Auch wenn wir Wind und hohe Wellen lieben,
sind wir mit unsren Herzen doch zu Haus,
wir wären ja so gerne dort geblieben,
doch auch zur Weihnacht fahren wir hinaus.

Kein Tannenbaum wird uns die Zeit vertreiben,
kein Weihnachtsmann spendiert uns ein Geschenk.
Wir können nicht mal Weihnachtskarten schreiben,
obwohl ein jeder an die Lieben denkt.

Wenn zur Weihnacht die Glocke im Heimathafen klingt,
sind wir längst schon fernab auf hoher See,
wo der Wind unaufhörlich in den Segeln singt
und die Gischt sprüht wie Flocken von Schnee.

Das Meer ist lang schon unsre große Liebe,
doch zieht’s uns immer wieder nach daheim.
Wir stehlen uns hinaus wie Tagediebe,
und würden doch so gern zu Hause sein.

Dort sitzen sie ganz traut im Kerzenlichte
beim leckren Weihnachtsbraten um den Tisch
und hören frohe Lieder und Gedichte.
Bei uns bringt’s Christkind wieder einmal Fisch.

Wenn zur Weihnacht die Glocke im Heimathafen klingt,
sind wir längst schon fernab auf hoher See,
wo der Wind unaufhörlich in den Segeln singt
und die Gischt sprüht wie Flocken von Schnee.


© Ulrich Kusenberg


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