Frühling

Nun ist er endlich kommen doch
In grünem Knospenschuh;
"Er kam, er kam ja immer noch",
Die Bäume nicken sich's zu.

Sie konnten ihn all erwarten kaum,
Nun treiben sie Schuss auf Schuss;
Im Garten der alte Apfelbaum,
Er sträubt sich, aber er muss.

Wohl zögert auch das alte Herz
Und atmet noch nicht frei,
Es bangt und sorgt: "Es ist erst März
Und März ist noch nicht Mai."

O schüttle ab den schweren Traum
Und die lange Winterruh:
Es wagt es der alte Apfelbaum,
Herze, wag's auch du.


© Akilegna


1 Lesern gefällt dieser Text.



Beschreibung des Autors zu "Frühling"

Eigentlich ein Gedicht - es war heute mein Tagesgedicht im Buch: Mit Gedichten durchs Jahr von Diogenes
Ich finde es erstaunlich, welche moderne Sprache Fontane spricht (1819-1898) - und auch ein wenig witzig und natürlich romantisch - einfach passend für heute!!! Da die Apfelbäume sich noch ein wenig zieren, wie ich gestern sah...

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Frühling"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Frühling"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.