Wenn Kläre träumt, träumt sie von ihren Rosen.
Die stehn im Garten hinter ihrem Haus
und blühen neben wilden Aprikosen
und manchmal bindet sie sich einen bunten Strauß.

Wenn Kläre träumt, träumt sie von alten Bäumen,
und sie pflückt Obst und kocht es später ein.
Da spielt ein Kind in ihren Träumen,
und manchmal mag sie einfach nicht alleine sein.

Dann geht sie fort, hinaus ins kalte Leben,
das hält schon lang nichts mehr für sie bereit.
Doch noch hat sie sich dieser Kälte nicht ergeben
und trägt mit Stolz ihr allerschönstes Kleid.

Wenn Kläre träumt, träumt sie von all den Jahren,
die irgendwie zu schnell vergangen sind,
sie träumt von Menschen, die ihr wichtig waren,
und manchmal hält sie ihre Nase in den Wind.

Wenn Kläre träumt, träumt sie von alten Zeiten,
von einem Kind, dem ist im Sommer kalt,
sie träumt von längst verlornen Zärtlichkeiten,
und manchmal fühlt sie sich verlassen und sehr alt.

Dann geht sie fort und spürt den kalten Regen,
lässt sich von ihren bunten Träumen führn.
Und Sie genießt sich endlich zu bewegen,
und nur der Wind darf sie ganz sanft berührn.

Wenn Kläre träumt, vergisst sie ihre Sorgen,
da tauchen Bilder auf aus einer andren Welt.
Wenn Kläre träumt, dann denkt sie nicht an morgen,
und manchmal träumt sie dann von einem Rosenfeld.


© Ulrich Kusenberg


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Kommentare zu "Wenn Kläre träumt"

Re: Wenn Kläre träumt

Autor: Franziska   Datum: 16.04.2013 16:11 Uhr

Kommentar: Sehr schönes Gedicht. Sehr traurig an manchen Stellen.
Ein Gedicht das berührt.

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