Der Puppenschnitzer

Visavis ein kleines Häuschen steht, ein Mann, etwas älter schon, geht stets allein dort ein und aus. Habe oft gedacht, was er Tags über wohl so treibt. Mit leeren Taschen geht er fort, sind sie prall gefüllt, kommt er zurück.
Das Gesicht voller Falten, doch nicht vergrämt, die Schuhe an seinen Füßen stets voller Holzspäne und verstaubt.
Meine Gedanken kreisten um sein Wohl, ob ich ihn zu mir mal einladen soll?
Eines Tages trafen wir uns auf der Gasse, er wieder mit einer gefüllten Tasche, konnte an ihm nicht einfach so vorüber gehen, sagte, dass wir quasi Nachbarn wären. Mit freundlichem Blick sah er mich an. Nun lud er mich in sein Häuschen ein. Gespannt, was mich wohl erwartet, trat ich ein.
Ein kleiner Raum sich vor mir auftat, irgendwie verzaubert und auch märchenhaft.
Holz-, Farben- und Leimgeruch lag in der Luft.
Die Tasche, die er mit sich führte, vor mir auf dem Tisch ausleerte. Sie sich entlud mit Resten von Holz aus der Tischlerei am Ort.
Meine Sorgen um den alten Mann ins Gegenteil sich drehten. Die Wände voll mit Regalen, auf denen lauter Puppenköpfe ruhten, roh noch, nicht fertig geschnitzt und unbemalt.
Mein Nachbar, ein Puppenschnitzer mit seiner Werkstatt war.
Von der Decke, ich schaute hinauf, hingen Puppen in Scharen, sie von Oben auf mich herabsahen. Eine andere Welt tat sich vor mir auf. Viele unterschiedliche Messer, scharf und spitz, Schleifsteine lagen auf dem Arbeitstisch .
Sein Hobby sei dies nur; für Schulen und Kindergärten schnitze er hier.
Den Kindern eine Freude machen, das ist sein Pläsier.


© Soso


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