Offener Brief an einen Klugscheißer und seine Gang

© Alf Glocker

In deiner, von dir unbemerkten Beschränkung bist du das Licht des Todes, das auf unsere letzten Pfade scheint. Du vertraust auf die ultimative Neuerfindung des Menschen, die uns wohl zweifellos erretten wird, jedoch nur in einer Form, die niemand auf Dauer gebrauchen kann. In deiner Abwendung von der Wahrheit liegt die Wahrheit des Vergessens – eines Vergessens, das ursprünglich gar nicht von der Evolution geplant war und sich aber doch zu einer globalen Bedrohung entwickelt hat. Du hast dich selbst überholt, in deiner grenzenlosen Selbstüberschätzung, in der Selbstherrlichkeit dessen, womit du dich über alle Gesetze erhebst, die sich nur jemals ein Gott, oder ein ähnlich vorherbestimmendes Wesen ausdenken konnte. Du hast dich zu einem halbseidenen Konstrukt zurückstilisiert. Und das nennst du die „Kunst des Denkens!“

Nein danke, mit dir möchte ich nicht gesehen werden. Die ganze verbliebene Geisteswelt, von schätzungsweise ein paar tausend Köpfen, würde sich für mich schämen, angesichts der Milliarden Superwesen, die alle bestrebt sind sich auszulöschen. Ich habe ein wenig Mitleid mit dir, da wir leider verwandt sind, aber nur gar keines mit dir, der du dich auserlesen hast einen Geruch anzunehmen, der zuerst nach ungewaschenem Menschenfleisch stinkt und später dann süßlich zu werden droht, wenn dir nichts anderes mehr zu essen bleibt als du selbst und deine Kinder. Dafür hast du sie doch produziert, oder?! Vorher wirst du natürlich entweder zulassen, daß die Kinder der anderen und selbstverständlich die anderen überhaupt, verderben, im Gebet um dein unseliges Heil. Du weißt von mir so viel wie von der Rückseite des Mondes, also, warum solltest du nicht gleich mit dem großen Fressen beginnen?!

Dabei aber geht es dir höchstpersönlich ans Leder – und endlich wird sich bezahlt machen, was die „Weisheit“ des Pöbels von dir erwartet hatte, als sie noch in der Lage war große Töne zu spucken. Du wirst dastehen wie ein urzeitliches Geschöpf im Spielwarenladen der Neuzeit und du wirst mit nichts etwas anfangen können – weil du ausschließlich an die Grundlagen des Lebens denkst, nur denken kannst, denn dafür bist du gebaut: Essen, Trinken, Atmen, Vögeln und dich herumschlagen mit all dem Gesocks vor deinen Glutaugen. Aber die Zeiten in denen das reichte werden vergangen sein, ebenso wie jene, die es verstanden mit dem umzugehen was du nun vor dir hast. Mach dir also am besten gar keine „Gedanken“. Dazu bist du nicht fähig und Fähigkeiten zu pflegen die nicht vorhanden sind, ist so unnütz wie Sand in die Wüste zu tragen.

Die Wüste bist du selbst – nichts anderes. Weil du dich jetzt wie Sandkörner in der Überzahl wähnst - es gibt unendlich viele von deiner Sorte - musst du nicht glauben, daß du unbesiegbar bist. Natürlich, dein Gott hat dir den Segen gegeben, aber dein Gott wird dich aussegnen müssen, wenn du in nicht allzu ferner Zukunft vor dem Problem stehst, was wohl zu machen ist, wenn außer deinem Fleisch kein anderes mehr vorhanden ist. Vegetarier werden ist dann zu spät, denn die Krume ist weggeschwemmt, du kannst nichts mehr anbauen, du kannst nur noch zuschauen wie du und deinesgleichen vertrocknen, in einer Unwissenheit, die einst sehr gefragt war, bei den Klügsten der Klugen, bei den Wirtschaftselefanten, der bereits so gut wie vergangenen Neuzeit. Tu dich mit ihren Idioten zusammen, das gibt eine illustre Mischung und dann tanzt gemeinsam in die Verwesung. Viel Spaß!


© Alf Glocker


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