Es ist schon ein Kreuz, sagte sich der Teufel, daß ich einen sooo schlechten Ruf habe. Dagegen muss doch etwas getan werden. Er sprachs und ging ans Werk, um Gutes zu tun! Der einen Hälfte der Staatsdiener der sogenannten „Freien Welt“ machte er ein Angebot das sie nicht ablehnen konnte und der anderen Hälfte spendete er reichen Lohn für ihre guten Taten, das Image des Teufels aufzubessern. Die unfreie Welt hatte er ja schon überzeugt. Da lief wirklich alles wie von selbst! Dort fanden die Wahlen zur Belustigung der Führungsschicht – die unter dem Diktat des Teufels stand – ab. Und das freute den Herrn der Erde so sehr, daß er den ewigen Status Quo global verwirklicht sehen wollte.

Also bestach und erpresste er, nein, ließ er die Magnaten der Werbebranche, durch die von ihm bestochenen oder erpressten Staatsdiener bestechen und erpressen. Sinn der Kampagne sollte sein: Die Zerstörung von Intuition und gesundem Menschenverstand! Das dumme Volk durfte einfach nicht weiter annehmen, daß wer aussieht wie der Teufel selbst, noch lange kein Teufel ist, vielmehr, daß er den Vorzug einer Unschuld genießen MUSS, die aus einem auffallend böse wirkenden Äußeren entsteht. Wer demnach aussieht wie ein Dämon hat in Wirklichkeit als ein Engel angesehen zu werden, weil sonst die Bildung zu kurz kommt. Und was Bildung ist und wie SIE auszusehen hat, das bestimmen immer noch die Mächtigen der Welt!

Wo kämen wir denn sonst hin?! Es musss klar werden, daß die guten Mächte, wie die Liebe zu Schönheit und integrem Verhalten in Wirklichkeit böse sind und daß die bösen Mächte, wie eine grausame Weltsicht z.B., oder äußerst seltsame Überzeugungen, die tatsächlich guten Kräfte der Erde darstellen, da sie schon deshalb unschuldig sind, weil sie an das Gute im Bösen glauben.
Der Teufel hatte zunächst seine liebe Not damit den „Spieß“ umzudrehen, um einfachen Leuten klarzumachen wie pervers sie in ihrer Einfachheit doch seien. Keiner sollte sich mehr seiner selbst sicher sein! Das Gewissen einfacher Leute musste soweit erschüttert werden, daß sie von Grund auf davon ausgingen an ihre eigene Bosheit zu glauben, wenn sie weiterhin das Böse für bös‘ hielten. Denn dann waren sie für ihn unbrauchbar!

Der Bürger musste im Fernsehen mit absoluten Teufelsfratzen konfrontiert werden, die gerade dabei waren, entweder Werke des Guten zu bewundern, oder es aussah als hätten sie weitere dazu erfunden. Und es musste in aller Zukunft so wiken, daß ein gewisser Vorsprung durch Technik (oder Moral) in Wirklichkeit einen Rückschritt in die dunklen Zeiten der wahrheitsorientierten Philosophie sind. Dafür lohnt es sich doch zu kämpfen, oder etwa nicht?! Der Teufel lächelte schelmisch, als er erleben durfte wie Frauen in Parks und in furchtbaren Häusern reihenweise vergewaltigt und Männer auf offener Straße erstochen wurden. Auch hielten bereits die Feste der Hölle feierlichen Einzug in die Gebräuche der Freien Welt. So sollte es sein!

Nun galt es nur noch das Werk zu vollenden: Alles was im Sinne des Fortschritts das Gute anstrebte musste sofort verboten werden! Wer die Botschaft verbreitete „Das Böse ist böse und das Gute ist gut“, oder „Jeder vernünftige Mensch kann erkennen was Gut und Böse ist“, der musste sofort verfolgt und eingesperrt werden, wohingegen man die Taten der größten Teufelsdiener in ihren teuflischen Staaten, nicht angeprangert werden durften. Gleichzeitig habe eine sprunghafte Vermehrung von tierisch veranlagten Menschenwesen stattzufinden, die sich überall auf dem Globus – ohne Ausnahme der Region – vollziehen müsse. Dann erst wäre das Werk vollbracht. Aber dafür sei es absolut erforderlich alle ehrlich empfindenden Kreativen so weit einzuschüchtern, daß sie fatale Gnade vor Recht zu ergehen lassen hätten. Das wars dann!

Publicity für den Teufel

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Publicity für den Teufel"

Re: Publicity für den Teufel

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 21.03.2024 10:02 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
Gedichte und Geschichten mit dem da oben gibt es reichlich. Deshalb habe ich als Kontrast deinen Teufels Text mit Interesse gelesen.
In deinem tollen Bild findet man(n) immer wieder Neues.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Publicity für den Teufel

Autor: Alf Glocker   Datum: 21.03.2024 11:52 Uhr

Kommentar: Vielen Dank lieber Wolfgang!

Liebe Grüße
Alf

Re: Publicity für den Teufel

Autor: Poesiemaus   Datum: 21.03.2024 12:08 Uhr

Kommentar: Schade, dass Leute wie du dieses an sich schöne Forum verderben!

Das wars. Auf Nimmerwiedersehen!

Re: Publicity für den Teufel

Autor: Alf Glocker   Datum: 21.03.2024 17:43 Uhr

Kommentar: Ich glaube du hast leider gar nichts verstanden!

Re: Publicity für den Teufel

Autor: Michael Dierl   Datum: 21.03.2024 21:05 Uhr

Kommentar: An die Poesimaus,
Phantasie oder besser Fun-tasie darf nicht eingeschränkt noch reglementiert werden, solange man nicht unterhalb der Grürtellinie, also in die Geschmacklosigkeit driftet ist eigentlich alles erlaubt! Alf reflektiert oder überspitzt manch Situation, was dem Stoff eben interessant macht zu lesen wenn man weiß was gemeint ist, ansonsten könnte man ja bei den Gebrüdern Grimm's Märchen bleiben. Man kann eben nicht alles wissen um die Assoziation zu kapieren, weil jeder von uns seine eigenen Erfahrungen gemacht hat. Deswegen frage ich manchmal auch nach was mit gemeint ist. Ist ja auch keine Schande das nicht zu wissen! Wir lernen alle dazu und das jeder Zeit bis in's hohe Alter! Und von einander zu lernen ist der billigste und beste Unterricht den es gibt! Es ist eben seine Art Geschichten zu schreiben und jeder hat eben eine andere Art sich auszudrücken. Ich kann in diesem Text nix verwerfliches finden. Tut mir leid Dir das zu sagen. Jeder hat so seine persönliche Grenze des guten Geschmackes und wenn man es eben nicht mag, dann braucht man es auch nicht zu lesen! So, das war's von meiner Seite! Aber es steht mir nicht zu hier auch noch meinen Senf abzugeben deswegen wird dieser Text sich bald in NIX auflösen!

lg Michael

Re: Publicity für den Teufel

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 21.03.2024 21:47 Uhr

Kommentar: An die Poesiemaus. Hallo Julia,
ich habe dir ja schon eine Privatnachricht geschickt. Im Nachhinein habe ich mich aber so über deinen unpassenden Kommentar geärgert, dass mein Kommentar gut hier hin passt:
Es ist nicht unser Alf, der unser Forum verdirbt. Er ist einer von den Guten, von den Besten, der Beste.
Die Verderber sind Subjekte, die hier Pornografie veröffentlichen.
Du brauchst deinen Kommentar nicht löschen. Er vervollständigt das Gesamtbild.
LG Wolfgang

Re: Publicity für den Teufel

Autor: Alf Glocker   Datum: 22.03.2024 7:52 Uhr

Kommentar: Liebe Freunde Michael und Wolfgang,

eure Worte tun gut und treffen den Nagel genau auf den Kopf.
Ich bedanke mich dafür herzlich.

Die Poesiemaus hat halt einfach nicht kapiert worum es in meiner Satire geht...

LG Alf

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