Der Corona-Schock hat nichts wirklich verändert.Ich hatte die Hoffnung. Inzwischen gibt es überall noch mehr Hass und Kriege.Auch bei uns laufen immer mehr Menschen den skrupellosen und dummen Rattenfängern hinterher. Das ist nicht neu in Deutschland.

Der kurze Text ist von März 2020. ? alles vergessen?

. . . und schon vermisse ich die Kondensstreifen der Flugzeuge am blauen Himmel. In den Straßen meines Dorfes kaum noch Menschen. Der Schulhof ist verwaist und das Geschrei und Gejauchze der Kinder an der Kita ist verstummt. Selbst die Spielplätze wurden abgeschlossen. Hier und da erscheint jemand vor seinem Haus, es ergibt sich ein kurzes Gespräch.Abstand halten ! Wie gut tun ein paar Worte ein kurzer Plausch - wir hatten es fast vergessen, auch wenn derzeit die Sorge in jeder Silbe ist.

Das Virus beherrscht und formt unser Denken, zuerst kaum spürbar, dann immer intensiver. Ein merkwürdiges Gefühl.
Was tun die Menschen in den Häusern ihres wie tot wirkenden Dorfes ? Entstehen in Stadt und Land gerade nie gedachte Gedanken in ihren Köpfen? Man sieht sich nicht mehr in Gaststätten, Restaurants, auf den Plätzen, in den Straßen. Erzeugt die erzwungene Klausur Veränderungen in uns, die wir erst nach und nach spüren werden?

Kann uns das Hoffnung machen oder muss es uns ängstigen? Kommen wir uns in der Krise näher, obwohl wir uns kaum noch sehen, nicht mehr einander umarmen dürfen? Und die Stille, die sich ausbreitet und über uns ergießt, ist sie nicht jetzt schon eine Bedrohung für Gefühle und Seele ?

Die Kirchenglocken läuten, aber die Gottesdienste finden nicht statt. Die Priester und Pfarrer haben kaum noch Kontakt zu ihren Gemeinden. Die Kranken in Kliniken und Krankenhäusern warten vergeblich auf Besuch, genau wie die Alten in den Heimen. Was macht das mit uns allen ?

Werden die Wirtschaftsführer, die Banker, Politiker endlich neu und gründlich über die Welt nachdenken, die sie ohne es zu wollen an den Abgrund geführt haben, immer den ewig als unvermeidbar deklarierten Zwängen folgend, die unser System angeblich für das Funktionieren und das Wohlergehen aller vorgibt. Fallen da in diesen Zeiten nach und nach erstmals Schuppen von allen Augen, wird endlich die Sicht frei auf eine Welt, die nur überleben kann, wenn das 'weiter so' umgehend endet ?

Betet der Papst im Vatikan gerade in diesem Augenblick zu Gott und wird ihm geantwortet? Wurde ihm in den letzten zwei Jahrtausenden jemals geantwortet? Erhielt irgend jemand eine Antwort?

Kann Krise denn wirklich auch eine Chance sein?

Das Virus verändert die Welt. Wir werden es erleben. Wir dürfen hoffen und gleichzeitig auch große Sorge haben.

In welcher Welt werden wir leben, wenn sie wieder anfängt zu atmen ?

HEUTE WISSEN WIR ES


© ulli nass


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Beschreibung des Autors zu "Die Welt hielt den Atem an ( Text von März 2020) - Corona als Scheitern"

Unsere Spezies scheint in höchstem Maße resistent gegenüber Katastrophen und Erschütterungen.
Meine Hoffnung erwies sich wieder einmal als naiv.
Was muss eigentlich noch passieren?

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Kommentare zu "Die Welt hielt den Atem an ( Text von März 2020) - Corona als Scheitern"

Re: Die Welt hielt den Atem an ( Text von März 2020) - Corona als Scheitern

Autor: Alf Glocker   Datum: 14.10.2023 11:19 Uhr

Kommentar: Wir dürfen uns sorgen lieber Ulli!

LG Alf

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