Sie betrachtete seinen Nacken. Er stand am Fenster, schaute nach unten auf die Strasse.Seinen Kopf fast an der Scheibe. Drei Wirbel konnte sie dabei sehen. Schöne glatte Haut, sein blondes Haar , dass in wilden Strähnen um die Wirbel tanzte. Es war für sie ein erotischer Anblick. Waren es die wilden blonden Haare, der Nacken, die Wirbel, das so jungenhafte dabei, alles zusammen..sie weiß es nicht. Ihr Blick war ganz gebannt darauf. Eine völlig neue Entdeckung ,noch dazu so anziehend. Sie kannte ihn erst drei Monate und in dieser Zeit gab es schon so viel an ihm zu entdecken. So viel.Jetzt der Nacken.
Josh drehte sich um. Er sah sie an und lachte. "Du bist auf einmal so still geworden, da musste ich eben nach dir sehen, ob du überhaupt noch hier bist!"
Sie lachte kurz auf, fühlte sich ein wenig ertappt. Wollte dieses Begehren seines Nackens für sich behalten und fragte daher schnell:" wollen wir was essen gehen? Oder spazieren?"
Er strich ihr mit seiner rechten Hand über ihre Stirn, so, als würde er ihr einer ihrer langen dunklen Strähnen aus dem Gesicht streichen wollen. Er machte das oft. Einer der vielen Liebesrituale die sie hatten. Diesmal hatte sie keine Strähne im Gesicht und dennoch strich er und sah sie dabei so an, was ihm ganz eigen war. Eine Mischung aus väterlicher Kümmernis und verliebter Hingabe. Seine Augen, so groß, so dunkelgrünbraun. Und sie betrachtete dabei sein schönes Gesicht.Markant die Nase und die Wangen und weich das Kinn und die vollen Lippen.Sie sah ihn gerne an. Wie ein schönes Bild.Eine Freude im Betrachten.
"Lass uns beides tun. Die Stadt ist groß genug für alles"
Sie lachten beide und gingen raus in die Dämmerung des Tages,durch die Strassen der Stadt und die Vorfreude auf den Abend und die Vorfreude auf die Nacht. Verliebtsein besteht fast nur aus Vorfreude und die Erlösung dessen.


© Lee


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Kommentare zu "Nehme mich nicht mit (Teil1)"

Re: Nehme mich nicht mit (Teil1)

Autor: noé   Datum: 14.10.2014 1:15 Uhr

Kommentar: Ich habe richtig Herzstechen bekommen bei diesem wunderschönen Text. Das ist tief empfunden und alles andere als ausgedacht. Und das ist so unendlich liebe-voll und zärtlich-empfindend. Wunder-wunder-schön!!!
noé
(Aber bitte nochmal nach den Zeiten gucken, nicht so zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und herspringen [am Ende des 7. Satzes z. B.].)

Re: Nehme mich nicht mit (Teil1)

Autor: Lee   Datum: 14.10.2014 6:54 Uhr

Kommentar: Vielen Dank Noé! Und auch für den Hinweis :-). Werde gleich ändern. Lg Lee

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