Wenn du eine Krone trägst (surreal)

Auf den Spitzen der Meere,
in den Tiefen der Berge,
mitten in blühenden Wüsten
und in der hellsten Nacht,
da bist du zuhause,
reitest auf den Gleisen
nicht wiederkehrender Flüsse,
sitzt in den Sätteln
unglaublicher U-Bahnen
und du verstehst
in allen Himmeln das Land.

In den Wipfeln der Gräser
suchst du die Bäume,
vor lauter Wald im Gebein
eingeborener Ur-Wesen
und gehst durch das
wunderschöne Neandertal,
wie ein Engel aus Luft.
Dein heißes Feuer lässt
die ganze Hölle gefrieren,
dein schimmerndes Eis taut
die dunkelsten Herzen auf.

Dein kurioser Wille entstehe,
dein Haar wehe im Wind
unter den Wassern,
an deren spiegelnden Wurzeln
die Steine, so wie auch
deine Versuchung gedeihe,
ohne Vase, ohne Fenster,
nur im festen Angesicht
einer befeuchteten Mulde,
mit Wölbungen außen herum.

Sei so fern und aufreizend
wie es die Sterne sind.
Der kleine Bär lacht dir zu
und du reitest als Sitting Bull
auf dem großen Horn,
um zwölf Uhr mittags,
du möchtest die Sonnenzeit
für dich abschreiben, kopieren,
deren Ankunft stets überrascht,
besonders dann, wenn du
eine goldene Krone trägst.

© Alf Glocker

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axel c. englert
Mark Gosdek
noé

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