Vergangenes dringt in mein Herz, Melancholie
lässt mich noch einmal die Stunden fühlen,
unterm Nebelgrau, das den vollen Mond verhüllt:
mir fällt ein, daß ich dachte, wie zitronig du warst…
Während ich fragend zu ihm aufschaue, erklärt
mir sein Bild was, aus dem Gestrüpp von heute
und gestern – und ich entdecke, daß sich,
neben dem Vollmond etwas Entzückendes formt:
Du erscheinst, ein Traumgespinnst, auf Südwest
und du trägst ein Kleid aus Schmetterlingen!
Darunter bist du nackt und der Schwarm fliegt auf.
Ich sehe dich an und etwas spricht zu mir.
Es sind die vielen kleinen Schwingen. Sie sprechen,
sie singen aber auch mit leisen Stimmen davon,
wie dumm wir doch waren, als wir uns nicht mehr
umarmten, in der Nacht und nicht küssten bei Tag.
Berauschende Schönheit ungeahnter Augenblicke
funkt für mich ekstatische Morsezeichen
durch die Sphäre körperloser Leidenschaften
in meine kommunikative Stimmung hinein.
Und jetzt, wo wir uns gedanklich innig berühren,
da leuchtet der Mond! Dein Schmetterlingskleid
weht zu mir herunter, wie Millionen Stimmen –
und alle sprechen mit mir, mit meiner Seele:
„Komm! Lache vergnügt über unseren Streit!“
Du stehst nun wie eine Leuchtsäule am Himmel.
Geschmeidig sich bewegend, sagt mir dein Bild:
Wir brauchen nur einmal am Tag Gutes zu denken.
Über uns, über die große und die kleine Welt.
Die Welt in uns wird uns lehren zu lieben –
alles, was nicht ungeliebt bleiben möchte,
dein Schmetterlingskleid und unsere Gedanken!
Jeden Morgen beginnst du
ein paar Sonnenstrahlen
zu erhaschen, doch du hast dich
verirrt in einem Gefühlslabyrinth.
Entblößte Gedanken,
brennende Tränen,
die das heute [ ... ]
Ich bin ein kleines Vogelkind und schaue aus dem Nest.
Wenn meine Mutter Futter bringt gibt es ein Freudenfest.
Ich piepse in den Tag hinein und find das Leben schön.
Die Welt muss draußen [ ... ]