Eine Vorstufe des Fühlens in rhetorischer Hinsicht ist die rein verbal geäußerte Formulierung über ein Bedauern, Bezug nehmend auf ein nachdenklich stimmendes Ereignis. Uns allen bekannt unter dem Begriff des "MITLEIDS".

Eine Weiterentwicklung dessen, ist jene erhlich gemeinte Aüßerung bezüglich dieses vorangegangenen Ereignisses.
Es schließt den sich so in Worten äußernden Menschen als FÜHLEND mit ein.
MITleiden ist EMPATHIE.

Die höchste Form des Sozialen Empfindens, wo das Selbst NICHT bei dem eigenen Selbst verbleibt, sondern sich den Zugang zu dem Selbst des jeweils Anderen eröffnen möchte, resultiert aus der folgerichtigen Entwicklung aus dem Zustand der Empathie: Hier wird nicht nur MIT-GEFÜHLT, hier wird nach WORTEN und GESTEN des GEMEINSAMEN, des TROSTES gesucht.
Nicht immer lassen sich hier Worte finden, manchmal ist temporäres Schweigen, ein mentales sich versenken, die feinsinnigste Form der Empathie.

Das größte Hindernis für den umfassenden Gestus des Empathischen ist die fortdauernde HATZ nach Regeln und Formalen Zeiteinheiten, nach EINORDNUNG in SOLL- und
NICHT-Zusammenhänge, das stetige BE- und ABWERTEN, anstelle des genügsamen "Auf-Sich-Wirken-Lassens".

Leben ist Ausdruck des Grades an Einbringung der eigenen Persönlichkeit
in das vollzogene Sein in Zeit bezogen auf die Mitmenschen.
Dafür gibt es zwar im sozialen Miteinander eine Form von Grund-Konsens,
jedoch hilft dies bei Kontakten mit Ausrichtung auf Tiefgang nicht weiter.
Auf jener Ebene schreibt sich jede Lebensgeschichte neu und einzigartig ohne
sich hierfür vorab auf REGELN berufen zu können.
Sichtweisen sind biografisch determiniert, daher kann nicht auf allgemeingültige
Formeln des faktischen Kommunizierens zurück gegriffen werden.
Stets können nur stimmige, sowie unstimmige Konstellationen für Leben und
Kommunikation benannt werden. Das "Geistige Füllmaterial" bleibt OHNE feste FORM und FORMEL, wie das LEBEN und Sterben.


© Monja Ben Messaoud


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Beschreibung des Autors zu "Im Dreiklang der Empathie"


Vorwort zu der Anthologie "Die UNBESEHENEN".

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