Der g(G)efangene f(F)loh


Ein beliebtes Rätsel – Wortspiel heißt:
„der gefangene Floh“.
(Akustisch weitergegeben)
Da werden dann meist zwei mögliche
Antwort – Variationen erwartet
(es existieren aber weitaus mehr Alternativen!)

• Der gefangene Floh – Blut saugendes kleines Ding wird isoliert.
(FDP – Kritik?)

• Der Gefangene floh – Knastszene – Ausbruch a la Dick und Doof.

• Der Gefangene Floh – Nachname des besagten Knastbruders

• Der gefangene Flo – Kosenamen einer unbekannten Person -
wahrscheinlich Florian ? – Bayern?

• Der gefangene Flo H. – Ex – Fußballer Florian Hinterberger?
Als Sportchef des TSV1860 München gefangen im Löwenkäfig?

• Der gefangene Flo – Prominenter Musiker wurde von Putzfrau
im eigenen Tonstudio eingeschlossen – Flo Rida / Flo Mega?

• Der gefangene Flo – Moderne Regietheater – Version von Beethovens „Fidelio“ – Abkürzung für den männlichen Protagonisten „Florestan“

• Der gefangene Flo(w) – (norddeutsche Aussprache) –
Psychologen bezeichnen „Flow“ als jenen Zustand, in welchem der
Mensch und sein Tun miteinander verschmelzen.
Ohne Angst und stressfrei werden Hindernisse und Hürden bewältigt, vor denen man eigentlich zurückschrecken würde.
Als einfachstes und bekanntestes Flow – Erlebnis gilt das Laufen.
(Dass ausgerechnet ein Arrestant gerne Laufen gehen möchte,
erscheint durchaus logisch...

• Auch im kriminellen Milieu, also auf dem Börsenparkett, schwafelt man vom „Flow“, und zwar als angeblichem „Börsenfluss“!

• Der Gefangene: „Floh!“ = Häftlingskritik an Hygienezuständen.

• Der Gefangene: „Floh?“ = Einsamer Zellen - Insasse bittet um die Erlaubnis, ein eigenes Haustier halten zu dürfen.

• Der Gefangene: „Floh!“ – leicht infantiler Ein – Zeller möchte die gleichnamige Kinder – Zeitschrift abonnieren…

• Der Gefangene: „Floh!“ = China – feindlicher Vorurteils – Witz über glücklichen Knastbruder!

• „Derge fang ene Floh!“ – Kölsches Idiom / Millowitsch – Theater, Imperativ des Wortes „fangen“ ergeht an eine Figur, welche den rustikal - exotischen Rollennamen „Derge“ trägt….

• „Derge Fan - Gene floh!“ – Besagter „Derge“ erweist sich als Anhänger des 1. FC Köln - ein Faktum, welches „Einen Amerikaner in Paris“ augenblicklich die Flucht ergreifen ließ.
(Übersetzung aus dem Englischen : Günther Oettinger.)

• Der Gefangene F.L. – Oh! - F. L. = Initialen?
Ferdinand Leitner – Dirigent?
Fritz Litzmann – Alter Ego, Kunstfigur des Kabarettisten Rainer Pause?
(Symbolisch zu verstehen, Kabarett – Kritik pausenlos weggesperrt?)
Franz Lambert – Hammondorgel – Spieler – Strafe für musikalische
Zusammenarbeit mit „singenden“ Nationalspielern? (Ohren – Foul!)
Ferdinand Lassalle – böser linker Revoluzzer und sozialistischer
Umstürzler, in Deutschland TRADITIONELL Dauer - weggesperrt?!


• Der gefangene F. Loh – Der Erfinder des FLOH – WALZERS?
Ein Bauer namens Er Ich, Protagonist einer Reihe des Kultursenders
RTL (Reichlich tölpelhafte Landbevölkerung) sorgte vor einiger Zeit
mit seinem musikwissenschaftlichen Traktoren-Traktat über
Ferdinand Alfred Gustav Loh, einen Ostfriesischen Komponisten und Klavierpädagogen, für fulminante Furore.
Dieser verkannte und vergessene Tonmeister habe den berühmten
Flohwalzer geschaffen, durch undeutliche Beschriftung der Partitur –
F, Loh: Walzer sei es zur ominösen Namensgebung gekommen…
Längst hat die musikalische Fachwelt den Bericht des wackeren Landmannes als geistreiche Parodie entlarvt.

Neueste Studien freilich belegen; F. Loh, der Erfinder des Flohwalzers, hat tatsächlich existiert – nur lebte er nicht im ostfriesischen Jever, sondern im ostdeutschen JENA; und nicht, wie Bauer Er Ich meinte, von 1869 – 1927, sondern genau 100 Jahre früher:
Friedemann August Gotthold Loh, 1769 – 1827!

Dass der so genannte Flohwalzer sich anstatt des üblichen Dreivierteltaktes im Viervierteltakt präsentiert, passt ins oftmals leicht unlogisch - verworrene musikalische Bild.
Man denke nur an das berühmte „Largo “aus Händels Oper „Xerxes“ –
vom Tempo her eigentlich ein Larghetto…
Komplett unlogisch auch die bekannte „Spiegelarie“ des dämonisch –
dapperten Doktor Dapertutto aus Offenbachs„Hoffmanns Erzählungen“-
der blickt im Original in einen Diamanten: „Scintille, diamant!“
Ulkig erscheint außerdem Meyerbeers Oper „L’Africaine“ – wenn man
bedenkt, dass es um die Seereise Vasco da Gamas nach Indien geht…
Und haben nicht ganze Generationen von Musikexperten darüber
schwadroniert, wie vorausschauend und konzentriert die burleske
Handlung des Rossinischen „Barbiere di Siviglia “aus dessen
Ouvertüre strahle – dabei das Faktum vollständig vernachlässigend,
dass der Vielschreiber Rossini besagte Ouvertüre bereits zuvor für
seine beiden Opere Serie (In diesem Fall nicht nur seriöse, ernste, sondern wahrhaftig Serien – Opern) „Aureliano in Palmira“ bzw.
„Elisabetta, regina d’Inghilterra verwendet hatte....

Bei all diesen Schieflagen passt es ins traurige Bild, dass der arme
unterpriviligierte Quoten – Ossi nicht allein zu seinen kargen Lebzeiten, sondern zum Überfluss auch noch posthum seinen Ruhm an einen virtuellen Ost – Friesen abzutreten hat!
Da der arme Loh(Wie es sich für einen Künstler nun mal schickt) zudem nah am Wasser gebaut hatte, stand die Saale häufig in ihrem
Namensvetter.
Loh kann daher mit Fug und Recht als erstes anerkanntes Hoch –
Wasser – Flutopfer bezeichnet werden!
Wen wundert’s, dass der gebeutelte Notendrechsler neben dem Floh –
Walzer en passant die Depression und den Burn – Out erfand.
Der unbarmherzige Volksmund sprach in Bezug auf die Heulsuse
von „Lohs Greinen“ (Greinen: alter Terminus für jammern, klagen – siehe GRÜNdonnerstag), was einige Jährchen später ein wirklich
erfolgreicher und geschäftstüchtiger ostdeutscher Komponisten –
Kollege raffiniert verarbeitete.

Nichtsdestotrotz hat der bedauernswerte Loh gewisse Spuren in der
Weltzeitgeschichte hinterlassen – wenn auch nicht auf dem Sektor der klassischen Musik.

Um eine „prominente“ Nachkommin (Es kommt nichts Besseres nach)
des leidgeprüften Tonsetzers handelt es sich bei dem Model
Inga Ilsa Loh – Pink.

Unnötig zu erwähnen, dass der Ehe unseres verkannten Genies
gleichermaßen kein Glück beschieden war – zwischen ihm und seiner
Gattin Lohre Lichter (Die so genannten Kölner Lichter sind immer noch ein Begriff) flogen beständig die Fetzen; daher die Standard - Redewendung:
„Es brennt LICHTERLOH“:

Trost spendet zum Schluss einzig die kuriose Erkenntnis, dass aus dieser unseligen Verbindung wenigstens eine Dynastie mehr oder weniger talentierter Fernsehköche entsprungen ist.

(Bitte einfangen!)


© [email protected]


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