertem Entzücken, dass du Bist das Sein vom Sein in Mir. Wesenhaft und willig gibst du dich dem majestätischen Gedanken hin, dass eine Traulichkeit und Zartheit ohnegleichen zwischen dir und Mir besteht seit immer, die nur aufgespürt und aufgezeigt zu werden braucht, um ihren vollen Glanz und ihre götterlichte Würde zu erreichen.
Was immer dich besorgt, belästigt und behindert haben mag, ist vor dem Majestätischen und unerhört Beglückenden verschwunden, das dir deine wahre Grösse zeigt, wie deiner Gottnatur unendliches Befrieden.
Hege nun herzinnige Geduld mit allem, was dir so im Leben leichthin oder zentnerschwer begegnet, denn es führt dich akkurat und adelig zu Mir hinan und Meinen unerhört gesteigerten Ambitionen. Trau, schau wem und halte Ausschau nach dem Stern der Weisheit über dir. In seinem Lichte darfst du selig schweigen vor dem Ewigen, das dich beseelt und das in unvergleichlich heiligmachender Manier dein Ein und Alles ist geworden.


© Ludwig Weibel


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