Ist es Ihnen auch schon mal aufgefallen? Menschen ohne Selbstvertrauen können sich nicht entschuldigen. "Um Gotteswillen! Wieso sollte ich mich denn entschuldigen! Ich mache doch keine Fehler! Der da macht sie!" Und ihr Zeigefinger kommt nicht zur Ruhe, weil er ständig auf andere zeigen muss. Er zeigt auf die ganze Welt, die für das eigene Missgeschick verantwortlich ist.

Diese Menschen empfinden eine Entschuldigung als Eingeständnis von Fehlern und damit als Schwäche, die sie am liebsten sogar vor sich selbst verbergen möchten. Auch wenn ihnen das nicht immer gelingt und ihr Unterbewusstsein, manche nennen es Gewissen, sich hin und wieder ganz zaghaft zu Worte meldet. Doch das wird sofort erstickt. Denn nichts hasst so ein Rechthaber mehr, als ruhiges Nachdenken und Reflektion auf eigenes Verhalten.

Dass sich auf diese Weise die eigenen Fehler ständig wiederholen, weil ja nach eigenem Urteil, er selbst gar keine Fehler macht, ist die logische, aber auch fatale Folge. Obwohl es schon längst jeder in seiner Umge­bung weiß und man hinter seinem Rücken oft genug darüber tuschelt, leben diese Menschen in der Illu­sion, wenn ich mich dumm stelle, dann merkt auch kein anderer etwas davon. Falls er sich überhaupt die Zeit nimmt, darüber nachzudenken. Wie ein kleines Kind, das seine Hände vor die Augen hält und glaubt, niemand kann es sehen.

Stattdessen streiten diese Menschen sich an jeder Straßenecke und bei jeder Gelegenheit, dass sie recht haben und die andere Person ein Idiot ist. Wie ein Straßenköter, der sein Revier behaupten und zeigen will, dass er der Stärkste im Revier ist.

Dabei hat er meistens gar kein Revier, sondern läuft ohne Sinn, Verstand und Pläne durch sein Leben. Seine Rechthaberei ist seine Leitlinie. Die ist zwar voller Kurven, Zickzack und vor und zurück, aber auch dafür hat dieser Mensch eine Erklärung. Die anderen ändern ständig ihre Meinung und hören nicht auf seinen weisen Rat. Das gibt ihm zusätzlich die Zufriedenheit und Gewissheit, seine Denkweise unverändert fortzusetzen und sie nicht als Fehler und Irrtum zu betrachten.

Nicht selten sterben solche Leute in relativ frühem Lebensalter an "plötzlichem" Herztod oder an anderen vermeintlich "plötzlich" auftretenden Krankheiten oder Beschwerden. Aber auch dabei kann der eigentliche Grund sein, dass dieser Mensch nicht zugeben kann, dass er sich ununterbrochen selbst schadet und mit seiner unein­sichti­gen Lebenseinstellung gescheitert ist. Aber sein Herz und andere Organe machen diesen Selbstbetrug nicht mit. Sie sind unbestechlich. Nicht mal mit Alkohol, Drogen oder sonst was, was nur vorübergehend die Symptome etwas lindern könnte, lassen sie sich zum Schweigen bringen. Sie melden sich sogar, oft frühzeitig und mehrmals. Aber wenn Rechthaber nicht auf sie hören, dann geben sie auf lassen ihn in die Grube fahren. Dort haben dann alle ihre Ruhe.

Nur einige von denen, die sich bis zu diesem Zeitpunkt für unersetzbar gehalten haben, bekommen von der Natur und von ihrem Körper noch eine letzte Chance. Falls sie es noch in eine Klinik zur Behandlung ge­schafft haben soll­ten, bekommen sie auf diese Weise vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben etwas Zeit zum Nach­denken. Sie erfahren bei dieser zwangsweisen Ruhigstellung, dass es ohne sie manchmal sogar besser, weil gelassener und weniger hektisch zugeht. In ihrer Firma oder in der Familie und dort andere ihre Ideen und Gedanken einbringen können, ohne von einem Rechthaber gleich zum Schweigen gebracht zu werden.

Aber die Frage sei erlaubt. Muss es wirklich erst zu so einem schlimmen, lebensbedrohlichen Ereignis kom­men? Könnte man sein Leben nicht auch darauf aufbauen, dass Fehler ganz normal sind und zum Leben ge­hören. Das ei­gentliche Ziel sollte doch sein, Fehler rechtzeitig zuzugeben, daraus zu lernen und sie dann zu korrigieren, statt sie zu leugnen und zu wiederholen. Und wenn man dabei anderen Unrecht getan hat, sich zu entschuldigen.

Entschuldigung, ......
....wenn ich Sie jetzt mit dieser kleinen Betrachtung in Ihren Alltags-Abläufen aufgehalten haben sollte!



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© Chris Krönig


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Beschreibung des Autors zu "Entschuldigung!"

Wer glaubt keine Fehler zu machen, hat damit schon seinen ersten Fehler gemacht!

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Kommentare zu "Entschuldigung!"

Re: Entschuldigung!

Autor: elvira_gedichte   Datum: 22.09.2022 9:34 Uhr

Kommentar: im verneigenden Dank, lieber Chris Krönig.....dein Wortklang fließt im Fluss aus Weltgeschehen, wo der Gedanke in allumfassender Wahrheit dahin strömt.....und leider auch bis in die Krankenhäuser.....völlig enegieverschendet und unnötig Lebenspotential aufgerieben in unnützer Wahrheit, selbst G....tt- er ist gepriesen, zu sein......und wer recht zeitig die Kurve kriegt im Recht auf Wahrheit, die viel größer und allumfassender ist, als wir verstehen könnten....der landet u. a. in der Streubreite der Hilfswerke " um aus sich selbst die beste Version zu machen in Glückseligkeit....als ein Teil der Gesamtheit und Gesamtheit als Teil in ihm......und in Yogaklassen finde ich sie dann wieder und bin glücklich....dass sie die Kurve gekriegt haben.....und aus dem Gedanken.....danken heraus filtern mit ihrem geweiteten Denken aus einem gestreckten geweiteten Köper uns somit entspannten Organen.....und unser Gesundheitssystem würde nicht explodieren in den Kosten.....ja, so stimme ich ein und bald ist es schon ein Chorgesang....Halleluja.....danke, innigst Elvira

Re: Entschuldigung!

Autor: Hansi   Datum: 23.09.2022 10:40 Uhr

Kommentar: Danke Dir, Elvira,
für Deinen Kommentar, der ja fast schon eine eigene kleine Geschichte ist.
Tschüssi, Hansi

Re: Entschuldigung!

Autor: Kathleen   Datum: 28.09.2022 20:45 Uhr

Kommentar: Lieber Hansi,

du sprichst mir aus der Seele. Rechthaberei ist einfach schrecklich, weil sie anderen Menschen das Leben schwer macht. Jeder hat das Recht auf seine eigene Sicht der Dinge und sich entschuldigen können, ist ein Zeichen von Stärke. Starke Worte.

Liebe Grüße

Kathleen

Re: Entschuldigung!

Autor: Michael Dierl   Datum: 28.09.2022 21:27 Uhr

Kommentar: Hi, Deine Meinung kann ich nur gedingt teilen. Es gibt auch sog. Phlegmatiker, das sind Menschen die ticken eben schwerfällig oder auch einfach. Das sind sog. Gemütsmenschen. Da gibt es gar kaum eine "Spielwiese" sich über "Gott und die Welt" zu unterhalten. Auch gibt es welche die interessiert Technik, auch Computertechnik. Diese Menschen, sind rational unterwegs. Die können komplexe Aufgaben im Kopf rechnen. Was interessiert die noch Philosophie oder ähnliche Geisteswissenschaften oder sagen wir mal in ihrem Sinne ist dies dummes Geschwätz. Die schmunzeln höchstens darüber! Das sind Menschen, die ein Ergebnis als das Wahre und Erstebenswerte erachten.

lg Michael

Re: Entschuldigung!

Autor: Hansi   Datum: 01.10.2022 8:56 Uhr

Kommentar: Danke Dir, Kathleen,

für Deinen Kommentar, der zeigt, dass einige meiner Geschichten doch nicht ganz ungelesen bleiben.

Ich bin noch dabei, mich hier im Netzwerk mit seinen ganz eigenen Regeln zurechtzufinden.

Gleichzeitig halte ich Ausschau nach anderen Möglichkeiten, denn mein Anliegen dreht sich weniger um mein eigenes Seelen- und Gefühlsleben. Ich glaube nicht, dass das jemanden besonders interessiert oder interessieren sollte.

Vielmehr sind meine Hauptanliegen aktuelle, zeitnahe Probleme, die unser aller Alltag beschäftigen, bestimmen bzw. sogar bedrohen, wie man an Klimastrophe, Pandemie, Krieg, Inflation und vielen anderen Ereignissen erkennen kann, die eigentlich nur Vorboten eines Zusammenbruchs unserer gesamten Zivilisation sind.

Dabei hoffe ich insgeheim und wünsche es mir, Gesprächspartner zu finden, die meine Gedanken und Besorgnisse teilen und die sich nicht darauf beschränken, nur Gedichte darüber zu schreiben, sondern bereit sind, auch Verantwortung zu übernehmen für praktische Maßnahmen, die ein kleines Licht in Zeiten der Finsternis bedeuten. Aber die erdrückende Mehrzahl der Menschen verdrängt leider diese Realität und flüchtet sich in Puppenstuben-Fantasien ohne praktischen Wert.

Geredet und geschrieben wird mittlerweile genug. Es fehlt das vernünftige Handeln, bzw. zunächst mal das vorbereitende Gespräch zu diesem Handeln.

Besonders Menschen, die Verantwortung für Kinder haben und sich um deren Zukunft Sorgen machen müssen, sollten sich darüber verstärkt Gedanken machen und Rechenschaft ablegen.

Tschüssi, Hansi

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