In love with a falling Star

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I. Eine Schicksalshafte Begegnung

Es ist ein Tag wie jeder andere als Arthas durch die Weiten des Prismeawaldes streift um ein paar Beeren zu sammeln. Doch irgendetwas war heute anders. Er nahm eine sehr starke Präsenz wahr und sie kam vermutlich auch aus dem Wald. Seine unbändige Neugier verleitete ihn zu dem Gedanken dass er sich das mal aus der Nähe anschauen sollte und so eilte er in die Richtung aus der er die Präsenz wahrnahm. Angekommen an einer Lichtung glaubte er seinen Augen kaum. Die ganze Lichtung war gepflastert mit Blut und den dazugehörigen Opfern. Sie schienen ihrer Kleidung nach zu urteilen aus dem Nachbardorf zu kommen. Auf den ersten Blick schien keiner mehr am Leben zu sein doch Arthas hörte ein leises, schweres Atmen. Er konnte dessen Herkunft bestimmen, es kam von einer Frau welche inmitten der Leichen lag. Ihr weißes, bodenlanges Seidenkleid war blutüberströmt und augenscheinlich war sie sehr schwer verletzt. Arthas hastete zu ihr ,kniete sich nieder und hielt ihren Kopf in seinen Armen. „Geht es dir gut? Kannst du mich hören?" fragte er.

Er betrachtete sie nun genauer. Ihr Haar war lang und glänzte in einem wunderschönen, kühlen Fliederton. Die Haut war blass und schimmerte Perlmutt wie die reinste Perle in den Lichtstrahlen die durch das Dickicht drangen. Ihre Lippen zartrosa wie ein Kirschblütenblatt im warmen Sommerwind. Plötzlich zuckten ihre Augenlider, er besann sich und fragte noch einmal „Kannst du mich hören? Bitte sprich mitmir." Da öffnete die Frau ihre Augen und Arthas kam es vor als wäre die Zeit stehen geblieben. Er vernahm weder den Wind noch das Gezwitscher der Vögel, nicht einmal sein eigenes Atmen bemerkte er noch. Er war wie gebannt von ihren Augen welche ihn so voller Wärme anblickten. Die Augen der jungen Frau waren grüner als jedes Grün was sein Blick je eingefangen hatte und strahlender als jeder Smaragd. Er konnte nicht einmal bestimmen welcher Grünton es war denn es schien beinahe so als würden ihre Augen in allen Grüntönen schimmern die ihm bekannt waren.

„Wer bist du? Willst auch du mich verletzen?" ihre Stimme war so zärtlich und lieblich als stammte sie von einem Singvogel der sein Gezwitscher über eine warme Brise hinweg getragen hatte. „Hab keine Angst, ich bin Arthas und ich will dir nichts tun du musst nicht besorgt sein. Wie lautet dein Name und was ist mit dir passiert?" erwiderte er.

Sie hob behutsam ihre Hand und zog sein Halstuch herunter was die Narbe auf seiner rechten Wange zum Vorschein brachte. Normalerweise wäre Arthas das unangenehm gewesen, versuchte er doch stets sie zu verstecken. Doch sie hatte etwas an sich was in ihm ein wohlig warmes Kribbeln auslöste. Sie strich über die Narbe und hauchte „Arthas...mein Name ist Sarina." sie lächelte dabei so voller Freude und Wärme obwohl sie doch so schwere Wunden davon getragen hatte dass Arthas Gänsehaut bekam und im selben Moment wurde Sarina in seinen Armen bewusstlos und ihre Hand fiel zurück auf den Boden.



II. Der gefallene Stern

Sarina öffnete ihre Augen und das erste was sie erblickte war eine Zimmerdecke. Sie erschrak, war sie doch im Wald bewusstlos geworden. Doch wo war sie nun? Noch bevor Sarina weiter darüber nachdenken konnte hörte sie eine vertraute Stimme. „Du bist aufgewacht, da bin ich aber beruhigt. Du hast 3 Tage lang geschlafen, ich hatte Angst dass deine Wunden zu schwer sind und du nie wieder erwachen würdest.“ Sarina drehte ihren Kopf nach links von wo sie die Stimme vernahm und dort auf einem Stuhl neben dem Bett saß der Mann den sie vor ihrer Bewusstlosigkeit im Wald gesehen hatte. Wie war nochmal sein Name? „Arthas?“ flüsterte sie fragend. Beim Mustern seines Gesichts bemerkte sie dass er das Halstuch wieder übers Gesicht trug. Seine schulterlangen Haare waren weiß wie unberührter Schnee und seine Haut war beinahe genauso blass. Doch seine Augen hatte sie schon im Wald bemerkt so prägend waren sie. Blutrot. Doch war es nicht nur die außergewöhnliche Farbe die Sarina im Gedächtnis blieb, vielmehr war es sein Blick. Dieser war so gelassen dass sie sich auf Anhieb geborgen bei ihm fühlte.

Als ihre Augen seinen Körper herunter wanderten zuckte sie zusammen. An seiner Brust war eine tiefe Wunde, welche notdürftig zusammen getackert wurde. Sein Oberkörper war unbedeckt und so konnte sie es sehen. Tränen rollten über ihr Gesicht und ihr Körper fing an zu zittern. Sarina hob ihre Hand, fing eine der Tränen mit ihrem Finger ab und starrte sie an. Sie konnte nicht verstehen warum die Tränen so plötzlich aus ihren Augen kullerten, doch hatte sie keinerlei Kontrolle darüber. Der Anblick von Arthas verletztem Körper schien im Unterbewusstsein etwas in ihr auszulösen.

„Was ist passiert? Ist es meine Schuld dass du so schwer verwundet wurdest?“
„Mach dir keine Sorgen, das wird schon wieder.“ entgegnete er ihr mit einem Lächeln. „Ich hole dir erst einmal eine warme Suppe, in Ordnung?“ Und da war er auch schon aufgestanden und hatte den Raum verlassen.
Nur kurze Zeit später öffnete sich die Tür und eine ältere Dame trat ein.
„Was ist passiert während ich schlief?“ fragte Sarina. Die ältere Dame schwieg zunächst und sah sie bedrückt an so als überlegte sie ob sie ihr die Wahrheit sagen sollte.
„Also gut...“ fing die Dame an „ich werde es dir erzählen. Doch musst du unwissend tun, denn ich habe dem jungen Mann versprochen nichts zu sagen.“
Sarina nickte zustimmend mit ihrem Kopf.

„ Am zweiten Tag den du schliefst kamen fremde Männer in unser Dorf. Sie klopften an jede Tür und suchten nach einem 'gefallenen Stern'. Sie zerrten die Menschen aus ihren Häusern und erschlugen einige von ihnen mit ihren Schwertern. Die Männer klopften auch an meine Tür und noch bevor ich öffnen konnte stürmten sie ins Haus , und als sie dich gesehen haben wollten sie dich mitnehmen weil sie anscheinend nach dir gesucht hatten. Doch Arthas stellte sich ihnen in den Weg und bekämpfte sie bis aufs Blut.“ Die Frau hielt einen Moment inne bevor sie fortfuhr. „Er konnte sie zwar besiegen aber er selbst wurde schwer dabei verletzt. Er saß die ganzen 3 Tage am Bett um auf dich acht zu geben, nicht einmal geschlafen hatte er. Er muss wahnsinnig erschöpft sein doch er meinte nur dass er sich das nie verzeihen würde wenn dir etwas geschehen würde.“ Auf ihrem Gesicht machte sich Trauer breit.

Als die Dame ihre Geschichte beendete zitterte Sarina erneut und sie vernahm einen stechenden Schmerz in ihrer Brust als hätte gerade jemand einen Pflock hinein gestoßen.
„Ich danke euch für eure Ehrlichkeit. Aber wie bin ich hierher gekommen? Und wo bin ich?“
„Du bist hier in unserem kleinen, bescheidenen Dorf 'Gentana', vielleicht hast du mal davon gehört? Wir sind ein armes Bauerndorf am Rande des Prismeawaldes. Der junge Mann hat dich den ganzen Weg aus dem Wald hierher getragen. Der Wald ist sehr groß wie du vielleicht weiß. Er war bestimmt mehr als einen Tag unterwegs und doch waren wir das nächstgelegene Dorf.“ antwortete die Frau.
Kaum ausgesprochen, öffnete sich die Tür erneut und Arthas betrat das Zimmer mit einem Tablett in der Hand und einem Lächeln im Gesicht. Er stellte es auf den Nachttisch und setzte sich wieder auf den Stuhl neben dem Bett. Auf dem Tablett stand eine dampfende Nudelsuppe, ein Löffel und ein Glas Wasser. „Ich lasse euch einen Augenblick alleine“ sagte die alte Dame und verließ sogleich das Zimmer.

Sarina setzte sich auf und blickte erneut auf Arthas' Wunde. Er wollte gerade nach der Schüssel greifen als Sarina ihn mit erhobener Stimme ansprach „Stopp! Bitte lass die Suppe stehen!“ Er brach sein Vorhaben ab und schaute ihr in die Augen. Ihr Blick wirkte entschlossen. Plötzlich begann sie damit ihr T-Shirt auszuziehen. „Halt , Stopp! Was tust du denn da?“ erschrak Arthas. „Vertraue mir, ich bitte dich.“ entgegnete Sarina ihm und so blieb er still auf dem Stuhl sitzen.
Als sie das Shirt ausgezogen hatte erhob sie sich aus dem Bett und ging langsam auf ihn zu. Er konnte Sarina ansehen dass jeder Schritt schmerzte. Sie setzte sich mit ihm zugewandtem Gesicht auf seinen Schoß, drückte mit der einen Hand seinen Kopf auf ihre Schulter und presste mit der anderen seinen Körper eng an sich und sprach „schließe deine Augen, vertraue mir.“ und so tat er es. So nah an ihrem Hals konnte er ihren Duft wahrnehmen und war wie berauscht davon, sein Herz pochte so stark dass er befürchtete es könnte aus seiner Brust springen.
Arthas merkte wie sein Körper sich von innen heraus erwärmte und er hatte das Gefühl als würde eine beängstigend starke, magische Kraft seinen gesamten Körper durchströmen. „Du kannst deine Augen nun wieder öffnen.“ flüsterte Sarina in sein Ohr und sogleich stand sie auf und schleppte sich zurück ins Bett.
Als Arthas an seinem Körper herunterblickte konnte er es kaum fassen... Seine Wunde war vollständig verheilt, nicht einmal eine Narbe war zu sehen. Er wollte Sarina fragen was sie da getan hatte, doch war sie bereits vor Erschöpfung wieder eingeschlafen. Wer oder was war sie? Wurde sie deshalb von den Männern der gefallene Stern genannt?


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Beschreibung des Autors zu "In love with a falling Star"

Als Arthas eines Tages durch den Wald streift, findet er eine verwundete junge Frau deren Schönheit ihn in ihren Bann zieht. Er kümmert sich um sie als fremde Männer sie suchen und sie den 'gefallenen Stern' nennen. Was hat es damit auf sich?
Er ist sich sicher dass er sie beschützen muss , koste es ihn auch sein Leben.
Ist sie vielleicht sein Schicksal?




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