Es war zwar nur eine Zehnminütige fahrt, aber es hatte mir schon gereicht ein Bild von diesen Dorf zu machen. Ich musste zugeben, ich hatte es mir schlimmer vorgestellt, aber es war trotzdem kein Vergleich zu unserer Stadt. Als wir in die Einfahrt einbogen, sah ich schon meine Oma. Sie winkte uns schon zu und kam näher. Wir stiegen aus und diesmal stieg mir ein interessanter, würziger, Tierischer Geruch in die Nase, der noch nicht mal ekelhaft roch. „Hallo Mama!“, rief meine Mutter zu Oma. „Na endlich seid ihr da!“, sagte sie, „Und? Hast du das Land vermisst?
„Ja, es hat mir gefehlt!“, sagte Mama. „Nun nehmt eure Koffer und kommt erst mal rein! Ich hab Kaffee und Kuchen“, sagte Oma. Schnell nahmen wir unsere Koffer und folgten ihr zu unseren Zimmern. Oma hatte 2 Gästezimmer, also musste ich mir ein Zimmer mit Jimmy teilen, da unsere Eltern in den anderen Zimmer schliefen. Ich stellte die Koffer ab und lief langsam die Treppe wieder runter. Ich sah ein Bild an der Wand. Es war ein junges Mädchen und neben ihr stand ein riesiges Pferd. Neugierig sah ich es mir näher an. Das Pferd war schwarz und hatte gewellte Mähne. Die Augen des Tieres funkelten und es gab eine Majestätische Figur ab. „Das war deine Mutter“, hörte ich eine Stimme hinter mir. Ich erschrak und drehte mich abrupt um. „Ach Oma du bist es!“, gab ich von mir. Sie lachte: „Ja das bin ich. Ich habe schon vor der Fahrt viel von dir gehört, weißt du. Du magst dieses Pferd, oder?“ „Na ja es ist schön...“, sagte ich so beiläufig wie möglich. „Da war er gerade mal 4 Jahre und trotzdem war er schon so groß“, sagte sie. „Wie alt ist er Jetzt?“, fragte ich. „Er ist 20. Wenn du magst, kannst du zu deiner Mutter in den Stall gehen wenn du keinen Hunger hast“,sagte Oma und deutete aus den Fenster auf einen roten Stall. Ich nickte und zog mir meine Jacke an. Nun hatte ich wirklich keinen Hunger mehr und wollte dieses Pferd in echt sehen. Als ich die Tür auf machte blies mir ein Leichter Wind entgegen und gab mir neue Kraft. Schnell lief ich raus, die Augen immer auf den Stall gerichtet. Ich blieb vor der großen Tür stehen und machte sie Vorsichtig auf. Sie quietschte leicht und dann gab sie mir den Blick zu ganz vielen Boxen frei. „Mama?“, rief ich. „Ich bin hier!“, hörte ich und folgte den Geräusch. Ich ging um eine Ecke und dann fand ich sie. „Hier bist du“, sagte ich. „Ich muss doch meinen Alten Freund begrüßen!“, sagte sie. „Du hast mir nie etwas von ihm erzählt“, sagte ich. „Du hast ja auch nie nachgefragt“, sagte sie mit einen Schulterzucken. Bedauernd musste ich zugeben, dass sie recht hatte. Als sie ein Stück bei Seite trat, konnte ich die schwarze Gestalt erkennen. „Wie heißt er?“, fragte ich. „Shamal“, sagte sie stolz. „Er ist schön!“, sagte ich. „Oh ja, der schönste von allen!“, sagte sie. „Was ist das für eine Rasse?“, fragte ich. „Er ist ein Friese“, sagte sie glücklich. Ich wollte ihr so viele Fragen stellen, doch ich schluckte alle hinter um sie einfach ankommen zu lassen. Langsam ging ich die Boxen durch, als ich auf einen Weiteren Friesen stieß. Man sah einen Dicken Bauch der sich langsam hob und senkte. „Äh... Mama? Soll sie da so liegen?“, fragte ich besorgt. Schnell kam sie rüber und sah es sich an. „Oh. Oma hatte am Telefon erwähnt, dass es bald so weit sein wird“, sagte sie und rannte los. Raus aus dem Stall, wahrscheinlich um Oma zu holen. Während keiner da war, ging ich zurück zu Shamal. Als er hörte, dass ich vor seiner Box stand, fing er an sich zu bewegen. Und plötzlich war er dicht vor mir und blies mir seinen Warmen Atem ins Gesicht. Sacht streckte ich die Hand aus, um ihn nicht zu verschrecken. „Na du?“, sagte ich. Ich fuhr mit der Hand über seinen Nasenrücken und es schien ihm zu gefallen. Sein Fell war samtig weich und am liebsten hätte ich mich an ihn geknuddelt. Doch lautes Gerede, stieß mich aus meinen Vorstellungen und holte mich zurück in die Realität. Oma und Mama liefen an mir vorbei, als wäre ich Luft. Mit ernsten Gesicht sah ich sie zu der anderen Box laufen. „Zamy. Schafft das ohne Hilfe, aber wir bleiben vorsichtshalber hier und passen auf“, hörte ich Oma. Shamal sah neugierig zu seiner Gefährtin rüber und lies sie nicht aus den Augen. Grinsend betrachtete ich ihn. Sein Beschützerinstinkt war sehr ausgeprägt, das sah man. Er hatte die Ohren aufgestellt, den Schweif erhoben und lief unruhig hin und her. Doch das machte die anderen Pferde auch aufmerksam und sie wieherten unruhig. „Shamal, beruhige dich du machst die anderen Unruhig“, flüsterte ich. Verdattert sah er mich an und kaute auf den Strohbüschel, den ich ihn gegeben hatte. Ich hatte mal gehört, dass kauen bei Pferde sie beruhigen soll und es stimmte er fing an ruhig zu werden „Gut Mira! Zamy braucht die Ruhe“, sagte Mama und hielt mir den Daumen hoch. Ich bekam nichts mit auch nicht, dass das Fohlen schon geboren wurde. Die ganze Zeit betrachtete ich Shamal. „Willst du es sehen?“, fragte mich plötzlich Mama und riss mich aus meinen Gedanken. „Hä?... Ach so... ja klar!“, sagte ich aufgeregt und folgte Mama zur Box. „Nicht rein gehen. Bei ihr tritt jetzt der Beschützerinstinkt ein, das heißt sie könnte nach dir schnappen“, sagte Mama warnend. „Und wann hört das wieder auf?“, fragte ich. „Das ist immer verschieden. Wenn sie ihr Fohlen zum Beispiel alleine auf der Weide stehen lässt, dann weißt du, dass der Instinkt sich wieder gelegt hat“, sagte Mama. „Du hast gerade die erste Fohlengeburt miterlebt und das noch nicht mal an deinen ersten Tag auf den Land. Vielleicht willst du den Fohlen ein Name geben?“, fragte Oma. „Oh! Ich? Na gut. Shamal ist der Vater oder?“,fragte ich. „Ja das ist er“, sagte Oma. Ich dachte nach Shamal und Zamy... es muss ein Name mit ihnen Zusammen ergeben... Shamzy... Zasham... nee die sind alle blöd... „Ach! Wie wär`s mit Shazam?“, fragte ich aufgeregt. Omas und Mamas Augen weiteten sich „Ja! Super Idee!“, sagten sie wie im Chor. Ich nickte: „Wollen wir ähh... ist es eigentlich ein Junge oder ein Mädchen?“, fragte ich. „Ein Junge“, sagte Mama. „Gut dann ist das ab sofort Shazam“, sagte ich zufrieden. „Gut. Darauf essen wir jetzt einen Kuchen“, sagte Oma. Alle stimmten zu und wir gingen zurück uns Haus. „Da seid ihr ja wieder wo wart ihr“, fragte Jimmy. „Draußen“, sagte ich. „Ohne mich?“, sagte er traurig. „Ja, aber dafür konntest du ja was mit Papa machen“, sagte Mama aufheiternd. Auch sie wollte sich die gute Laune nicht verderben lassen. „So! Aber jetzt gibt’s Kuchen“, sagte Oma. Ich nahm mir ein schönes Stück Erdbeerkuchen und sprühte Sahne drauf. Genauso mochte ich es am meisten. „Mhh!“, sagte ich. Ich nahm mir danach noch 2 Stück und dann ging ich hoch ins Zimmer. Ich schwang mich auf das Bett und holte mein Handy raus. Ich scrollte nach einer Nummer, als ich sie fand nahm ich mein Handy ans Ohr. Ich war nicht Überrascht, dass sie sofort ans Handy ging: „Miraaa“, rief sie glücklich. „Hannii“, rief ich lachend zurück. Das war ihr Spitzname eigentlich hieß sie Hannah. „Und wie ergeht es dir?“, fragte sie. Ich erzählte ihr alles. Die Fahrt, dass ich das größte Zimmer habe mit Terrasse,dass wir gerade bei Oma leben und die Fohlengeburt. „Cool. Aber weißt du, wir vermissen dich hier! Du musst uns unbedingt in den Ferien besuchen kommen!“, sagte sie auffordernd. „Ja klar komme ich!“, sagte ich lachend. „Ja! Ach so ich muss jetzt Schluss machen mein Handy ist gleich alle. Bye, bye!“, rief sie. „Ja, Tschüss!“, rief ich zurück. Dann machte es: tuut und ihr Bild verschwand vom Display. Ich schmiss mein Handy neben mich und starrte die Decke an. Im Letzten Schuljahr hatte ich jemanden kennen gelernt. Es war ein Junge namens Leon und alle Mädels fuhren auf ihn ab. Das tun sie bis heute, nur leider hatte es auch mich erwischt. Ich war mächtig stolz als er mich vor einem halben Jahr ansprach und mich fragte, ob wir was zusammen unternehmen wollen. Ich nickte begeistert und wir trafen uns wie ausgemacht im Kino. Alle waren neidisch auf mich gewesen, aber ich verstand auch nicht so genau warum gerade ich gefragt wurde. Es gab viele tolle Mädchen an unserer Schule und in mir glimmte ein Funken Hoffnung auf, dass ich doch nicht so Hässlich war wie ich immer dachte. Als er plötzlich eine aus unserer Schule traf und aufstand als wäre ich nur Luft. Er sagte noch nicht mal was zu mir. Er stand einfach auf und ging. Bis heute geht mir das nicht mehr aus den Kopf und deswegen ist es, dass ich keinen Junge mehr vertrau. In der Gegenwart von irgendeinem halte ich mich so weit zurück wie möglich, nur um nicht nochmal verletzt zu werden. Doch schon wieder konnte ich nicht in ruhe nachdenken, denn Jimmy kam herein gestürmt.


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Beschreibung des Autors zu "Das Ende vom Anfang 2"

Mira ist nun auf den Land angekommen und ist anfangs unzufrieden, doch kann jemand ihre Stimmung bessern?

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