Hast in deinem kurzen Leben
immerzu drauf acht gegeben,
keinem Menschen zu sehr zu vertraun.

Bist ganz gern für dich geblieben,
etwas hat dich umgetrieben,
wolltest einmal nur den Himmel schaun.

Beide wussten wir, wohin es führt,
beide haben wir es schon gespürt.
Sprachst am Ende nicht mal ein Wort,
still und leise gingst du einfach fort.

Auf einmal ist die Welt verschoben,
bin hier unten, du dort droben,
es fühlt sich einfach alles anders an.

Bist du noch mit mir verbunden?
Hast du nun dein Glück gefunden?
Das war doch von Anfang an dein Plan.

Mir wird heute immer wieder klar:
Nichts ist so, wie’s früher einmal war.
Suchtest dir einen andern Ort,
und gingst still und leise einfach fort.

Was mir noch bleibt,
ist die Erinnerung
und Bilder aus einer andren Zeit.

Still und leise gingst du einfach fort,
doch irgendwann begegnen wir uns dort.


© Ulrich Kusenberg


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Kommentare zu "Still und leise"

Re: Still und leise

Autor: noé   Datum: 29.05.2014 19:07 Uhr

Kommentar: Ein sehr leiser, sehr empfindsamer Text, der mir gut gefällt wegen seiner Zartheit und Melancholie.
noé

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