Momentan mag mit dir kaum gut Kirschen essen sein, weil du massiv beleidigt worden bist von irgendeiner Sache in Person. Da wird dir eine Frage äusserst dienlich sein: Wen geht das an, Mein kleines, personales Ich oder das allgöttlich Eine, das sich als ein Unverletzliches und Majestätisches unendlich weit und wohlgefällig über Mich erhebt? Die Antwort wird dich stracks ins höhere Bewusstsein dirigieren, wo du den Angriff auf die Würde deines Seins geflissentlich und wirksam zu parieren weisst, das heisst, mit Meiner Hilfe Strahlen, jederzeit, uneigennützig und gediegen. Hier stehst du in der Morgenröte deines Schauens auf das wirklich Wahre, das dich zu den Quellen deiner Ich-Natur und zum Geständnis deines misanthropischen Vertrauens führt, sowie zu deinem Gott und Meister über dir, in dir und weit und breit zu keinem andern.
Du weisst genau, wovon Ich rede und brauchst das Seinsgefällige und Sakrosankte nur zu tun, damit die kleine, wie die grandiose Welt in ihrem Myriadenlaufe nicht behindert und besudelt werden.
Bist du Meiner Dignität und Wachheit in dir sichtig und gewahr geworden, kann dich niemand mehr in deinem Seelensein verletzen oder sich getrauen, Satisfaktion von dir zu fordern. Im Erkennen Meiner Dominanz in allen irdischen, wie himmlischen Belangen, liegt dein wunderbares und finales Heil, nach welchem aller Welt Geschöpfe sehnlichstes Verlangen in sich tragen.
Wähnst du dich im Aus, so bist du erst recht wirklich drinnen, nämlich in der Obhut Meiner liebevollen Geistessphären. Merkst du das, dann bist du schon gerettet in Mein Zelt und Meine Zuversicht am rauschenden, allweltlichen Getriebe. Mobilisiere deine Kräfte, als die Meinen, im Allhier und sei, indem du allen Seins und Sinnens treuer Diener bist in Meinen Landen der Allgöttlichkeit und konsequenten Harmonie.
Mach edel, was gefährdet ist und glorios, was in sich selber zu versinken droht, in Meinem Namen, derweil das Lob der Freundschaft Gottes fliesst wie Honigtau, von deinen Lippen, aus des Herzens Inbrunst, Gottgeweihtheit und unendlicher Gewähr.


© Ludwig Weibel


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