Wie Wirri und Polli die Sonne zum Regnen brachten:

Einst waren Regen und Sonne eine Harmonie. Sie teilten sich die Aufgaben.
Der Regen sorgte für das Wachstum, und die Sonne sorgte für das Blühen und Früchte treiben von Büschen, Bäumen und Sträuchern.

Da kam Wirri (aus Verwirrung) zu Polli und sagte: "Die Sonne gibt nur Licht und Wärme, aber tut nichts für das Wachstum". "Was sollen wir tun" fragte Polli? Wirri antwortete: "Wir müssen der Sonne sagen, daß sie nichts taugt"! Polli war einverstanden, und brachte über die Medien die Aussage von "NUR SONNE" heraus.

Die Sonne fühlte sich beleidigt, schämte sich, und hielt sich für Nutzlos. Wirri sagte zu Polli: "Jetzt mußt Du der Sonne einen Anreiz geben, um auch zu regnen". Also brachte Polli die Vorstellung in Umlauf: "Wenn Du auch regnest, dann bist Du wertvoller"! So strengte sich die Sonne an, Regen zu machen, und durch die Anstrengung, bildeten sich Schweißtropfen, und fielen zur Erde. So kam es schon etwas zum Sonnenregen.

Doch das genügte noch nicht. Es mußte ein neuer Begriff her, welcher die Sonne veranlassen sollte, noch mehr zu schwitzen. So erfand Polli den Begriff: "Emanzipation"! Wenn die Sonne also so gut regnet wie der Regen, dann darf sie sich als EMANZIPIERT bezeichnen.

Die Sonne erkannte daß sie ja eigentlich die HITZE war, und fing kräftig an zu schwitzen. Jetzt brachte die Sonne schon fast so viel Regen, wie der Regen. Wirri war begeistert, denn die Sonne brachte fast so viel Wachstum wie der Regen. Da sagte Wirri zu Polli: "Jetzt sind sie doch fast GLEICH. Wir müssen die Sonne mit dem Regen GLEICH SETZEN". So führte Polli die GLEICHBERECHTIGUNG von Sonne und Regen ein, und die Sonne freute sich, endlich GLEICH mit dem Regen zu sein.

Doch das ist noch nicht genug, den vereinzelt wird festgestellt, daß der Regen vom Regen kalt, und der Regen der Sonne warm ist. Doch das ist auch kein Problem, dann führt Polli ganz einfach eine Quotenregelung ein.

Wirri und Polli freuen sich.
Die Aufgabe ist vollbracht, wir haben die Sonne zum Regen gemacht.

Allerdings wird langsam klar, daß alles nur ein Trugschluß war.

Denn langsam tritt das Übel hervor, denn trotz unersättlichem Wachstum, entstehen weder Blüten noch Früchte. Was nützt der Ganze Wachstum, wenn er sich nicht fortpflanzt? Denn ohne Fortpflanzung, sterben alle Bäume, Büsche und Sträucher mit der Zeit aus.
Die Natur SELBST, sorgt dafür, daß EINPOLIGKEIT, auf Dauer keinen Bestand hat. So ist das GESETZ!

Wer es noch nicht verstanden hat, der ersetze Wirri mit Wirtschaft, Polli mit Politik, Sonne mit Frau, Regen mit Mann und Blüten und Früchte mit Kinder. In diesem Sinne,

Demetrius Degen

©Demetrius Degen
04.06.2013


© Demetrius Degen


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