Sind wir so frei wie unsere Gedanken es sind oder so frei wie unsere Taten es zulassen. Sind es unsere Ängste die uns einschränken oder die Anderen, mit ihren Worten und Taten. Wenn meine Gedanken frei ihren Lauf nehmen entstehen Zukunftspläne, welche niemals erfüllt werden. Es entstehen Hoffnungen und Wünsche, welche in der realen Welt keinen Platz finden. Es entstehen Beziehungen, welche ich niemals führen werde. Es entsteht die Beziehung mit dir. In meiner Fantasie sind wir glücklich. Nur wir zwei, wir brauchen niemanden sonst um glücklich zu sein. Du gibst mir das Gefühl von Geborgenheit. Das Gefühl geliebt zu werden. Ohne zu wissen was du in meinem Kopf verursachst. Ich schaue aus dem Fenster des National Expresses obwohl es draußen so dunkel ist das ich nur mein eigenes Spiegelbild beobachte. Aber das ist mir immer noch lieber als die anderen Menschen sehen zu müssen. Wie sie gestresst auf ihrem Smartphone herum tippen oder sich ihr Abendessen im Zug zwanghaft einflößen, da sie hungrig von der Arbeit kommen. Ich fühle mich unwohl unter Menschen Massen. Mit niemandem möchte ich mich identifizieren. Sie alle ekeln mich an und ich drücke meinen schmalen Körper so fest es geht an die Fensterscheibe des Zuges. Meine Gedanken schweifen zurück zu dir. Du bist die einzige die ich dauerhaft in meiner Nähe wünsche. Die einzige deren Geruch ich inhalieren könnte als wäre es der Sauerstoff welcher mich am Leben hält. Ich habe nie ein Menschliches Wesen getroffen was mich so Fasziniert wie du es tust. Meine Fantasie lässt unsere Beziehung in einem neuen Licht erstrahlen. Erweckt sie erst richtig zum Leben und hält sie Aufrecht. Etwas aufrechterhalten, wo Garnichts existiert. Das kann ich gut. Unsere erste gemeinsame Wohnung wird so schön aussehen. Sie wird nicht groß sein, nichts Besonderes. Aber für mich geht ein Traum in Erfüllung mit unserem Einzug. Wir Dekorieren alles schön. Ich streiche die Wände und suche passende Tischdeckchen zur Einrichtung aus während du Blumen und Kerzen in jedem Raum verteilst. Du bringst leben in meine Welt und auch leben in unsere Wohnung. Ich küsse dich. Deine weichen Lippen. Niemand hat mich je so schön geküsst wie du es tust. Wir machen gemeinsame Ausflüge, fahren ans Meer, Fliegen nach Spanien. Ich bin so glücklich mit dir. So glücklich, dass ich anfange wirklich zu lächeln. Mir fällt ein das ich gleich aussteigen muss. Der Zug hält und ich schließe die Türe unserer gemeinsamen Wohnung. Schließe die Gedanken in denen wir eine gemeinsame Zukunft haben. Schließe alles weit weg in mein Herz und bitte den Herrn neben mir mich aufstehen zu lassen um rechtzeitig auszusteigen.


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