Von oben bis unten mit Schokolade bekleckert stand ich in der Küche und versuchte eine Valentinsschokolade her zu stellen. Mein Zwillingsbruder lehnte grinsend an der Wand und meinte: „Was glaubst du, was eher passiert? Dass die Küche von deinen Experimenten explodiert oder du mit deiner Schokolade für deinen Liebsten fertig wirst? Ich tippe ja auf ersteres.“ „Na warte, Alexander, wenn ich dich erwische, du Blödmann, wenn du nicht sofort aufhörst mich zu kritisieren, bekommst du dieses Jahr keine Schokolade von mir!“, drohte ich ihm und jagte ihn mit der Schüssel unterm Arm durch die Küche.

Ich bin übrigens Alexandra Sakura Gabriela Forndig, ich habe langes hellbraunes Haar, tiefblaue Augen mit einem grünen Stern in der Mitte und bin 15 Jahre alt. Mein Zwillingsbruder heißt mit vollem Namen Alexander Gabriel und sieht fast genauso aus wie ich, nur das er kurze Haare hat. Außer ihm habe ich noch einen älteren Bruder, Chiaki Rafael, er hat dunkelbraune kurze Haare und ist 19 Jahre alt. Meine kleine Schwester Mitsuki Michaela hat silbernes langes Haar und ist 12 Jahre alt. Ich habe auch noch einen Adoptivbruder, Wang Li, eigentlich ist er schon 27 Jahre alt, aber durch einen magischen Vorfall steckt er im Körper eines 12-Jährigen.

Wir kommen aus einer wohlhabenden Familie. Unser Vater ist Engländer und der Besitzer einer Spielzeugfirma. Unsere Mutter ist die Kaiserin des magischen Reichs, das bedeutet wir sind nicht nur Halbengländer, sondern auch Halbsterbliche mit magischen Kräften. Wang Li ist ein Drachenmeister, Chiaki ist ein Feuerwesen und beherrscht die Magie der Zeit. Mitsuki ist ein Wassergeist und beherrscht die Kraft des Mondes. Die Magie meines Zwillingsbruders die der Erde und des natürlichen Gleichgewichts. Ich selber bin ein Luftgeschöpf und beherrsche die Magie der Liebe.

Warum ausgerechnet ich diese Magie besaß, war mir ein Rätsel. Ich mochte weder die Farbe Rot, noch die Farbe Pink. Es war mir ein Graus, den ganzen Tag in einem wallenden Kleid herum zu rennen, ich trug lieber Hosen, mit denen konnte man viel besser kämpfen. Seit ich klein war liebte ich es zu kämpfen und herum zu toben, ich war schon immer mehr ein Junge als ein Mädchen gewesen. Warum konnte ich nicht ein Wesen der Erde sein, wie Sasha oder ein Feuerwesen, wie Chiaki? Nach meiner Meinung passten diese Elemente viel besser zu mir, aber nein, ich war ein Himmelswesen, mit der Gabe der Liebe.

Mit meinem Alexander zusammen kann ich das Schicksal beeinflussen, darum nennt man uns ihm Reich unsere Mutter auch die Schicksalszwillinge oder auch Destiny.

Lachend schlug Alex hacken und wich meinem Schokoladenpinsel aus. Ich hatte ihn schon fast eingeholt, als plötzlich Toja vor mir auftauchte und ich ihm ausversehen die Schokolade an die Backe schmierte. Erschrocken wich ich zurück und lief knallrot an. Mein Zwillingsbruder bekam sich fast nicht mehr ein vor Lachen und Toja fasst sich irritiert an die Wange. Er leckte sich seine Finger ab und meinte lässig: „Die Schokolade ist echt gut. Für wen hast du die gemacht Alexandra?“ „Saku macht unter meiner Anleitung eine Valentins Schokolade für mich, weil sie ohne mich nicht kann.“, log Alex um mich zu ärgern. Immer noch rot im Gesicht warf ich ihm meine Schütze an den Kopf und wischte verlegen mit dem Küchentuch Toja die Schokolade von der Backe. Alexander krümmte sich immer noch vor Lachen und ich fing wieder an ihn durch die Küche zu jagen. Toja sah uns noch eine Weile zu und ging dann einfach wieder. Kaum war er weg blieb ich erschöpft stehen und fragte beleidigt: „Warum hast du gegenüber Toja behauptet, die Schokolade sei für dich?“ „Weil es dir sicherlich peinlich gewesen wäre, wenn ich ihm erzählt hätte, dass die Schokolade für ihn sei. Außerdem wolltest du für Toja doch seine Lieblingsschokolade mit Nugat machen.“, erwiderte Sasha gelassen. Mein Gesicht hellte sich etwas auf und ich sagte: „Hast Recht, das wär mir peinlich gewesen, aber die Nugatschokolade bekomme ich einfach nicht hin und darum habe ich entschieden eine normale Schokolade zu machen.“ „Ich helfe dir bei Tojas Schokolade, aber nur unter der Bedingung, dass du es niemanden erzählst.“, erklärte ihr Zwillingsbruder grinsend. Dankbar meinte ich: „Versprochen, ich erzähl es niemanden, aber jetzt raus hier, ich muss noch deine Schokolade fertig machen und möchte nicht das du siehst wie sie aussehen wird.“ „Gut, dann ruf mich wenn du fertig bist.“, lachte Alexander und ging. Ich rührte Minimarschellows, Smarties und Gummibärchen unter die Schokolade und füllte sie in die Tafelform. Danach rief ich Sasha, wir machten gemeinsam Tojas und räumten die Küche auf. Als wir mit allem fertig waren, war es Zeit fürs Abendessen in der Mensa.

Ja ihr habt richtig gehört, meine Geschwister und ich gehen auf ein Internat mit dem schönen Namen Eulenfels.

Ich brachte die Schokolade in mein Zimmer und freute mich schon auf Übermorgen, den Valentinstag. Ich würde gleich nach dem Bestehen meiner magischen Prüfung meine Gefühle Toja gestehen.

Toja, dem besten Freund meines älteren Bruders Chiaki, war gleich alt wie er und sie kannten sich schon von Kindesbeinen an. Die Familie von Toja gehörte schon seit Jahrzehnten, wenn nicht schon seit Jahrhunderten der kaiserlichen Leibgarde an und waren schwarze Tiger. Diese waren für ihre Kampfkraft und ihren Umgang mit der Magie der Finsternis bekannt, wegen der sie so gefürchtet wurden. Die Finsternis zu kontrollieren, die jeder schwarze Tiger in sich trug war sehr schwierig und so mancher verlor sich darin, doch Tojas Familie hatte einen besonders starken Willen. Sie waren Meister darin, die positive Energie zu nutzen, die sich in der Finsternis verbarg.

Toja hatte lange pechschwarze Haare, die er meistens zu einem Zopf zusammen gebunden hatte, smaragdgrüne Augen, die immer etwas finster und nachdenklich wirkten und war hochgewachsen und durchtrainiert, ohne bullig zu wirken.

Da ich die Magie der Liebe beherrschte war meine Prüfung natürlich am Valentinstag und ich musste als Aufgabe zwei Liebende zusammen bringen. Leider hatte ich keine Idee wie ich das machen sollte. Ich konnte ja nicht einfach in den Park gehen und zu zwei, die nach meiner Meinung gut zusammen passen, gehen und sagen: „Hey, ihr beiden wirkt als bräuchtet ihr einen Valentinsschatz, wie wär es mit einander?“ Nein, das ging gar nicht.

Meine Geschwister hatten ihre Prüfungen schon bestanden. Chiaki hatte im Sommer erfolgreich eine Zeitreise an einen bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit gemacht. Alexander war im Herbst in den Regenwald gereist und hatte die regenerierenden Kräfte der Erde mit seiner Magie angeregt. Die Prüfung meiner kleinen Schwester bestand darin an Silvester mit Hilfe des Wassers und Luna, dem Geist des Mondes wahr zu sagen.

An nächsten Tag beschloss ich am Nachmittag zu der Neueröffnung eines Britannien Cafe zu gehen, vielleicht bekam ich dort eine Eingebung für meine bevorstehenden Prüfung. Während ich so in Gedanken vor mich hin starrte und in meinem Tee rührte, bemerkte ich wie ein Typ im Cafe dem Kellner ein Bein stellte. Dieser geriet ins stolpern und das Tablett drohte sie über einen der andren Gäste zu ergiesen. Blitzschnell sprang ich auf und fing das Tablett. Ich brachte das Tablett an den vorgesehenen Tisch und erkundigte mich dann bei dem Kellner: „Alles in Ordnung bei dir?“ „Ja, danke. Du bist ziemlich geschickt, so wie du das Tablett gefangen hast.“antwortete der junge Mann freundlich. Als sie ihm wieder auf die Beine half, kam der Besitzer angerannt und schimpfte: „Kannst du nicht aufpassen, wir haben erst heute geöffnet und du sorgst schon dafür das wir fast ärger bekommen!“ „Es war nicht seine Schuld man hat ihm absichtlich ein bein gestellt.“, verteidigte ich ihn und stemmte die Hände in die Hüfte. Der Blick des Besitzer wurde freundlicher und er fragte gerade heraus: „Ich habe gesehen wie Sie das Tablett gefangen und die Bestellungen serviert haben. Sie scheinen sehr geschickt zu sein und ich würde Sie gern fragen, ob sie morgen aushelfen könnten? Wir haben noch nicht genug Personal und morgen wird es besonders stressig sein. Haben Sie Lust?“ „Warum nicht? Ich helfe morgen sehr gerne aus. Das wird bestimmt lustig.“, willigte ich ein. Vielleicht würde sich etwas beim Arbeiten ergeben, um die Prüfung zu bestehen. Ich trank meinen Tee aus, bezahlte und ging zurück ins Internat.

Bevor ich am nächsten Morgen zur Arbeit aufbrach gab ich Alexander noch seine Schokolade. Im Britisch Cafe musste ich als Dienstkleidung ein schwarzes Kleid mit einer weißen Schütze tragen. Auf dem Kopf hatte ich eine komische weiße Haube, ich kam mir irgendwie albern vor, lies mir aber nichts anmerken.
Einige Typen im Cafe baggerten ich hemmungslos an und manche versuchte sogar mich zu begrapschen. Es kostete mich meine ganze Beherrschung um ihnen nicht eine zu verpassen und weiter zu lächeln. Natürlich hielt ich die ganze Zeit Ausschau nach zwei unglücklich Verliebten, die man verkuppeln konnte und tatsächlich entdeckte ich ein Mädchen, das immer wieder zu einem Nachbartisch mit einer Jungengruppe sah.

Zielstrebig ging ich zu ihr rüber und fragte freundlich: „Kann ich ihnen etwas bringen?“ „Oh, also äh..“, stammelte das Mädchen ertabt und griff nach der Karte. Lächelnd sagte ich : „Kein Problem ich komme einfach später wieder.“ „Nein, nein, ich hätte gern einen Pfefferminztee und ein paar Schokocookies.“, erwidere das Mädchen schnell. Mit einem Nicken drehte ich mich um und überlegte mir, wie ich dem Mädchen helfen konnte. Als ich ihre Bestellung brachte, schaute sie wieder zu den Jungen rüber und schlug mir die Teetasse aus der Hand, als einer von ihnen zu ihr sah. Sie hatte versucht sie weg zu drehen und hatte dabei ihren Kopf gegen meine Hand gehauen. Der Tee ergoß sich über meine Schütze und ihren Rock. Erschrocken stammelte sie: „Ent…, Entschuldigung, das…,das wollte ich nicht.“ „Macht nichts, wir haben hinten noch Ersatzkleidung, aber Ihr Rock hat auch etwas abbekommen. Kommen Sie, ich kümmer mich um Ihren Rock hinten.“, sagte ich und zu sie hiern mir her, ohne auf ihre Antwort zu warten. Ich nahm meinen kurzen Jeansrock , den ich am Morgen angezogen hatte und gab ihn ihr mit dem Kommentar: „Zieh den an, solang ich mich um den Fleck kümmre und am besten meinen Pullover gleich dazu, damit es nach etwas aussieht.“ Mein Plan war es aus dem unglücklich verliebten Mauerblümchen ein hübschen Mädchen zu machen, du Grundlage war ja schon da. Zögernd nahm sie meine Sachen und sah mich fragend an. Lachend nickte ich in den Gastraum und erklärte: „Einer der Jungs an deinem Nachbartisch scheint es dir angetan zu haben, aber wenn du nicht etwas selbstbewusster bist und dich etwas traust wird er dich nie bemerken. Wenn du dich umgezogen hast, kümmer ich mich um seine Haare und das passende Make-up. Keine Angst du wirst dich nachher noch wiedererkennen können, versprochen.“ „Woher wiesen Sie, das ich für Jan schwärme?“, fragte sie überrascht und zog meine Sachen an. Grinsend antwortete ich: „Das war nur schwer zu übersehen. Darf man fragen, welche von denen Jan ist?“ „Er ist der, der vorhin zu mir rüber geschaut hat, als ich den Tee verschüttet habe. Man war das peinlich, ich kann nicht mehr zurück zu meinem Platz. Habt ihr hier einen Hinterausgang?“, fragte sie verzweifelt. Kopfschüttelnd erklärte ich: „Wegrennen bringt nichts, heute ist der perfekte Tag um ihm zu sagen ,wie du ihn findest. Ich helfe dir auch dabei. Übrigens bin ich Alexandra, aber nen mich einfach Lexa.“ „Ich bin Marina, freut mich dich kenne zu lernen und du willst mir wirklich helfen?“, fragte sie immer noch unsicher. Ich zog eine neue Dienstkleidung an und erklärte ihr meinen Plan. Sie bekam immer größere Augen und viel mir dankbar in die Arme. Verschwörerisch löste ich die Umarmung und machte mich an ihre Haare, die ich kunstvoll nach oben steckte. Marina hatte ein ganz hübsches Gesicht, wenn sie es nicht gerade hinter ihren Haaren versteckte. Ich verwendete ein sehr natürliches Make-up und präsentierte meine Arbeit stolz. Begeistert betrachtete Marina sich im Spiegel und fiel mir noch einmal um den Hals. Dann gab sie mir die Valentinsschokolade für Jan und ging wieder zurück zu ihrem Platz. Ich ging an den Tressen und fragte nach der Bestellung für die Jungs. Ich legte die Schokolade mit aufs Tablett und ging zu ihrem Tisch. Freundlich lächelnd verteilte ich die Bestellungen und legte dann die Tafel vor Jan auf den Tisch. Irritiert fragte Jan: „Von wenn ist die?“ „Dieser kleine Valentinstagsgruß ist von dem netten Mädchen am Nachbartisch. Ich hoffe sie wiesen wie man mit den Gefühlen eines jungen Mädchens umgeht.“, sagte ich und lies die Warnung in meinem letzten Satz durchklingen. Jan nahm wortlos die Tafel entgegen und beobachtete die Reaktion seiner Kumpels. Diese drehte sich zu Marina um und meinten grinsend: „Du Armer, ausgerechnet das Mauerblümchen aus unsrer Klasse steht auf dich, obwohl wir zugeben müssen, heute sieht sie ganz annehmbar aus.“ „Da die Herren am heutigen Tag in einer reinen Männerrunde sitzen, würde ich mir an ihrer Stelle kein urteil erlauben. Ich gehe wohl recht in der Annahme , dass Sie keine Freundinnen haben und das wird sich vermutlich auch nicht ändern, wenn Sie nur auf Äußerlichkeiten achten..“, erwiderte ich kühl und wollte wieder gehen. Einer der Jungen packte mich am Handgelenk und zog mich zu sich. Grinsend meinte er: „Das können wir ja ändern. Wie wäre es mit uns beiden?“ „Finger weg oder du küsst den Boden.“, fauchte ich und riss mich los. Die Jungen versuchten weiter mich an zu baggern und als einer mich am Arsch begrapschte, warf ich ihn ohne Vorwarnung über die Schulter. Wütend bezahlten sie und gingen, bis auf Jan, er bleib noch. Kaum waren seine Kumpels weg taute er etwas auf und schaute immer wieder zu Marina rüber. Er empfand also doch etwas für sie, aber nach einer Weile rief Marina zu sich rüber und meinte Seufzend: „Bringst du mir bitte die Rechnung. Ich möchte jetzt gehen, trotzdem danke für deine Hilfe.“ „Mach ich.“, sagte ich aufmunternd lächelnd. Doch so leicht gab ich nicht auf, ich holte aus meiner Tasche den Mondstein, den meine Schwester mir zur Prüfung geschenkt hatte. Ich umschloss den Stein mit beiden Händen und sprach einen Zauber. Dann steckte ich den Mondstein zurück in meine Tasche und brachte Marina die Rechnung. Zufrieden regestierte ich, dass es draußen in strömen regnete und Jan auch aufbrechen wollte. Unschlüssig stand Marina in der Tür und ich drückte Jan einen Schirm in die Hand. Auffordernd erklärte ich: „Heute ist Valentinstag, der Tag der Liebe, als geh zu ihr rüber und frag sie, ob sie mit unter den Schirm möchte, um nicht nass zu werden. Marina hat ihren ganzen Mut zusammen genommen um dir ihre Gefühle zu gestehen. Jetzt ist es an dir, na los du Feigling.“ Jan holte tief Luft, ging zu Marina rüber und fragte sie. Verlegen sah sie zu Boden, nickte kurz und fragte unsicher: „Wie hat dir meine Schokolade gefallen?“ „Ich habe mich über deine Gefühle sehr gefreut.“, antwortete er, beugte sich vor und küsste sie. Damit hatte ich meine Prüfungsaufgabe erfüllt. Dummerweise bedeutete das auch, dass ich mich an Ort und Stelle verwandelte. Darum stand ich plötzlich in einem luftigen Seidenkleid und mit riesigen Schwingen im Cafe. Schnell überspielte ich die Situation und rief grinsend: „Das ist die Magie des Valentinstags!“ Augenzwinkernd und grinsend drehte ich mich um, ging zu den Umkleiden und verwandelte mich zurück.

Danach ging ich wieder an die Arbeit und quintierte die Nachfragen nach meinem Auftritt mit, es sei ein kleiner Valentinsgäck des Cafes gewesen. Die meiste Zeit zerrmaterte ich mir das Hirn, wie ich nach der Arbeit Toja meine Schokolade geben sollte. Wenn ich ihn heute überhaupt noch sehen sollte.

Die letzten Gäste gingen erst um 21 Uhr und ich ging mich umziehen, besser gesagt, ich zauberte mir neue Klamotten, da Marina ja meine hatte.

Als ich wieder nach vorne ging, erklärte der Chef gerade jemanden: „Tut mir Leid, wir habe schon geschlossen.“ „Ich möchte ja weder etwas essen, noch was trinken, ich möchte nur jemanden abholen.“, erwiderte eine mir vertraute Stimme. Ich lief schnell zu ihnen und fragte überrascht: „Was machst du hier Toja?“ „Ich wollte dich ins Internat bringen, es ist schon ziemlich spät.“, antwortete er gelassen und streckte mir seine Hand entgegen. Aus Angst er könne sie wieder zurückziehen ergriff ich sie schnell und verlies mit ihm das Cafe.

Draußen regnete es immer noch, ich hatte es eindeutig mit dem Regenzauber übertrieben. Zum Glück hatte Toja einen Regenschirm mitgebracht, unter den sie beide passten. So gingen wir beide schweigend neben einander her. Mir war das schwiegen irgendwie unangenehm und ich fragte ihn: „Und was hast du heute so gemacht?“ „Ich habe deinem Bruder beim planen der Valentinspärchenparty im Internat geholfen. Es ist ganz gut gelaufen, bis es angefangen hat zu regnen und die Feier fast ins Wasser gefallen wäre. Dein Bruder hatte zum Glück eine gute Idee. Wir haben die Feier in den Pavillon verlegt und die Regenschirme aus dem Fundbüro ausgegeben, gegen eine kleine Spende für eine sozialen Zweck. So im großen und ganzen war es ein echter Erfolg und die Pärchen hatten einen schönen Tag.“ „Typisch Chiaki, er kennt für jedes Problem eine Lösung, sogar wenn es von seiner Schwester ausgeht.Ich war nämlich für den Regen verantwortlich, um meine Prüfung zu bestehen.“, gestand ich und lächelte entschuldigend. Toja zuckte mit den Schultern und meinte: „Ich fand es eigentlich ganz gut, dass es geregnet hat, da hatte ich wenigstens einigermaßen meine Ruhe vor diesen verrückten Hühnern, die mir unbedingt ihre Schokolade schenken wollten. Heute morgen ist mein Postfach fast explodiert, so viele Schokolade war da reingestopft worden, aber Chiaki erging es nicht besser.“ Abrupt blieb ich stehen. Toja nervte also diese Liebesgeständnisse.

Warum hatte ich diese Schokolade überhaupt gemacht, als ob Toja etwas von mir wollen würde. Ich war nur die kleine Schwester seines besten Kumpels und das war vermutlich auch der einzige Grund, warum er nett zu mir war.
Na ja, jetzt war es eh zu spät, ich hatte die Schokolade schon gemacht und mir geschworen, nach der Prüfung alles auf eine Karte zu setzen, also würde ich es jetzt auch durchziehen. Sie war die stolze Tochter der unsterblichen Kaiserin und würde nicht feige sein, auch wenn sie einen Korb bekommen würde.

Toja sah mich fragend an und und erkundigte sich: „Was ist los Gabriela? Komm unter den Schirm du wirst noch ganz nass.“ Vor Angst, vor seiner Reaktion, auf das was jetzt kommen würde zitterten mir die Finger, als ich die Schachtel mit der Schokolade aus meiner Tasche zog. Ich schloss die Augen, atmete einmal tief durch um meinen ganzen Mut zusammen zu nehmen und erklärte zaghaft: „Die habe ich für dich gemacht.“ Ich war richtig froh, das es immer noch regnete, so konnte Toja nicht sehen wie mir die Tränen über die Wangen ranen.
Unruhig wartete ich auf Toja Reaktion und war sehr überrascht, als er plötzlich vor mir stand und mich in seine Arme zog. Er streichelte mir übers Haar und flüsterte mir zu: „Bitte, wein nicht, du weist ich kann damit nicht umgehen. Ich weis dann einfach nicht, was ich tun soll, um dich wieder zu lachen zu bringen. Bitte, ich tu alles was du möchtest, aber hör auf zu weinen.“ „Sagst du das, weil du mich magst oder weil ich Chiakis Schwester bin?“, fragte ich und verbar mein Gesicht in seinem Hemd, damit der die Scham in meinem Gesicht nicht sehen konnte.

Vorsichtig als hätte er Angst ich konnte zerbrechen, löste er die Umarmung, versuchte mein Gesicht an zu heben und bat mich regelrecht: „Bitte sieh mich an.“ Ich schüttelte den Kopf und vergrub mein Gesicht noch tiefer in seinem Hemd, das so herrlich nach Regen roch. Seufzend legte er seine Arme wieder um mich und brummte etwas mürrisch: „Glaubst du wirklich, ich würde Zeit mit jemandem verbringen, der mich gar nicht interessiert? Ich stamme aus der Familie der schwarzen Tiger, wir sind Einzelgänger und geben uns nur mit denen ab, die uns gefallen, egal ob es die Geschwister von Freunden oder ein Mitglied der kaiserlichen Familie sind. Du bist Alexandra Sakura Gabriela, das selbstbewussteste, fechste und lebhafteste Mädchen, das ich kenne, aber auch das sanfteste, schönste und ach ich weis auch nicht. Ich habe dich sehr gern, um deiner selbst willen.“ Jetzt war ich es die sein Gesicht sehen wollte.

Hatte er mir gerade auf seine etwas unbeholfene Art gesagt, dass er meine Gefühle erwiderte? Ich wollte einen Schritt nach hinten machen, doch Toja hielt mich fest und erklärte mit einem mir unbekannten Klang in der Stimme: „Nein, bleib bitte noch ein bisschen so.“ „Ja.“, murmelte ich und genoss einfach seine Nähe. Nach einer ganzen Weile löste Toja dann die Umarmung und sah fast etwas verlegen zur Seite.

Ein peinliche Schweigen entstand zwischen uns und Toja meinte mit einem Nicken auf die Schachtel: „Bekomme ich jetzt meine Valentinsschokolade?“ „Oh, ja, natürlich, entschuldige.“, stammelte ich und reichte sie ihm.
Er nahm sie und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, bevor er lächelnd sagte: „Danke, ich werde sie in ehren halten.“ „Essen wäre vielleicht die bessere Idee.“, meinte ich um die Situation etwas auf zu lockern. Grinsend öffnete Toja die Schachtel, brach ein Stück an und schob es sich in den Mund. Er beugte sich zu ihr herunter und küsste mich auf den Mund. Der Kuss schmeckte nach Nugat und ihm. Ich merkte nicht, dass ich während dem Kuss die Luft angehalten hatte und schnappte verträumt noch Luft, als seine Lippen sich von meinen lösten. Sanft strich Toja mit seinem Daumen über meine Lippen und sagte lachend: „Süß. Einfach ganz ruhig weiteratmen.“ „Ja.“, hauchte ich, genoss das unbeschreibliche Gefühl seines Kusses und seiner Berührungen. Toja strich meine Haare nach hinten und flüsterte mir in Ohr: „Ich liebe dich.“ Bevor ich darauf etwas erwidern konnte, presste er seine Lippen auf meine und küsste mich leidenschaftlich. Als wir uns von einander lösten bemerkte ich erst, dass es aufgehört hatte zu regnen. Vergnügt und außer Atmen meinte ich: „Die Magie des Valentinstags, es hat aufgehört zu regnen.“ „Na ja, vielleicht hat auch einfach der Regenzauber nachgelassen.“, sagte Toja grinsend und knabberte an meinem Ohr. Ich war so glücklich, dass ich einfach meine Engelsgestalt annahm und erklärte: „Nachdem ich heute allen Paaren den Valentinstag verregnet habe, mache ich es jetzt wieder gut und lasse ein Wunder geschehen.“ Mit einem kräftigen Flügelschlag erhob ich mich in die Lüfte und vertrieb die Wolken.
Zufrieden schaute ich zu Erde und konnte Toja nicht mehr entdecken. Erschrocken flog ich Richtung Boden als eine Stimme hinter mir fragte: „Wen suchst du denn?“
Ich wirbelte herum, da schwebte er in der Luft, die Arme lässig verschränkt, zwei schwarze Schwingen aus dem Rücken ragend. Neugierig erkundigte ich mich: „Ich wusste gar nicht, dass schwarze Tiger fliegen können.“ „Können wir eigentlich auch nicht, aber Alexander hat mir gezeigt, wie man die ureigene Energie konzentriert und materialisiert. Da meine Krafte aus der Finsternis entspringen sind meine Schwingen schwarz und nicht so wunderschön weiß wie deine, mein Kirschblütenengel.“, erklärte Toja, nahm meine Hand und küsste sie zärtlich. Lachend lies ich mich in seine Arme fallen und fragte strahlend: „Lust auf einen kleinen Nachtflüg?“ „Mit dir immer. Aber was hast du genau vor?“, sagte Toja und küsste mich grinsend.

Ich griff nach seiner Hand und konzentierte ich auf meine Magie. Meine Aura verband sich für mit seiner und rings um uns her erblühten Rosen und Kirschblüten auf den Bäumen und Büschen. Stolz zeigte ich auf das Blütenmeer um uns herum und verkündete: „Das ist mein Geschenk für alle Liebenden.“ „Glaubst du nicht, dass die Leute sich wundern werden, wenn alle Bäume und Büsche Rosen und Kirschblüten tragen?“, fragte Toja skeptisch, aber er konnte aber nicht die Bewunderung in seinen Augen verbergen.

Ich verlor mich fast in seinen grünen Augen und hauchte verträumt: „Die Magie des Valentinstags ist eine Art von Wunder. Sie ist der Mut der Mädchen, der ihnen Schwingen verleit und sie zum Himmel empor steigen lässt. Das ist meine Valentinsmagie, ich helfe den Mädchen den Mut zu finden zu ihren Gefühlen zu stehen, ich schenke ihnen Flügel und lasse sie erblühen, wie die Rosen und Kirschblüten. Dies alles ist meine ureigene Magie als Himmelskind und heute habe ich durch dich erkannt wie schön und mächtig sie sein kann. Die Liebe ist Feuer, Erde, Wasser und Luft in einem. Das warme Gefühl in der Brust,welches loder und nie erlischt. Die bittersüßen Tränen, die man im stillen vergießt und die tiefe die dieses Gefühl besitzt. Die Liebe verbindet einen mit allem um einen herum und erblüht nach und nach wie eine zarte Knospe. Sie macht einem das Herz so leicht und hebt einen in höhere Höhen. You give me Wings.“ „I love you, my Angel of Love.“, erwiderte Toja und raubte mir den Atem mit seinen warmen weichen Lippen.

Verträumt flogen wir durch die sternenklare Nacht und genossen die Zweisamkeit. Ich wünschte mir, sie würde nie enden.


© Ulrike


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Kommentare zu "Die Magie des Valentinstags"

Re: Die Magie des Valentinstags

Autor: axel c. englert   Datum: 03.06.2014 1:58 Uhr

Kommentar: Das ist eine phantasievolle und interessante Geschichte, zudem eine
wahre Fleißarbeit.
Allerdings würde eine gewisse Gliederung des (langen) Textes, mittels
Absätzen, für eine bessere Lesbarkeit sorgen.

LG Axel

Re: Die Magie des Valentinstags

Autor: noé   Datum: 04.06.2014 1:29 Uhr

Kommentar: Der Text ist faszienierend-fesselnd geschrieben. Leider verliert er etwas durch die extrem vielen Fehler.
Eine Bearbeitungskur würde ihm zur wahren Größe verhelfen.
noé

Re: Die Magie des Valentinstags

Autor: Don Carlos   Datum: 06.08.2016 21:35 Uhr

Kommentar: Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Die paar Fehler stören nicht so sehr, ich weiß wie das beim Schreiben halt so passiert. Aber die Geschichte fand ich sehr phantasievoll und sehr anmutig.
Ich hab sie meiner 17 jährigen Tochter zum Lesen gegeben. Sie war ganz aus dem Häuschen.

Re: Die Magie des Valentinstags

Autor: Don Carlos   Datum: 06.08.2016 21:39 Uhr

Kommentar: Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Die paar Fehler stören nicht so sehr, ich weiß wie das beim Schreiben halt so passiert. Aber die Geschichte fand ich sehr phantasievoll und sehr anmutig.
Ich hab sie meiner 17 jährigen Tochter zum Lesen gegeben. Sie war ganz aus dem Häuschen.

Re: Die Magie des Valentinstags

Autor: Don Carlos   Datum: 06.08.2016 21:41 Uhr

Kommentar: Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Die paar Fehler stören nicht so sehr, ich weiß wie das beim Schreiben halt so passiert. Aber die Geschichte fand ich sehr phantasievoll und sehr anmutig.
Ich hab sie meiner 17 jährigen Tochter zum Lesen gegeben. Sie war ganz aus dem Häuschen.

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