Kapitel 5 – Neues Projekt
Mit dem Manuskript und den Fotos in der Tasche fahre ich zu meinem Verlag. Sofort werde ich zu meinem Lektoren durchgelassen. Ich lege ihm das Manuskript hin.
„Endlich.“ sagt er erleichtert.
„Ich habe dir schon einmal gesagt, dass du mir keine Fristen setzen sollst. Ich mache was ich will und wann ich will.“ sage ich barsch.
Mein Lektor ist ein Mann mittleren Alters und hat den Verlag von seinem Vater übernommen, sie gehören zu den besten Verlagen der Welt. Ein Grund mehr wieso ich bei ihm verlegen lassen, dann weiß ich wenigstens das meine Sachen kein Mist sind.
„Ich weiß. Du bist die einzige Autorin, die mich so in den Wahnsinn treibt.“ brummt er.
„Gut jetzt hast du ja dein Manuskript. Ich höre von dir.“ ich gehe zur Tür
„Und wann bekomme ich den nächsten Band von 'Wenn Träume wahr werden'?“
„Wenn er fertig ist.“ knurre ich und gehe.
Mit den Fotos bewaffnet fahre ich in die Werbeagentur von Ethan.
Er hat sich vor zwei Jahren mit einer kleinen Werbeagentur selbstständig gemacht und hat damit Erfolg. Er weiß nun mal was er macht und wie er Sachen zu verkaufen hat.
Seine Empfangsdame meldet mich sofort an und ich darf gleich zu ihm durch.
Als ich in sein Büro komme bleibe ich erstarrt stehen. Jeremy sitzt vor seinem Schreibtisch und die Beiden essen Nudeln.
„Hi.“ sagt Ethan mit vollem Mund.
Ich ziehe eine Augenbraue hoch „Wie wäre es mit kauen und schlucken bevor du mit mir sprichst.“.
Grinsend schluckt er alles herunter „Womit habe ich deinen Besuch verdient?“.
Ich lege ihm den Umschlag hin „Das sind alle Fotos, such dir die Schönsten aus und ich mache dir ein Buch daraus.“.
„Das ist übrigens mein Cousin Jeremy Nolan. Jeremy das ist meine Cousine Enya Sullivan. Ach und Eny, er hat viele deiner Fotos und Gemälde gekauft.“ stellt uns Ethan beiläufig vor.
Ich erröte „Sie mögen meine Kunst?“.
„Ihre Fotos fangen immer so wundervolle Momente ein und sind so aussagekräftig und Ihre Gemälde gefallen mir unglaublich und berühren mich also nein ich mag Ihre Kunst nicht, ich liebe Ihre Kunst.“ entgegnet er und nimmt meine Hand und haucht mir einen Kuss darauf.
Meine Wangen müssen nun purpurrot sein und mein gesamter Körper kribbelt und mir wird ganz warm ums Herz, außerdem hat das gerade einen Takt ausgeschlagen und rast jetzt.
„Ich bin Enya.“ stammele ich.
„Jeremy.“ lächelt er mich an, er hat Grüppchen. Mein Gott dieser Mann ist so schön, ich will ihn fotografieren und zeichnen.
„Setz dich Eny und steh nicht so doof herum.“ murmelt Ethan und zerstört unseren Augenblick. Ich setze mich auf den zweiten Stuhl vor seinem Schreibtisch. Er sieht sich die Fotos an „Die sind perfekt. Kannst du nicht alle in ein Fotobuch machen?“.
„Kann ich, aber das ist dumm. Viele davon sind ähnlich. Such von jeden ähnlichen das Schönste heraus. Ich lösch die doch nicht. Die bekommt ihr so oder so und könnt dann größere und kleinere Abzüge machen.“.
„Ich dachte du machst keine Shootings.“ wirft Jeremy ein.
„Mach ich auch nicht, ich hasse gestellte Fotos, aber ich hab das Ethan zu Liebe gemacht und ich habe auch ein paar Schnappschüsse nach meinem Geschmack drinnen. Wenn du meine Arbeiten kennst, weißt du welche ich meine.“.
Er nimmt sich die Fotos die Ethan schon angesehen hat und sortiert aus, auf einen Stapel legt er meine Schnappschüsse und schiebt sie mir herüber „Das sind deine Fotos.“.
Ich lächle und nicke und lege sie dann wieder zu Ethan.
Mir wird warm in meinem Mantel, ich ziehe ihn aus und meinen Schal auch „Gefallen sie dir denn?“.
„Ja sehr. Ich hoffe Caro findet die auch gut.“.
Finster sehe ich ihn an „Wenn nicht schieße ich keine Fotos mehr für dich, nie wieder.“.
„Was? Was kann ich dafür -“.
„Du hast dir die Schrulle ausgesucht und normalerweise werde ich für meine Arbeit bezahlt und mache solche Fotos nicht, das mache ich weil ich dich liebe und du liebst die Trulla also bist du für die verantwortlich und die Fotos sind super sonst würden sie nicht auf deinen Tisch liegen. Du kennst mich und weißt, dass ich nur Sachen zeige mit denen ich zu 100% zufrieden bin.“.
„Nenn sie nicht so...bitte.“ sagt er scharf.
„Tschuldigung.“ murmele ich.
„Und was hast du heute so gemacht?“ wechselt er das Thema.
„Nachdem ich bis heute morgen um 4 Uhr an meinem Manuskript gearbeitet habe, habe ich lange geschlafen und dann habe ich mein Manuskript meinem Verleger gebracht und bin dann zu dir. Mein Agent hat angerufen irgendwann heute morgen, aber habe den noch nicht zurückgerufen.“.
„Manuskript?“ fragt Jeremy.
„Ja habe ich es dir nicht erzählt meine Cousine ist Aifos Ayne. Du liebst doch die Bücher von ihr.“ sprudelt es aus Ethan heraus.
„Du bist auch noch Aifos Ayne? Ich liebe deine Bücher und zwar alle, auch die Kinderbücher. Manuskript? Wie heißt das Buch?“ fragt er voller Neugierde und Ehrfurcht.
Verlegen sehe ich ihn an „Ich habe gerade Prinzessin Amira beendet, also der 12. Band und das ist der letzte Band.“.
„Wie geht es aus?“.
„Wirst du lesen können, wenn es erschienen ist.“ grinse ich frech.
Schmollend sieht er mich an. Das ist zu süß für diese Welt.
Kichernd wende ich den Blick ab „Das ist aber ein Geheimnis und sollte bitte eines bleiben.“.
Mein Handy klingelt bevor er was sagen kann, ich hole es heraus und verdrehe meine Augen als ich den Namen meines Agenten lese.
„Hallo.“ brumme ich genervt.
„Schön das ich dich auch mal erreiche.“.
„Ja Paul was willst du?“.
„Schön das ich erfahre, dass du dein Manuskript abgegeben hast.“.
„Du arbeitest für mich und nicht ich für dich, vergiss nicht wer dein Gehalt bezahlt. Du bist dafür da meine Identität zu schützen und mit den Menschen zu sprechen und nicht um mir zu sagen wie ich meine Arbeit zu machen habe und schon gar nicht muss ich dir sagen wann ich mein Manuskript abgeben und wann nicht.“ fahre ich ihn genervt an.
„Ist ja gut. Ich habe dir Sachen per Mail geschickt, die du dir mal ansehen solltest.“.
„Was für Sachen?“.
„Es gibt ein paar Fotoanfragen für bestimmte Strecke. Eine Zoostrecke und eine Erotikstrecke?“.
Mir schießt die Hitze ins Gesicht „Ich sehe es mir mal an.“.
„Meld dich dann.“ sagt er und legt auf.
„Wieso bist du so rot im Gesicht?“ fragt mich Ethan frech.
„Nur so.“ murmele ich und stehe auf „So ihr Beiden ich muss gehen. Schönen Tag noch.“.
„Ich gehe auch gerade. Warte auf mich.“ wirft Jeremy ein. Ich ziehe meinen Schal und Mantel an, er ist vor mir fertig. Es war völlig unnötig, dass er gesagt hat ich soll auf ihn warten.
Wir verabschieden uns von Ethan und gehen zusammen raus.
„Dein Wagen?“ fragt er mich als ich an meinem Audi stehen bleibe.
„Ja. Ich liebe mein Auto und den habe ich mir selbst gekauft.“.
„Wie viel verdienst du eigentlich?“.
Ich zucke mit den Schultern „Also ich habe eine eigene schwarze Amexkreditkarte bekommen. Natürlich habe ich noch die über Daddys Namen, aber ich benutze nur meine eigene. Mir ist Geld nicht so wichtig, aber ich will niemanden auf der Tasche liegen und mich freut es das meine Bücher so viel Anklang finden und den Menschen Freude bereitet. Meine Kunst stelle ich doch auch nicht mehr aus. Ich habe eine riesige Gemeinde, die meine Kunst haben wollen und deswegen habe ich die auf der Homepage und dort wird ersteigert. Ich mache auch nur Fotos von Sachen, die mich interessieren. Ich sehe mir die Aufträge an und wenn es mich reizt mache ich es, aber das ist nicht oft der Fall.“.
„Ich weiß das mit deiner Homepage, ich kaufe dort oft genug.“.
Ich umarme ihn kurzentschlossen, er versteift sich erst, ich will schon loslassen, aber dann entspannt er sich und legt die Arme um mich „Für was ist die Umarmung?“.
Er riecht so unglaublich betören. Herb und süß, einfach umwerfend und er fühlt sich so gut an.
„Das du meine Kunst liebst.“.
„Würdest du jeden umarmen?“
„Nein.“ hauche ich und löse mich von ihm „Tut mir leid, dass ich dich so überfallen habe mit der Umarmung.“.
Unsicher sieht er mich an „Offenbar war es nicht so schlimm.“.
„Nein es war schön.“ sage ich verlegen „Man sieht sich an der Hochzeit von der Schrulle und Ethan.“.
Er blinzelt mit den Augen und lacht dann „Bitte werf ihr Torte ins Gesicht an der Hochzeit.“.
„Wenn ich dich damit zum Lachen bringe mache ich es.“ zwinkere ich ihm zu und steige ein.
Ich winke ihm noch als ich weg fahre, er winkt auch lächelnd.
Zuhause stürme ich sofort die Treppen zum PC hoch und sehe mir das mit der Erotikstrecke an. Das gefällt mir. Es ist ein Luxussexclub und dort machen die so etwas wie ein Maskenbild und ich soll Fotos machen, auch vom Sex. Mir steht frei wie ich die Bilder und von was. Ich wollte schon immer so etwas einfangen, nicht den Akt sondern die Emotionen in den Gesichtern.
Kurzerhand schreibe ich eine Mail dem Veranstalter.

An: R.E.D. New York
Abs: E.S. Sullivan
Betreff: Fotostrecke.

Sehr geehrter Mr Moriaty,
Ich würde es machen, aber ob ich die Bilder dann Ihnen zur Verfügung stelle weiß ich nicht.
Wenn Sie meinen Ruf kennen, wissen Sie das ich nur Fotos hergebe mit denen ich auch zufrieden bin. So eine Strecke habe ich noch nie gemacht und ich weiß nicht wie ich mich in der Umgebung fühlen werde und ob das auch klappt.
Prinzipiell sage ich zu, aber ich will wissen was man dort anzieht und ich will das gesichert ist, dass ich nicht zur Verfügung für Sex stehe. Wenn ich fotografiere trage ich natürlich keine Maske und die Gäste müssen darüber informiert werden.
Ohne ihr wissen darf ich keine Fotos machen.
Vor allem wie machen wir das genau an dem Tag, ich würde gerne davor alle Räume sehen und mir ein Bild machen.

Mit freundlichen Gruß
E.Sullivan

An: E.S. Sullivan
Abs: R.E.D. New York
Betreff: Fotostrecke

Sehr geehrte Miss Sullivan,
Herzlichen Dank für Ihr Interesse.
Ich bin mir darüber im Klaren, dass Sie entscheiden ob Sie uns die Fotos überlassen oder nicht und das es das erste Mal ist das Sie so etwas machen.

Die Mitglieder des Clubs sind sich im Klaren darüber, dass an dem Tag ein Fotograf anwesend sein wird. Sie werden per Mail darüber informiert und nochmal am Eingang.
Sie geben mit Eintritt in dem Club die Zustimmung und durch die Masken ist ihre Anonymität gewahrt, denn das steht bei uns an erster Stelle. Sollten welche ohne Masken sichtbar sein bitte ich Sie nicht in die Welt zu tragen wen Sie bei uns gesehen haben. Sie werden eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben müssen.
Zur Kleidungswahl sollten Sie vielleicht ein Kleid oder so etwas trage, natürlich können Sie als Fotografien tragen was Sie wollen. Sie bekommen einen Ausweis und mit der Kamera in der Hand weiß jeder, dass Sie dafür nicht zur Verfügung stehen.
Obwohl Sie natürlich gerne unser Etablissement nutzen können, aber nur mit Kondom. Bei uns läuft alles sauber und überall liegen sie griffbereit.
Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, also sollten Sie um 19 Uhr da sein und können sich alles ansehen und bereit machen was Sie brauchen.

Gruß
M. Moriaty

Zwei Wochen später habe ich ein knappes weißes Sommerkleid an, weiße Ballerinas, meine Haare sind offen und ich stehe in dem Sexclub mit meiner Kamera um den Hals. Ich sehe mir alles an und bin sehr fasziniert. Es gibt viele verschiedene Räume, Räume die aussehen wie Folterkammern, die aussehen wie übergroße Babyzimmer, die aussehen wie Behandlungszimmern, Räume mit Betten, Whirlpools und vielem anderen.
Der Hauptraum besteht aus einer Bar, Bühne, Lounge und Tanzfläche.
Von den Räumen kann man keine Fotos machen solange sie leer sind, es muss Leben drinnen sein.
Also setze ich mich an die Bar und warte. Es dauert nicht lange und die ersten Menschen kommen. Die Frauen haben alle sehr schöne Dessous an und sehen überhaupt nicht billig aus, die Masken sind auch wundervoll. Die Männer sind dagegen sehr vielfältig gekleidet, viele Haben Leinenhemden und Stoffhosen an. Manche aber auch Lederkleidung.
Eine ganze Weile beobachte ich einfach wie sich alles füllt und die Menschen anfangen miteinander zu agieren und dann stehe ich auf und mische mich unter die Menge und fange an Augenblicke einzufangen. Auf einen der Sofas sind ein Mann und eine Frau mitten im Akt. Die Gesichter dabei sind der Wahnsinns. Ich fange das sofort ein. Vor allem der Moment des Orgasmus. Auch seine Hände auf ihrer Hüfte sind sehr aussagekräftig.
Ich gehe dann weiter, natürlich fallen mir die Blicke der Männer auf mir auf, aber das ignoriere ich, wie immer. Mein Weg führt mich in eine der Folterkammern. Eine Frau ist ans Andreaskreuz gefesselt während der Mann sie leckt. Der Anblick ist zu göttlich. Der schreit dazu gefangen genommen zu werden und genau das tue ich. Ich lasse die Beiden dann alleine und gehe in einen Babyraum und fotografiere auch dort das Geschehen. Überall finde ich interessante und faszinierende Szenen. Am Schluss lande ich wieder in einer der Folterkammern. Eine Frau ist gefesselt und die Augen sind verbunden, sie liegt über eine Bank breitbeinig. Der Mann peitscht sie aus und sie scheint das zu lieben. Perfekte Momente, die ich ablichten kann.
In den Zimmer mit Betten darf ich nicht. Dort wollen die Menschen keine Zuschauer und das akzeptiere ich auch. Also gehe ich an die Bar. Als ich an einen Mann vorbei laufe treffen sich unsere Blicke und ich erstarre. Jeremy. Seine Augen und nur sein Blick kann mein Körper so kribbeln lassen. Hinter ihm bleibt eine Frau im gebührlichen Abstand stehen als er stehen bleibt. Er wird mit der Frau Sex haben. Mein Herz sticht schmerzhaft, aber warum nur?
Ich gehe hastig weiter zur Bar und setze mich dort hin und bestelle mir etwas zum Trinken. Natürlich keinen Alkohol, abgesehen davon dass ich mit fast 19 nicht trinken darf und mich auch gerade in einen Club befinde, den ich nicht mal betreten dürfte verabscheue ich Alkohol. Jeremy setzt sich neben mich, er hat die Maske ausgezogen „Ich wusste nicht, dass du solche Fotos machst.“
„Ich auch nicht, ich wollte es mal machen und als ich die Anfrage bekommen habe, habe ich angenommen. Meine Fotos sind aber wahrscheinlich nicht das was man sich vorstellt, wenn man Sex fotografieren soll.“.
„Darf ich sie sehen?“.
„Geh die Frau ficken Jeremy.“ sage ich sehr barsch.
Überrascht sieht er mich an und lächelt dann sehr arrogant „Bist du eifersüchtig?“.
Bin ich eifersüchtig? Ja und wie ich das bin, aber wieso? Ich habe keinen Grund für, wir kennen uns nicht und ich habe kein Recht dazu, weil zwischen uns nicht ist.
„Nein, aber deswegen bist du doch hier.“ brumme ich.
Er dreht mich zu sich und zieht den Stuhl nah an sich heran „Bin ich.“ sagt er verführerisch.
Seine Finger fahren von meinem Ohr meinen Hals entlang, er hinterlässt brennende Spuren auf meinem Körper „Weißt du eigentlich wie verführerisch du aussiehst und wie heiß du alle machst? Sieh dir an wie sie alle nach dir lechzen und sabbern.“. Ich blicke mich um und bemerke wie mich die Männer ansehen, er hat Recht sie wollen mich „Sollen sie doch. Ich bin für so etwas nicht zu haben.“.
„Das sieht man, deswegen spricht dich auch niemand an. Du siehst so zart, unschuldig und wie ein Engel aus und das macht dich umso heißer, außerdem bist du so schön. Deine Augen leuchten so, wenn du etwas entdeckst was dir gefällt. Wenn sie mich erfassen ist es ein strahlendes Leuchten.“ raunt er mir ins Ohr, seine Finger machen kreisenden Bewegung auf meinen Armen. Er bringt mich um den Verstand, er weiß es jemand zu verführen. Seine Worte bringen mein Herz zum Hüpfen. Wenn er so weiter macht bringt er mich um. Das er ein weißes Leinenhemd an macht, dessen erste drei Knöpfe geöffnet sind und ich sein leichtes Brusthaar und seine trainierte Brust sehen kann macht es nicht besser. Hastig trinke ich aus und steige vom Stuhl herunter „Ich gehe.“ sage ich mit belegter Stimme. Mein Unterleib pocht wie wild und ich spüre das ich feucht bin.
„Schade.“ lächelt er „Ich dachte du willst noch bleiben.“.
„Und kommen oder was?“ gebe ich keck zurück, aber laufe knallrot an.
Überrascht blinzelt er mal wieder und lacht dann. Das schönste Geräusch der Welt.
„Das habe ich auch nicht gemeint. Ich begleite dich noch bis zur Tür.“.
Er steigt mit einer Leichtigkeit vom Stuhl und legt mir die Hand in den Rücken und führt mich raus.
Ich gebe an der Rezeption den Ausweis zurück und bekomme meinen Mantel und Schal. Jeremy hilft mir rein und legt mir fürsorglich den Schal um und reicht mir dann meine Tasche, nachdem er meine Kamera mit gebührender Achtung eingeräumt hat.
Ich umarme Jeremy, wieder. Dieses Mal versteift er sich nicht, sondern drückt mich sofort an sich und vergräbt seine Nase in meinem Haar.
„Bitte tu es nicht.“ flüstere ich.
Vorsichtig schiebt er mich weg und sieht mir direkt in die Augen „Was soll ich nicht machen?“.
Ich erröte und wende den Blick ab „Ich weiß nicht, keine Ahnung was ich da sage.“.
Er umfasst mein Gesicht und zwingt mich ihn anzusehen „Oh du weißt genau was du sagst, sag mir genau was ich nicht machen soll.“.
Ich lege meine Hände auf seine Brust und schiebe ihn weg „Nein weiß ich nicht. Viel Spaß. Bye.“.
Fluchtartig eile ich davon zu meinem Auto. Wie dumm bin ich eigentlich? Warum habe ich das nur gesagt? Ich bin so dumm, er muss denken das ich ein unreifes Kind bin, dass sich sofort verknallt nur weil er mich umarmt.
Zuhause sehe ich mir alle Fotos an, ich liebe diese Fotos. Die Gesichtsausdrücke, Körperspannung und einzelne Körperteile sind einfach so wahnsinnig emotionsgeladen und voller Lust. Meine Bilder haben nichts pornographisches an sich. Die Geschlechtsorgane stehen nie im Mittelpunkt des Bildes, ebenso wenig wie der Akt. Ich muss sie auch kaum nachbearbeiten, das Licht in dem Club war einfach super für die Fotos. Er wollte sie digital haben also sende ich sie ihm sofort, aber ich drucke sie auch aus und ordne sie in einem meiner Alben ein. Die Bilder ziehe ich auf einen USB- Stick wie immer und beschrifte ihn und räume ihn in meine Box zu den anderen Sticks. Die Speicherkarte der Kamera kann ich dann löschen. Die Antwort von Moriaty lässt nicht lange auf sich warte.

An: E. S. Sullivan
Abs: R.E.D. New York
Betreff: Fotos

Miss Sullivan,
Die Fotos sind der Wahnsinn. Besser als erwartet.
Ich bin begeistert.
Sie sind einfach edel und nicht billig oder pornographisch.
Perfekt, nein mehr als das.
Was bekommen Sie dafür?

Gruß
Michael

An: R.E.D. New York
Abs: E.S. Sullivan
Betreff: Fotos

Mr Moriaty,
Wegen dem Preis und allem anderen setzen Sie sich mit meinem
Agenten in Verbindung.

Es freut mich, dass Sie meine Fotos mögen.
Mir gefallen Sie auch.
Ich danke Ihnen für die Möglichkeit dazu.

Gruß
E. S. Sullivan

Am nächsten Tag gehe ich zu Aubrey.
Ihre Mom steht wie immer in der Backstube „Hallo Mrs Hanson.“,
„Hi Enya.“ grüßt sie mich und macht sich die Hände an einem Geschirrtuch sauber „Wie geht es dir denn?“.
„Danke gut und Ihnen?“.
„Ich kann nicht klagen. Aubrey ist aber nicht da.“.
Überrascht sehe ich sie an „Wir sind verabredet, wo ist sie denn?“
„Im College, sie hat heute ein Seminar und das geht bis heute Abend. Das hat sie sicher vergessen dir zu sagen.“.
„Ja sicherlich, dann gehe ich wieder. Sagen Sie ihr bitte das ich da war und sie mich anrufen soll.“
„Mach ich. Bis dann.“.
Von wegen Seminar. Die blöde Kuh hat also ein Date und versetzt mich deswegen.
Auch gut, dann kann ich mal wieder einfach fotografieren.
Mit meiner Kamera setze ich mich auf eine Parkbank mitten in der Stadt und fange alles ein, was interessant ist. Ein Obdachloser hat dabei mein Adresse geweckt und vor allem, die Tatsache, dass keiner ihn bemerkt außer ich.
Sehr liebevoll geht er mit seinem Hund um. Um perfekte Aufnahmen zu bekommen muss ich aufstehen und von schräg hinten fotografieren, sodass ich ihn im Profil habe. Schlipsträger und andere haben mir den Rücken zugedreht und gehen einfach an ihm vorbei. Als ich genug Fotos von ihm habe gehe ich zu ihm „Ich habe Fotos von Ihnen gemacht und würde die gerne ausstellen, wenn das für Sie in Ordnung ist.“ frage ich ihn höflich.
„Von mir? Es gibt doch schöneres als mich.“
„Nein ich fotografiere keine emotionslosen Modells. Die Fotos mit Ihnen sind viel besser und sagen so viel aus.“ lächle ich und hole mein Geldbeutel heraus und gebe ihm 500$ „Das ist für Sie und hier ist eine Adresse.“ ich schreibe meinen Namen auf die Karte „Zeigen Sie dem Mann die Karte, dort wird meine Unterkunft für Sie finden. Wir haben Februar und es ist viel zu kalt auf der Straße.“.
Mit strahlenden Augen sieht er mich an „Danke.“.
„Dafür nicht, das sollte selbstverständlich sein.“.
Mit einem Lächeln gehe ich weiter, mein Weg führt mich zum Unternehmenskomplex von Jeremy. Dort setze ich mich davor auf eine Parkbank und kann viele Aufnahmen von Menschen machen, die sich zwar aneinander vorbeilaufen, aber sich nicht sehen. Alle sind sie viel zu beschäftigt und sehen einander nicht. Mein Herz schlägt schneller als er heraus kommt. Er sieht so ernst und traurig aus, aber letzteres sieht man nur, wenn man richtig hinsieht. Ohne Pause redet er auf sein Gegenüber ein. Ich beschließe ihm zu folgen, er wird zu meinem Lieblingsobjekt.
Plötzlich hält mich jemand fest „Hey.“ protestiere ich lautstark als er mir meine Kamera wegnimmt.
Ein großer muskulöser Mann, vernichtend funkele ich ihn an „Geben Sie mir sofort mein Eigentum wieder.“.
„Warum fotografieren Sie Mr Nolan? Sind Sie Reporterin?“.
„Nein Künstlerin.“ fauche ich ihn an.
Den Krach hat die Aufmerksamkeit von Jeremy erreicht, der kommt zu uns „Ryan gib ihr die Kamera wieder.“.
„Sie hat dich fotografiert und ist dir gefolgt.“.
Ich erröte und sehe ihn nicht an und greife nach meiner Kamera „Ich hätte sie verklagt, wenn Sie eines meiner Bilder gelöscht hätten.“.
„Oh Ryan das hätte teuer für dich werden können. Das ist Enya Sullivan und wenn ich ihre Aufmerksamkeit errege finde ich das schön.“ wieder dieses Lächeln, das offenbar nur für mich ist.
Geistesgegenwärtig mache ich ein Foto davon „Na ja dein Gorilla hat mir die Lust verdorben dir zu folgen und dich zu fotografieren. Pech gehabt.“.
„Gorilla?“ fragt Ryan empört.
„Ja. Sie sind riesig und haben Muskeln wie so ein Gorilla.“ ich mache die Haltung eines Gorillas nach und Jeremy bricht in schallendes Gelächter aus. Ryan sieht ihn mehr als überrascht an.
Ich ergreife meine Chance und mache so viele Fotos von ihm wie er lacht. Auch wie er sich die Lachtränen wegwischt, er bemerkt gar nicht, dass ich die Momente einfange. Als er fertig ist mit Lachen habe ich bereits meine Kamera weggeräumt.
„Möchtest du mitkommen?“
„Wohin?“.
„Essen.“.
„Ich weiß nicht, dass ist sicher ein Geschäftspartner von dir und ich will nicht stören. Außerdem muss ich noch Fotos machen.“
„Schade, dann sehen wir uns am Probeessen am Samstag oder?“.
„Ja wie ich mich schon darauf freue.“.
„Ich hoffe doch, dass du dich auf mich freust.“.
Verlegen sehe ich ihn an „Vielleicht.“.
Er umarmt mich, von sich aus, sofort lege ich die Arme um seinen Hals und lasse mich so nah wie möglich an ihn drücken „Bis Samstag.“ raunt er mir ins Ohr.
„Bis Samstag.“ flüstere ich und lasse zu, dass er sich von mir löst.
Ryan bleibt perplex neben mir stehen und blickt Jeremy nach „Ich habe keine Ahnung wie Sie das machen und was Sie überhaupt machen, aber hören Sie damit nicht aus. Normalerweise lässt er keinen Körperkontakt zu und wirkt auch nicht so gelassen und glücklich. Vor allem lacht er nie.“.
„Ich mache gar nichts, außerdem stimmt das mit dem Körperkontakt ja nicht so ganz. Er hat doch Sex.“.
„Ja bei dem er die Frauen fesselt damit sie ihn ja nicht berühren können und er niemals die Kontrolle verlieren kann.“. Mit den Worten lässt er mich stehen und folgt Jeremy.
Was mache ich denn das ich so anders für ihn bin? Vielleicht sieht er nur eine kleine Schwester in mir, aber der Gedanke gefällt mir gar nicht. Ganz und gar nicht, außerdem hat er sich in dem Sexclub nicht so verhalten als würde er eine kleine Schwester in mir sehen, soweit ich das natürlich beurteilen kann.
Huch, ich stehe mitten im Weg. Endlich gehe ich weiter. Nämlich zurück zu meinem Auto, ich weiß was ich fotografieren will. Mit meinem Auto fahre ich in die Bronx, aber ich parke mein Auto in einem Gebiet, an dem man es mir nicht unter meinem Arsch stiehlt. Dad bringt mich um, wenn er erfährt wo ich bin. Zur Sicherheit wechsele ich die Speicherkarte aus. Ich will nicht meine ganze Arbeit verlieren, wenn ich beklaut werde. Außerdem nehme ich nur Bargeld mit und den Rest lasse ich im Auto und zwar sehr versteckt.
Mit meiner Kamera gehe ich durch den Park, er hat sich kaum verändert bis auf den Umstand, dass nun alles viel gehobener aussieht und nicht mehr so herunter gekommen. Als ich mich langsam den Hochhäusern nähere beginne ich zu zittern, aber ich ignoriere es und gehe weiter. Überrascht und geschockt bleibe ich davor stehen. Sie wurden alle kernsaniert und das ist kein Brennpunkt mehr. Eigentlich sollte mich das doch freuen, aber das tut es nicht. Was ist mit den Menschen geworden, die hier umsonst gelebt haben, weil sich keiner für die Gebäude interessiert hat. Enttäuschend ist es auch, weil mich das Bild so gar nicht reizt. Seufzend gehe ich weiter und komme in Gebiete, die eher einen Brennpunkt gleichen. Hier sind Straßengangs. Ich kann aber nicht einfach so Fotos von ihnen machen, sie würden mich umbringen oder sonst was mit mir machen. Entschlossen gehe ich auf sie zu.
Amüsiert blicken sie mich an „Was willst du Süße? Ein bisschen Lust auf Spaß?“.
„Nein, ich würde euch gerne fotografieren. Keine gestellten Fotos, ihr werdet es gar nicht merken, aber ich wollte fragen ob das okay für euch ist. Wenn nicht, dann mache ich es nicht.“.
Die Blicke verfinstern sich und sie sehen sich an, einer tritt vor, der Anführer „Bist du von der Polizei?“.
„Nein sehe ich so aus? Ich bin Künstlerin und Fotografien.“.
„Und was willst du mit den Fotos?“ er ist sehr misstrauisch.
„Ich fange besondere Momente ein und entweder stelle ich sie irgendwo aus, aber das habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Meistens verkaufe ich die Fotos auf meiner Homepage im Internet. Dort werde meine Bilder ersteigert. Aber diese hier würde ich ausstellen, ich habe eine Idee für ein neues Themengebiet.“.
„Nein mach keine Fotos von uns, wenn doch wirst du mich richtig kennenlernen.“ droht er mir.
„In Ordnung.“ lächle ich und gehe weiter.
Dafür kann ich viele andere Bilder schießen. Kinder die auf der Straße mit selbstgebauten Spielzeug spielen, Mütter die Wäsche aufhängen trotz der Kälte.
Erwachsene die zusammen vor den Häusern sitzen und Karten spielen oder sich unterhalten.
Bevor es dunkel wird gehe ich zu meinem Auto zurück. Außerdem habe ich Hunger und mir ist langsam auch ganz schön kalt obwohl ich warm genug angezogen bin.
Als ich Zuhause ankomme ist niemand da, nur ein Zettel, dass Mom und Dad ausgegangen sind. „Auch schön.“ brumme ich und gehe an den Tiefkühler und hole eine Pizza heraus und schiebe sie in den Ofen. Aus meiner Tasche hole ich mein Handy und sehe mal drauf. Huch eine mir nicht bekannte Nummer hat mir geschrieben.

Unbekannt: Hi meine Schönheit ;)
Enya: Hi Mr Unbekannt? Wer bist du und woher hast du meine Nummer? Wehe du bist es Miles und verarscht mich mal wieder.
Unbekannt: Wer ist Miles? -.- Dein Freund? Hast du einen Freund?
Enya: Wer zur Hölle bist du?
Unbekannt: Ich beantworte nur Ja/Nein Fragen. Und du mir auch meine. Du musst erraten wer ich bin. Hast du einen Freund?
Enya: Nein habe ich nicht. Du bist ein Mann?
Unbekannt: Ja bin ich. Bist du Zuhause?
Enya: Ja. Kenne ich dich?
Unbekannt: Schwierig, wir haben uns öfters getroffen, aber kennen tun wir uns noch nicht wirklich.
Kann das sein? Mein Herz beginnt wie wild zu pochen.
Enya: Haben wir uns heute gesehen?
Unbekannt: Ja.
Enya: Hast du die schönsten saphirblaue Augen der Welt?
Unbekannt: Die schönsten? Das weiß ich nicht, aber ich habe saphirblaue Augen, aber sie sind nicht nur saphirblau.
Enya: Du hast himmelblaue Sprenkel darinnen und doch es sind die schönsten Augen der Welt. Woher hast du meine Nummer Jeremy?
Jeremy: Danke für dein Kompliment. Rate von wem.
Enya: Ethan hat dir meine Nummer gegeben. Was hast du ihm gesagt, dass er dir die Nummer gibt?
Jeremy: Das ich mit dir über seine Hochzeit reden muss.
Enya: Und was möchtest du mit mir besprechen? ;)
Jeremy: Das ist jetzt blöd. Ich weiß darauf keine Antwort.
Enya: Warum wolltest du meine Nummer?
Jeremy: Ich weiß nicht, du gehst mir nicht aus dem Kopf und seit ich weiß wer du bist und was du beruflich machst sowieso nicht mehr. Deine Bilder berühren mich wirklich und ich sehe sie jeden Tag in meinem Apartment und jetzt sehe ich immer dein Gesicht, wenn ich sie ansehe.
Enya: Oh Gott, das freut mich unglaublich *__*
Jeremy: Ich will, dass es dich glücklich macht.
Enya: Willst du, dass es mich glücklich macht und du mich glücklich machst?
Jeremy: Intelligente Frage.
Enya: Ich bin dafür bekannt viele Fragen zu stellen und Antworten einzufordern. Also los.
Jeremy: Ich will dich glücklich machen.
Enya: Glaubst du ich bin nicht glücklich?
Jeremy: Die meiste Zeit bist du glücklich, aber ich sehe auch Traurigkeit in deinen Augen und in deinen Werken. Irgendwas, was dir zu schaffen macht.
Enya: :) Meine Pizza ist fertig.

Aus dem Ofen hole ich die Pizza heraus und schneide sie klein und esse sie.
Ich weiß das er mir nochmal geschrieben hat, aber ich weiß nicht was ich ihm schreiben soll. Er sieht es in meinen Werken und in mir.
Zögerlich nehme ich das Handy und öffne wieder das Chatprogramm.

Jeremy: Was für Pizza?
Enya: Mit Pilzen.
Jeremy: Wohnst du noch in deinem Elternhaus?
Enya: Ja, ich sehe keinen Grund auszuziehen und bin gerne Zuhause.
Jeremy: Alleine wohnen hat Vorteile, man kann machen was man will und muss niemanden Rechenschaft ablegen und hat seine Ruhe.
Enya: Das habe ich auch Zuhause, außerdem brauche ich meine Kuscheleinheiten und die bekomme ich bei meinen Eltern. Ich habe mein eigenes Reich, der dritte Stock gehört mir. Meine Eltern lassen mir meinen Freiraum. Klar wollen sie immer wissen wo ich bin und wann ich zurück komme, aber das ist normal und auch okay. Schließlich will ich nicht das sie sich Sorgen machen.
Jeremy: Kuscheleinheiten?
Enya: Ja ich kuschele mit jedem den ich lieb habe. Vor allem mit Dad und Mom, aber Onkel Aaron muss auch oft dran glauben.
Jeremy: Süß. Ich kuschele nicht.
Enya: Du umarmst auch nicht und mich umarmst du.
Jeremy: Da ist was dran;D
Enya: Ich wette du würdest es lieben mit mir zu kuscheln.
Jeremy: Kann sein.
Enya: Ha, jetzt weißt du nicht mehr was du sagen sollst.
Jeremy: -Lach-
Enya: So ich muss jetzt duschen und Bilder bearbeiten.
Jeremy: Mach das.

Das mache ich tatsächlich. Die Bilder von ihm hebe ich mir bis zum Schluss auf. Vor allem seine Bilder auf denen er lacht sind wundervoll. Den Hintergrund mache ich bei seinen Bildern verschwunden, nur er ist noch zu sehen und sein wundervolles Lachen. Das Strahlen seiner Augen. Die anderen Bilder bearbeite ich ähnlich, dort habe ich seine Traurigkeit und Ernsthaftigkeit hervorgehoben. Alle Bilder von ihm drucke ich DIN A3 aus und lege sie in eine Mappe. Die Bilder auf denen er lacht drucke ich nochmal aus und rahme sie und hänge sie in mein Atelier.
Zufrieden sehe ich mich um, er hängt zwischen meinen besten Gemälden, die ich nicht verkaufe, die auch gleichzeitig meine persönlichsten Bilder sind.
Auf einen ist zum Beispiel mein leiblicher Vater zu sehen, der am Boden vor meiner toten Mutter kniet und weint, die blutige Flasche noch in der Hand. Seit 15 Jahren habe ich ihn nicht mehr gesehen und gesprochen, ich weiß, dass er seit fünf Jahren wieder auf freien Fuß ist und wo er wohnt, aber bis jetzt habe ich es nicht über mich gebracht dort hin zu fahren und mit ihm zu sprechen. Obwohl ich genügend Fragen hätte.
Vielleicht sollte ich morgen mal hin fahren.
Bevor ich schlafen gehe nehme ich nochmal mein Handy an mich. Aubrey hat sich endlich gemeldet.

Aubrey: Sorry, hab dich voll vergessen.
Enya: Na danke. Seminar? Also erzähl mir von deinem Date.
Aubrey: Ein Reinfall!!!! Er wollte nur das eine, den ganzen Abend war er nett und zuvorkommend, aber am Schluss ist er zudringlich geworden.
Enya: Oh man. Wo gabelst du die Idioten immer auf?
Aubrey: Muss ich das sagen?
Enya: Internet?
Aubrey: Ja...
Enya: Du solltest nicht mit solchen Vollidioten ausgehen. Ernsthaft. Warte ab bis dich ein normaler Mensch in der normalen Welt fesselt.
Aubrey: Ich sehe aber nicht aus wie du. Ich habe nicht so eine tolle Figur.
Enya: Meine Figur ist nicht toll, ich bin viel zu dünn obwohl ich so viel esse und muss immer darauf achten, dass ich nicht untergewichtig werde. Du bist wunderschön und hast absolut göttliche Rundungen, wärst du dünner wärst du nicht mehr so schön. Also hör auf dich schlecht zu machen.
Aubrey: Ich wünschte du wärst ein Mann.
Enya: Haha xD gut zu wissen. Ich geh schlafen. Hab dich lieb.

Am nächsten Tag fahre ich zu der Adresse. Zu der Adresse das mein leiblicher Vater sein Zuhause nennt. Es ist in Queens, ein schönes Reihenhaus mit Vorgarten, Garage. Es sieht schön aus. Das irritiert mich. Mittlerweile weiß ich, dass ich den Nachnamen meines leiblichen Vaters als Kind hatte. Ich steige aus meinem Auto und gehe zum Tor.
Thomas + Elisabeth Kingston
Damion Kingston + Sarah Portman

Interessant, mein Vater heißt Damion das weiß ich. Das sind wohl meine Großeltern, die mich nicht haben wollten. Ich atme tief ein und öffne das Tor und gehe rein.
Zögerlich stehe ich vor der Tür und lasse immer wieder meinen Arm sinken, dann drücke ich auf die Klingel. Ich höre Schritte und dann öffnet mir eine ältere Frau die Tür. Sie ist um die 1.64 Meter groß, schlank, hat einen blonden Haarknoten und blaue Augen.
„Ja bitte?“ fragt sie mich argwöhnisch.
„Ich bin auf der Suche nach Damion Kingston. Er wohnt doch hier oder?“.
„Ja er wohnt hier, ist aber arbeiten. Was wollen Sie von ihm?“.
„Mit ihm sprechen. Wo arbeitet er denn?“.
„Das geht Sie wohl nichts an.“.
Ich schnaube abfällig „Ich denke schon schließlich ist er ...mein Erzeuger. Also sagen Sie mir jetzt wo er arbeitet oder muss ich meinen Vater anrufen und er findet es für mich heraus?“.
Ihr weicht alle Farbe aus dem Gesicht und sie mustert mich.
„Ja ich kann mich daran erinnern, dass ich meinem Erzeuger sehr ähnlich sehe.“ brumme ich und verschränke meine Arme.
„Ich...ich...“ stammelt sie.
„Wo arbeitet er?“ fordere ich nochmal.
„Im Walmart.“ antwortet sie.
Ich drehe mich um und gehe zu meinem Auto, sie starrt mich von der Tür an und dann mein Auto und runzelt die Stirn. Kopfschüttelnd steige ich ein und fahre zu dem Walmart.
Wenigstens kann ich auch was einkaufen gehen. Als ich am Toastbrot vorbei gehe würgt es mich, ich kann Toastbrot nicht ausstehen. Nein ich hasse es und muss mich übergeben, wenn ich es esse. So wie soll ich ihn hier finden? Die Frage erübrigt sich als ich in die Süßigkeitenabteilung gehe. Er steht dort und räumt Sachen ein. Er sieht gesünder aus und ist wohl genährt, früher war er mager und von seiner Sucht gekennzeichnet. Jetzt ist er zwar immer noch schlank, aber nicht mager, sein helles blondes Haar reicht ihn bis in den Nacken, er hat es zu einem Zopf gebunden. Seine Augen sind genau wie meine, stechend grün. Eigentlich sehe ich ihm allgemein sehr ähnlich, ich bin ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Abgesehen von der Tatsache, dass er 1.78 Meter groß ist.
Ich stehe einfach nur da und beobachte ihn.
Ein anderer Mitarbeiter kommt „Damion kommst du heute Abend mit einen Trinken?“.
„Nein, aber danke für die Einladung.“ sagt er höflich, aber bestimmt.
Der andere Mann, der vielleicht drei Jahre älter ist als ich erblickt mich und zwinkert mir zu. Mein Vater dreht sich um und erstarrt.
„Hey Süße. Willst du heute Abend mit mir weggehen?“.
„Soll ich kotzen?“.
Der junge Mann lacht „Ich mag es, wenn sie kratzbürstig sind.“.
„Ich frage mich wie es ihr Boss findet, wenn Sie Kunden anbaggern und dann noch so plump und widerlich.“.
Seine Miene verfinstert sich „Zicke.“. Sofort rauscht er ab.
Ich blicke zu meinem Vater „Wann hast du Feierabend? Du wirst mir alle meine Fragen beantworten, das bist du mir schuldig.“.
„In zwei Stunden, aber ich bin mit dem Bus hier also-“,
„Ich besitze ein Auto und warte auf dich.“ sage ich knapp und schnappe mir eine Tüte Schokonüsse und gehe an ihm vorbei zu den Kassen. Der junge Mann von eben sitzt an der Kasse und dummerweise habe ich kein Bargeld dabei. Ich reiche ihm meine schwarze Amexkreditkarte und seine Augen weiten sich, er zieht sie herüber und reicht sie mir wieder.
„So eine Karte hatte ich noch nie in der Hand.“
„Schön.“
Ich nehme meine Sachen und gehe raus zu meinem Auto, ich lehne mich gegen mein Heckhaube und esse meine Schokonüsse. Irgendwann hole ich mein Handy heraus und blicke den Chat mit Jeremy an. Ich beiße mir auf die Lippe und schreibe ihm.

Enya: Was macht das Genie?
Jeremy: Ich?
Enya: Ja du bist doch das Supergenie, dass mit 20 sein Unternehmen gegründet hat.
Jeremy: Sagt diejenige die mit 12 Jahren ihren ersten Bestseller verkauft hat und mit 8 Jahren die ersten Bücher veröffentlicht hat und in den Top 10 der Büchercharts war.
Enya: Da hat jemand nachgerechnet, aber ich habe mit 6 Jahren meinen ersten Bestseller verkauft nur unter einem anderen Namen. ;) Erst später habe ich mein Pseudonym geändert.
Jeremy: Mach mich doch fertig xD Wie heißt dein zweiter Pseudonym?
Enya: Navillus King ;) Weißt du eigentlich für was Aifos Ayne steht?
Jeremy: Das bist auch du? Du machst mich echt fertig. Mhm das ist ein Spiel mit deinem Namen oder? Ayne ist Enya rückwärts. Aifos ist Sofia rückwärts. Heißt du mit zweiten Namen Sofia? Dein erstes Pseudonym ist dein Nachname rückwärts, aber ich weiß nicht wieso King.
Enya: Ja ich heiße Enya Sofia Sullivan. Bevor ich adoptiert wurde hieß ich Enya Sofia Kingston. Kingston rückwärts war bescheuert, also King.
Jeremy: Du bist adoptiert?
Enya: Ja und im Moment warte ich auf meinen leiblichen Vater und will mit ihm reden. Das erste Mal seit 15 Jahren...ich weiß nicht ob das echt eine gute Idee ist.
Jeremy: Wieso hat man dich zur Adoption freigegeben, wenn du einen Vater hast und vor allem mit 4 Jahren?
Enya: ….lange Geschichte, aber es endet mit dem Mord an meiner leiblichen Mutter und den versuchten Mord an mir. Jedoch wurde es vor Gericht als Totschlag und versuchten Totschlag bewertet und das unter Drogen- und Alkoholeinfluss. Außer das er seit fünf Jahren frei ist will ich nichts dazu sagen. Ich rede darüber nicht gerne.
Jeremy: Wieso um alles in der Welt willst du mit diesem Mann reden? Wo bist du?
Enya: Ich habe Fragen und ich will sie beantwortet haben. Sag ich dir nicht, hab das Gefühl du würdest gleich hier auftauchen und mich wegbringen ob ich will oder nicht.
Jeremy: Ich kann dich auch orten.
Enya: Lass es! Bitte. Ich weiß was ich tue und er wird mir nichts tun. Ich muss meine Fragen loswerden.
Jeremy: Wenn was ist rufst du mich aber sofort an.
Enya: Mach ich. Was machst du?
Jeremy: In einem langweiligen Meeting sitzen.
Enya: Und während dessen mit dem Handy spielen...tzz tzz.
Jeremy: Ich bin der Boss :D
Enya: Was ist eigentlich Caroline bei dir?
Jeremy: Sie leitet die PR- Abteilung und das kann sie gut. Ich wünschte sie würde ihre Arbeit schlecht machen, aber das ist nicht der Fall.
Enya: Was hältst du von ihr? Im Bezug auf Ethan?
Jeremy: Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung ob sie ihn verarscht oder ob sie das wirklich ist....Ethan muss wissen was er tut, aber mir wäre so eine Frau viel zu anstrengend.
Enya: Ich bin so hin und her gerissen, ich habe gesehen, dass sie ihn voller Liebe angesehen hat und auch ihr Ausdruck von Liebe geprägt war als man seinen Namen genannt hat, aber wer weiß an was sie da dachte...
Jeremy: Ja das ist echt schwierig. Schlussendlich ist es Ethans Leben, er macht wenigstens einen anständigen Ehevertrag.
Enya: Wenn ich heirate will ich so etwas nicht haben. Ich finde den Gedanken schrecklich, dass man so etwas macht. Das bedeutet doch nur das man nicht an die Liebe und Ehe glaubt und vor allem nicht an den Menschen, den man heiratet.
Jeremy: Das mag sein, aber Ethan ist vermögend und Caro nicht. Außerdem machen alle ihm Druck und es wäre einfach dumm, vor allem weil sie so schwierig ist. Würdest du keinen Ehevertrag machen, wenn du jemand heiratest der nicht vermögend ist?
Enya: Mein Vater würde das verlangen, aber ich hasse diesen Gedanken, aber schlussendlich würde ich einen Ehevertrag machen nur um meinen Vater zu beruhigen. Dad würde das aber auch verlangen, wenn ich jemanden heirate der auch Vermögen besitzt, er will meine Interessen geschützt wissen.
Jeremy: Das ist nichts verwerfliches daran. Man kann auch Eheverträge so gestalten, dass nur bei einem Betrug der andere nichts bekommt und sonst alles geteilt wird oder wie auch immer.
Enya: Bei einem Ehebruch würde ich meinen Mann töten ;) Ich habe Probleme damit zu vertrauen und ein Ehebruch würde mein Vertrauen total zerstören.
Jeremy: Ja ich hasse auch Untreue, Lügen und Betrug. Es ist vielleicht schmerzlich zu hören, dass man nicht mehr geliebt wird, aber nicht so schmerzlich wie ein Betrug. Bevor man was neues anfängt muss man sich trennen und alles richtig machen. Ehrlichkeit ist für mich das Wichtigste.
Enya: Da kann ich dir nur Recht geben, die Wahrheit ist vielleicht schmerzhaft, aber nicht so schmerzhaft wie Lug und Betrug.
Jeremy: Sind wir uns ja einig ;)
Enya: Scheint so. Was hältst du von Kinder?
Jeremy: ….
Enya: Sag schon !
Jeremy: Ich liebe Kinder und hätte gerne ganz viele eigene, aber ich bezweifele das ich das kann und jemals bereit dafür bin. Ich bin nicht mal für eine richtige Partnerschaft der Richtige, wie kann ich Familienvater sein?
Enya: Ich glaube mit der richtigen Frau an deiner Seite wird das gehen und das du die Richtige finden wirst glaube ich auch, nein ich bin fest davon überzeugt ^^
Jeremy: Es gibt im Moment eine Frau bei der ich es mir vorstellen könnte, dass sie es schafft mich zu knacken und sie bemüht sich nicht mal, sie ist einfach wie sie ist und mit ihrer Art verzaubert sie mich.
Enya: Aha und wer ist sie? Wie sieht sie aus?
Jeremy: Sie hat blendend helles langes lockiges blondes Haar, wie ein Engel. Ihre grünen Augen sind die Wucht und ich habe das Gefühl sie blickt mir mit ihren Augen in die Seele. Sie ist zwar ein Zwerg und sieht so zart aus, aber sie nimmt mit ihrer Ausstrahlung alles und jeden ein.
Enya: ….du meinst mich? Ich....du weißt doch gar nichts über mich.
Jeremy: Stimmt, aber du berührst mich mit deinem Wesen und Werken. Ich will dich kennenlernen.
Enya: Ich will dich auch kennenlernen. Okay mein...Erzeuger hat jetzt Feierabend. Ich melde mich danach.

Ich stecke mein Handy weg und blicke zu ihm. Er verabschiedet sich von irgendwelchen Leuten und kommt zu mir.
„Das Auto von deinem Adoptivvater?“ fragt er.
„Nein mein Dad fährt einen Jaguar. Das ist mein Wagen und den habe ich mir selbst gekauft. Dad lässt mich nicht mehr mit seinen Autos fahren nachdem ich mit 16 seinen Maserati zu Schrott gefahren habe.“.
Ich steige ein und er steigt auf den Beifahrerplatz „Was machst du denn beruflich?“.
„Ich bin Künstlerin, Fotografien und Autorin.“.
Nachdem er sich angeschnallt hat fahre ich los „Hast du Erfolg damit?“.
„Ja. Wir fahren zu dir nach Hause oder?“.
„Ja weißt du wohin?“.
„Ja ich war schon da und deine Mutter hat mir gesagt wo du arbeitest.“
„Hat sie noch was gesagt?“.
Ich schüttele den Kopf und bin froh, das mein Handy klingelt, das Handy verbindet sich automatisch mit dem Auto sodass ich übers Lenkrad das Gespräch annehmen kann.
„Hallo.“ sage ich.
„Ach die gnädige Dame ist erreichbar.“ meckert Paul.
„Was willst du?“ frage ich genervt.
„Ja ich weiß, dass du mich bezahlst und ich für dich arbeite, aber du bist so verdammt störrisch. Du nimmst einen Auftrag in einem Sexclub an und hast nicht einmal darüber nachgedacht mich darüber zu informieren? Ich muss es vom Betreiber erfahren, der mir sagt, dass du ihm gesagt hast, dass er sich wegen der Bezahlung bei mir melden soll. Verdammt nochmal, denkst du einmal an mich und an deinen Ruf? Wenn du dich irgendwann dazu entscheidest deinen Pseudonym als Autorin aufzudecken haben wir ein ernstes Problem. Kinder-, Jugend- und Fantasiebücher passen nicht zu Fotografien von sexuellen Handlungen.“
„Paul hast du die Bilder gesehen? Nein, sonst würdest du nicht so reden. Weder die Geschlechtsorgane noch der sexuelle Akt stehen im Mittelpunkt meiner Fotos, abgesehen mal davon interessiert es mich nicht was andere denken oder nicht denken und ich habe nicht vor mein Pseudonym aufzugeben. Das weißt du genau und wenn du mich jetzt weiter so nervst dann suche ich mir einen anderen Agenten.“
„Das wirst du nicht weil ich der Beste bin. Ach übrigens die Besetzung von 'Prinzessin Amira Teil 1' stehen. Willst du die Besetzung?“.
„Natürlich will ich die Besetzung und ohne mein Einverständnis steht noch gar nichts.“.
„Du kannst doch nicht Schauspieler streichen, du kannst doch ihre Schauspielkunst bewerten.“.
„Hey wenn mir das Aussehen nicht passt dann streiche ich und Ende.“ brumme ich.
„Die Besetzung wird dir gefallen. Keine Sorge, ich schicke sie dir per Mail. Die Zoostrecke willst du wirklich nicht machen? Ach es gibt jemanden der deine ganzen Gemälde kaufen will.“
„Die Zoostrecke mache ich nicht. Sag nicht Jeremy will jetzt alle meine Bilder?“ frage ich geschockt.
„Woher weißt du das es sich um Jeremy Nolan handelt?“.
„Ich weiß es einfach. Bye.“
Fassungslos schüttele ich den Kopf.
„Du hast 'Prinzessin Amira' geschrieben?“ fragt mein Vater.
„Wenn das die Öffentlichkeit erreicht verklage ich dich.“.
„Hatte ich nicht vor ich lese das immer meinem ...“ er verstummt.
Ich parke vor seinem Haus „Deinem was?“ frage ich und verkrampfe mich.
„Meinem Sohn.“ flüstert er.
Ich steige aus, er steigt auch aus und blickt mich forschend an. Als ich meine Tasche herausgeholt habe und das Auto verschlossen habe gehe ich zu ihm und folge ihm.
Er schließt die Tür auf und zieht seine Jacke und Schuhe aus und schlüpft in die Hausschuhe. Zaghaft ziehe ich meinen Mantel und Schal aus.
„Deine Schuhe kannst du anlassen, wenn du möchtest.“.
„Schon okay.“ sage ich und ziehe meine Boots aus und stelle sie ordentlich hin.
Im ersten Stock befindet sich ein Wohnzimmer, das zur offenen Küche anschließt. Im Wohnzimmer ist auch gleichzeitig das Esszimmer. Der Raum ist einfach zweigeteilt.
Vom Wohnzimmer kommt man in den kleinen Garten, dort ist eine Schaukel, Sandkasten und Rutsche. Sonst ein Blumenbeet und einen Esstisch mit Stühlen. Ganz süß eigentlich.
„Willst du das Haus sehen?“ fragt er zaghaft, ich nicke und schon führt er mich herum.
Im ersten Stock befindet sich noch ein Badezimmer und das Schlafzimmer seiner Eltern. Im zweiten und letzten Stock ist das Schlafzimmer von ihm und seiner Freundin, ein Badezimmer, ein kleines Zimmer, dass sie als Abstellkammer und Vorratskammer nutzen und dann ein liebevoll eingerichtetes Kinderzimmer.
Ein kleiner Junge sitzt dort auf den Boden und spielt mit Autos. Vier Jahre ist er, hat ebenso helles blondes Haar, aber braune Augen und ist ein kleiner Wonneproben. Er ist zuckersüß.
Als wir rein schauen springt er und rennt zu meinem Vater, der ihn sofort auf den Arm nimmt „Daddy spielen wir?“.
„Jetzt nicht mein Schatz, wir haben Besuch.“. So einen liebevollen Ton habe ich noch nie gehört.
Mir schießen Tränen in die Augen und ich flüchte aus der Situation, ich stolpere die Treppen herunter, dabei mache ich so viel Krach, dass aus der Küche seine Mutter und eine andere Frau kommen und mich ankommen.
„Enya.“ ertönt die Stimme meines Vaters.
„Was?“ frage ich mit zitternder Stimme.
„Es tut mir leid.“.
„Was denn? Was genau tut dir leid?“ schreie ich ihn an.
Die fremde Frau zieht mich in ihre Arme und streichelt mir beruhigend über den Kopf und Rücken.
Ich lasse es geschehen. Sie führt mich ins Wohnzimmer und setzt sich mit mir aufs Sofa.
„Mommy wieso weint sie?“ fragt der kleine Junge.
Ich streiche mir die Tränen aus dem Gesicht und löse mich von ihr und hebe ihn auf meinen Schoss hoch und küsse ihn auf die Wange „Ich weine, weil dein Daddy so ein guter Daddy ist.“.
„Und warum ist das zum Weinen?“.
„Weil ich in deinem Alter nicht so einen tollen Daddy hatte. Ich habe nicht wegen dir geweint, sondern wegen mir.“.
Er streichelt mir über die Wange und schmust sich an mich.
„Komm Zack wir lassen deinen Daddy und sie mal alleine.“ sagt die Frau, die Sarah sein muss und nimmt Zack mir ab.
Mein Vater setzt sich auf den Sessel, der mir gegenüber ist und ist sehr nervös „Mir tut alles leid. Es ist unverzeihlich was geschehen ist.“.
Seine Mutter setzt sich auf den Stuhl an den Tisch und hört zu.
„Unverzeihlich? Mal abgesehen davon, dass du meine Mutter getötet hast und dann mich töten wolltest wart ihr Beide keine Eltern. Weißt du noch was du getan hast als ich dich mal gefragt habe ob du mit mir spielst? Als ich dir gesagt habe, dass ich Hunger habe? Als ich dich gefragt habe wie ein Fernseher funktioniert?“, meine Stimme zittert wieder.
„Ich habe dich geschlagen und dich in deine Kammer geschickt.“ presst er hervor.
„Hast du Zack jemals geschlagen? Ihm Essen verweigert? Ihm deine Liebe verweigert?“.
„Nein, das kann ich mir nicht mal vorstellen. Das ist grausam.“.
Schon laufen die Tränen wieder „Warum ist es bei ihm grausam und bei mir war es das nicht? Was habe ich denn falsch gemacht? Was habe ich dir im Alter von 0 bis 4 Jahren getan?“.
„Nicht Schatz.“
„Nenne mich nie wieder so!“ schreie ich ihn an.
Er greift sich durchs Haar, ein ältere Mann betritt das Wohnzimmer „Was ist denn hier los?“.
Sein Mutter flüstert irgendwas und der Mann setzt sich dann offenbar.
„Als du zur Welt kamst war ich 18 Jahre, jung und hatte nur Spaß im Kopf. Deine Mutter war 16 Jahre. Ein Jahr waren wir hier bei meinen Eltern, aber deine Mutter und meine Eltern kamen nicht zurecht und ich war auch sehr schwierig. Also sind wir gegangen und ab da hat es angefangen, erst hatte ich einen Job und wir haben dir alles gegeben was du brauchst, aber wir waren einfach zu jung und hatten andere Interessen. Erst war es nur Alkohol und dann hat es mit Drogen angefangen. Wir haben dich mit der Sucht vergessen. Aus jeden Tag dir Essen geben wurde 5 mal, dann 3 mal und dann vielleicht einmal die Woche. Ich weiß es nicht, es war mir egal. Das Heroin war mir wichtig und du warst ein Störfaktor. Ich hatte nur noch die Drogen im Kopf und du mit deinen kindlichen Fragen und Wünschen hast gestört. Sobald einen eine Sucht beherrscht ist nur noch das wichtig. Das was eigentlich, dass wichtigste auf der Welt sein sollte ist es nicht mehr. Du warst viel selbstständiger als Zack es in den nächsten 10 Jahren sein wird. Du hast dir dein Essen selber besorgt und wusstest wie du auf mich und deine Mutter reagieren musst.“ erzählt er verzweifelt.
„Über was habt ihr euch gestritten als du sie getötet hast?“.
„Sie hat sich für die Drogen prostituiert. Einerseits war ich wahnsinnig eifersüchtig, andererseits sollte sie uns das Geld fürs Heroin besorgen. An dem Tag kam sie mit zu wenig Geld zurück und wir haben uns gestritten, ich war schon auf Turkey und bin durchgeknallt und sie auch. Sie hat mich geschubst mit Sachen geworfen und ich und dann habe ich zugestochen. Erst als sie regungslos da lag habe ich überhaupt bemerkt was ich getan habe.“ ihn schmerzt es, es zu erzählen.
„Weißt du eigentlich, dass ich es gesehen habe?“.
Geschockt reißt er die Augen auf „Nein...bitte nein.“.
„Doch ich habe es gesehen. Ich habe dich weinen sehen und als du mich gerufen hast wusste ich, dass jetzt irgendwas passiert. Weißt du, dass ich nicht verstanden habe das meine Mommy tot ist. Im Krankenhaus habe ich mich jeden Tag gefragt wann Mommy oder du mich besuchen kommt. Die Frau vom Jugendamt sagte mir meine Mommy ist im Himmel und ich habe nicht gewusst was das bedeutet, aber ich habe gewusst was es bedeutet tot zu sein. Das habe ich in dem Viertel gelernt. Das Schlimmste war aber zu wissen, dass ich Großeltern habe, die mich nicht haben wollen.“.
Ich blicke zu meinen Großeltern „Ich habe mich euch immer wie Unmenschen vorgestellt. Wer lässt das vierjährige Enkelkind im Stich? Das können doch nur Unmenschen sein. Offenbar ist dem aber nicht der Fall.“.
Betroffen sehen sie mich an und mein Opa ergreift das Wort „Unser Sohn hat versucht dich zu töten, dich in unsere Obhut zu nehmen wäre nicht tragbar gewesen. Wir stehen zu unserem Sohn und es war immer klar, dass wir ihm nach dem Gefängnis auffangen und dafür sorgen, dass er nie wieder in so eine Situation kommt. Das Jugendamt hat auch gesagt, dass wenn wir dich nehmen wir uns von unserem Sohn distanzieren müssen. Also haben wir uns für unseren Sohn entschieden und wir wollten dich nicht sehen, weil wir dann nicht mehr bei unserer Entscheidung hätten bleiben können.“.
„Hört sich logisch ab.“ wende ich mich ab, als ich mein Handy aus meiner Tasche höre stehe ich auf und hole meine gesamte Tasche mit ins Wohnzimmer und krame meine Sachen heraus. Erst meine Fototasche mit meiner kleinen Spiegelreflexkamera, meinen Skizzenblock und mein Bleistiftset, mein Geldbeutel, Parfüm, Gummibärchen, Tempos, Ipad und dann finde ich mein Handy.
Genervt sehe ich den Namen von meinem Lektor, Oliver Brother.
„Oliver was gibt es?“ frage ich genervt.
„Dein Manuskript ist in den Druck gegangen. Wann bekomme ich-“
„Nerv nicht. Du bekommst das Manuskript, wenn ich fertig bin und Lust habe es fertig zu stellen.“ fahre ich ihn an.
„Die Deadline ist nächsten Monat.“.
„Die Deadline kannst du dir sonst wohin schieben. Ich habe mich noch nie daran gehalten und das werde ich jetzt auch nicht machen. Ich habe gerade ein neues Projekt in Sicht und 'Wenn Träume wahr werden' kann warten. Die Leser wollen was anständiges und nicht was herunter geschriebenes mittelmäßiges nur weil mein bescheuerter Lektor mir irgendwelche Deadlines setzt.“.
„Du bist unmöglich.“.
„Danke das höre ich öfters. Du störst. Tschüss.“ sage ich barsch und lege auf.
Ich räume alles wieder ein, Sarah ist wohl während dem Gespräch herein gekommen „Du bist die Autorin von 'Wenn Träume wahr werden' und demnach auch von 'Prinzessin Amira', 'Wenn Englein fliegen' und alles andere von Aifos Ayne?“.
„Ja Navillus King bin ich auch, aber den Pseudonym fand ich mit 8 Jahren doof.“.
„Wann hast du angefangen zu schreiben?“ fragt sie mich.
„Mit 5 habe ich Schreiben gelernt und mit 6 Jahren habe ich meinen ersten Bestseller verkauft.“
„Gehst du zum College?“ fragt meine Oma mich.
„Nein, ich habe genug zu tun. Ich bin ja auch noch Fotografien und Künstlerin. Außerdem war ich in allen Fächern eine Niete, die nichts mit Englisch und Kunst zu tun hatten vor allem Mathe und Naturwissenschaften haben mir das Leben zur Hölle gemacht.“.
Mein Vater errötet „Das hast du wohl von mir und deiner Mutter. Wir waren Beide schlecht in Mathe und Naturwissenschaften. Deine Mutter war ganz gut in Englisch und ich in Kunst.“.
„Da kann ich von Glück reden, dass mich meine Eltern gefördert haben, dass ich meine Talente nutze.“ lächle ich kalt.
„Ja du hattest Glück, dass du an die richtigen Menschen geraten bist.“.
„Richtigen Menschen? Diese Menschen sind meine Eltern und lieben mich über alles. Sie haben mir gezeigt, was es bedeutet geliebt zu werden und richtige Eltern zu haben. Sie haben mir auch gezeigt, was es bedeutet, dass man ein Kind ist. Weiß deine Freundin von mir und was du mir angetan hast?“.
„Ja das weiß ich Enya. Es vergeht kein Tag an dem er nicht an dich denkt und deinen Namen im Schlaf sagt. Ich weiß, dass du ihm das nie verzeihen könntest und das ist verständlich, es ist auch keine Entschuldigung, dass er drogenabhängig war, aber es ist der Grund wieso er so war.“ ergreift sie Partei für ihn.
Ich stehe auf und hebe meinen Pullover hoch und zeige ihr die riesige Narbe auf meinem Bauch und Rücken „Ich kann das nicht vergessen, jedes Mal wenn ich mich sehe sehe ich das, was mir mein eigener Vater angetan hat.“.
Er steht auf und zieht den Pullover wieder herunter und umfasst mein Gesicht „Das kann ich mir niemals verzeihen. Ich weiß, dass du es mir auch nicht verzeihen kannst, aber können wir versuchen eine Beziehung aufzubauen.“.
Ich sehe ihn an „Ich weiß es nicht. Ich versuche es, aber vor allem wegen Zack. Er ist mein Bruder und ich will meinen Bruder kennen, aber ob ich das mit dir ertrage weiß ich nicht. Ich nenne dich auch nicht 'Dad', denn das bist du nicht für mich. Vielleicht irgendwann, wenn du mir beweist, dass du die zweite Chance verdient hast und mein Vertrauen nicht enttäuscht. Ach das ich die Autorin der Bücher bin ist ein Geheimnis. Niemand muss wissen das Enya Sullivan gleichzeitig Aifos Ayne und Navillus King ist.“.
„Enya Sullivan bist du? Ich bin Kunstlehrerin an einer Highschool und deine Bilder habe ich schon benutzt.“.
„Meine Bilder benutzt?“ frage ich verärgert.
„Oh als Beispiel habe ich sie gezeigt, benutzt ist das falsche Wort.“.
„Ja ist es, aber ich fühle mich geehrt, wenn sie als Lehrbeispiele gezeigt werden.“.
„Sullivan, so heißt doch der Anwalt.“ wirft mein Opa ein.
„Ja das ist mein Dad und Mom ist Ärztin.“ entgegne ich ihn und nehme meine Tasche „Ich muss dann gehen.“
„Jetzt schon?“ fragt mein Vater.
„Ja ich habe noch zu arbeiten, außerdem habe ich gesagt, dass ich zum Abendessen zu Hause bin und ich habe keine Lust in den Feierabendverkehr hinein zu kommen.“.
„Wo wohnst du?“ fragt Sarah.
„Manhattan.“.
Sie reicht mir meine Schuhe, Mantel und Schal. Ich ziehe erst meine Boots an, danach meinen roten Mantel und Schal. Zack kommt die Treppen herunter getrampelt und läuft zu mir „Gehst du?“.
„Ja du kannst jetzt mit deinem Daddy spielen.“.
„Aber ich wollte mit dir spielen.“ schmollt er,
ich hebe ihn hoch „Wenn ich das nächste Mal komme spielen wir.“.
„Du kommst wieder?“ strahlt er mich an und legt seine kleinen dicken Armen um meinen Hals.
„Ja, aber nur wegen dir.“ lächle ich ihn an und küsse ihn auf die Nase, dann setze ich ihn auf den Boden ab. Sie begleiten mich alle bis zu meinem Auto „Das hätte ich auch alleine geschafft, aber danke das ihr mich zu meinem Auto gebracht habt.“.
„Schöner Wagen.“ sagt mein Opa.
„Ja.“ lächle ich und streichele mein Auto, dann verabschiede ich mich und steige ein und fahre los.
Eine halbe Stunde später bin ich Zuhause.
Ich habe ihnen nicht gesagt wohin ich gegangen bin.
Nachdenklich gehe ich rein und renne dann weinend in die Arme meines Dads. Er schließt mich sofort in seine Arme „Mäuschen was ist los?“.
Meine Mutter rennt erschrocken aus der Küche „Schatz was ist?“.
„Ich war bei meinem leiblichen Vater.“ schluchze ich „Und er hat einen vierjährigen Sohn und er ist so ein guter Vater für ihn. Er ist so anders.“.
Dad drückt mich noch viel fester an sich und küsst immer wieder meinen Kopf „Los erzähl was genau war.“.
Sofort beginne ich alles ganz genau zu erzählen. Sie lassen es sacken und küssen mich Beide auf die Wange „Du bist so ein guter Mensch.“ sagt meine Mom.
„Ich weiß. Das ist nur eine sehr zarte Chance und nur wegen Zack.“.
„Wenn er dir nur ein Haar krümmt bringe ich ihn um.“ droht Dad, ich küsse ihn auf die Wange und wische mir dann die Tränen aus dem Gesicht.
Bevor es Essen gibt gehe ich duschen und mir meinen Schlafanzug anziehen, nach dem Essen kuschele ich noch vor dem Fernseher mit Beiden, wobei Mom mal wieder meine Füße und Beine massiert und danach meine Hände, Schultern und Rücken. Völlig entspannt liege ich auf ihr. Sie streichelt mir durchs Haar „So eine Genießerin.“.
„Mich verwöhnst nicht so.“ schmollt Dad gekünstelt.
„Jammer nicht.“ lacht sie.
Ich stehe auf „Ich muss noch arbeiten bevor Oliver austickt.“.
„Mach nicht zu lange. Gute Nacht.“ sagt Dad streng, ich küsse Beide auf die Wange und gehe hoch.
Bevor ich an den PC gehe hole ich mein Handy. Jeremy hat mir geschrieben.

Jeremy: Du wolltest dich melden …
Enya: Ja das wollte ich jetzt tun, aber Mr Ungeduldig kann nicht warten.
Jeremy: Und wie war es?
Enya: Erzähl ich dir mal, wenn ich bereit bin dir alles zu erzählen sonst verstehst du den Kontext nicht. Ich werde aber Kontakt halten...ich habe ihm eine zweite Chance gegeben.
Jeremy: Du hast was????
Enya: …..lass es. Ich will darüber nicht reden.
Jeremy: …..!!!!
Enya: Ja du kennst die Geschichte nicht.
Jeremy: Dann erzähl sie mir !
Enya: Dann erzähl mir was in der Woche passiert ist als du verschwunden warst!
Jeremy: Gute Nacht !

Unfassbar, er ist off gegangen und hat mich blockiert. So eine verdammte Diva. Einen frustrierten Schrei gebe ich von mir. Wieso darf er so drängen, aber wenn ich es mache bin ich sozusagen für ihn gestorben.
Wutentbrannt unterdrücke ich meine Nummer und rufe ihn an.
„Wer da?“ fragt er barsch.
„Du bist so eine Diva und ungerecht. Mich darfst du bedrängen, aber kaum fragt man dich blockierst du einen. Von wegen du willst mich kennenlernen. Pah.“ sage ich sehr barsch und lege auf.
Keine zwei Sekunden später klingelt mein Hand, auch unterdrückt.
„Wer da?“ mache ich es ihm nach.
„Ich wusste nicht mal, dass du es weißt. Ich bin ungerecht? Du schießt gleich zurück, wenn man etwas wissen will.“ fährt er mich an und legt auf.
Meine Wut wird immer stärker und ich rufe zurück
„Was willst du noch?“ knurrt er.
„Und du blockierst mich wegen einer simplen Frage, du kannst mich mal. Gute Nacht.“ fauche ich und lege auf und schalte mein Handy aus. „Ha gewonnen.“ rufe ich aus.


© R.S.


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Kommentare zu "Ein Lachen das zusammenführt.(Teil 5)"

Re: Ein Lachen das zusammenführt.(Teil 5)

Autor: noé   Datum: 30.10.2014 19:06 Uhr

Kommentar: Einfach faszinierend!
Wieso beglückst Du UNS damit?
Danke dafür!
noé

Re: Ein Lachen das zusammenführt.(Teil 5)

Autor: Alf Glocker   Datum: 30.10.2014 19:42 Uhr

Kommentar: Zugegeben, ind er Eile konnte ich sie nicht komplett lesen - eines habe ich aber gemerkt: sie ist auf eine besondere Weise interessant!

Grüße
Alf

Re: Ein Lachen das zusammenführt.(Teil 5)

Autor: Uwe   Datum: 30.10.2014 23:59 Uhr

Kommentar: Ja.

Re: Ein Lachen das zusammenführt.(Teil 5)

Autor: Schmusekatze   Datum: 28.11.2014 8:12 Uhr

Kommentar: Warte auf eine Fortsetzung =) bin gefesselt

SUPER!

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