growing up

Erwachsen werden ist irgendwie surreal. Vorgestern hast du noch mit deinen Freundinnen auf einem Dienstag die beste Party des Jahres gefeiert und bist am nächsten Tag vollkommen verkatert in die Schule gegangen und heute machst du dir Sorgen wegen deiner Sozialversicherung oder Steuern. Dabei ist alles was du dir wünschst nur ein wenig Unbeschwertheit. Aber genau die scheint unfassbar weit weg zu sein. Plötzlich musst du dir Gedanken um deine Zukunft machen. Und obwohl du in einer Ausbildung steckst oder gerade dein 3. Semester abschließt, hast du noch keine Ahnung, wo du eigentlich hin willst. "Damals war alles besser". Den Satz hat man früher immer belächelt, wenn die eigenen Eltern einen damit belehren wollten. Aber jetzt denkst du mit einem Seufzer zurück an den Sommer vor 4 Jahren und denkst dir dabei das gleiche. Wo sind die Tage hin, an denen die Zeit vollkommen zwischen den Grenzen verschwamm? Wo sind die Tage hin, an denen man nicht mehr gebraucht hat als 2€, um sich ein Tetrapack Wein zu holen & die Sonne zu genießen? Selbst wenn man jetzt den Versuch wagen würde, in alte Muster zurückzufallen, so wären sie anders gestrickt. Die Sonne scheint irgendwie anders auf dich herab und der Wind spielt ein anderes Spiel mit deinen Haaren. Das Bier hat den Nachgeschmack von "Es gibt kein Morgen" verloren und auch die Zigarette hat irgendwie mehr Realität. Wieso ist erwachsen werden so anstrengend? Kann man nicht älter werden, ohne diese jugendliche Naivität, diesen lockeren Blick auf das Leben zu verlieren? Wo sind die Zeiten hin, in denen wichtig war wer man ist und nicht, wer man sein wird?

© hatschitag

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Karsten Stapelfeldt
axel c. englert
possum

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Kommentare zu "growing up"

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