Meine letzte große Reise ist schon eine ganze Weile her, aber es war wohl die schönste, die ich je gemacht habe. Früher bin ich immer mit dem Flugzeug unterwegs gewesen, wenn es etwas weiter entfernt war. Oder mit meinen Eltern auf den Autobahnen. Aber wenn man nicht fliegen möchte und die Busreisen schrecklich sind (wir haben doch alle bereits eine furchtbare, lange Busfahrt hinter uns, oder?), dann fährt man mit dem Auto, wenn man eins besitzt. Mautstraßen sind sehr teuer und oft gibt es direkt daneben kleinere Straßen, auf denen man zwar nicht ganz so schnell, aber zumindest überhaupt gut entlangfahren kann.
Und wenn es die nicht gibt, dann fährt man oft wunderschöne Strecken und muss nicht an Mautstellen stehen bleiben.

Auf diese Weise habe ich viele Dörfer in Frankreich gesehen. Wunderschöne, kleine Dörfer, wo die Straßen so eng sind, dass ich froh war, dass ich einen Kleinwagen habe. Unglaublich schöne Kirchen und sogar eine kleine Hochzeit habe ich gesehen. Man fährt auch viele, nicht besonders gut gepflegte, Landstraßen entlang und kann über riesige Felder blicken. Und wenn man eine Strecke wählt, die an einer Küste entlangführt, dann kann man seine Pausen am Meer verbringen. Mal kurz die angestrengten Füße erst durch den heißen Sand massieren lassen und dann im Meer abkühlen. Noch eine Kleinigkeit im Restaurant mit Blick aufs Meer essen, eine kleine Stärkung, und weiter gehts.

Natürlich ist es auch anstrengend, über mehrere Tage viele Stunden zu fahren und fliegen lohnt sich noch immer, denn es ist deutlich günstiger, aber ich würde so eine Reise gerne nochmal machen. Die Landschaften, die Erfahrungen, die Menschen in den kleinen Orten, welche Touristen überhaupt nicht gewohnt sind und kein Wort Englisch sprechen, sodass man sich wirklich mit Händen und Füßen verständigen muss. Das ist etwas, das man erlebt haben muss. Und wenn man dann am Ziel ankommt, fühlt es sich gar nicht mehr an, als wäre man eine kleine Ewigkeit unterwegs gewesen. Es war Teil der Reise, Teil des Urlaubs.


© Menschenblind


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