Am gleichen Morgen, zur gleichen Zeit, wenn nicht sogar zum gleichen Zeitpunkt wachen Samantha, Johanna, Josh und Sebastian auf. Jeder von ihnen beginnt den Morgen so wie sie ihn schon jahrelang gewohnt sind, anders kennen sie ihn gar nicht: Sie werden von ihren jeweiligen Dienstboten, die mit einem Tablett worauf sie das Frühstück balancieren das Schlafzimmer betreten, geweckt und anschließend wird es ihnen im Bett serviert. Und während sie gemächlich ihr Mal zu sich nehmen legen sie ihnen, die am Abend zuvor sorgfältig gebügelten Schuluniformen hinaus, bevor sie mit den Hunden in die kühle Morgenluft treten, damit diese dort ihr Morgengeschäft erledigen können. Was die Besitzer der Hunde jedoch nicht wissen ist, dass sie gleichzeitig diese Chance nützen um sich mit den übrigen Hausangestellten über den neuesten Klatsch und Tratsch der New Yorker high Society, zu der auch ihre Arbeitgeber gehören, auszutauschen.

Bei den Adams: Während ich gerade in einer Klatsch und Tratsch Zeitung lese und mir eine weitere Ladung Müsli in den Mund schaufle, läutet mein Handy, es dauert ein Paar Sekunden bevor ich es unter meiner Decke finde, ich: „Hallo?" Jo: „ OMG Sam, ich versuche dich schon seit einer Stunde zu erreichen!" Schnell schlucke ich den Klumpen Haferflocken, der jetzt eklig schmeckt hinunter und antworte: „ Echt? Verdammt das muss an dieser verdammten Vibrationstaste liegen, am Besten gehe ich gleich nach der Schule zum Apple Store, Lust mitzukommen?" Jo: „ Wen interessiert schon dein doofes Handy?" Entrüstet schnappe ich am anderen Ende der Leitung nach Luft, doch sie ignoriert mich und fährt fort: „ Ich habe dich die letzte Stunde lang versucht zu erreichen, weil ich dir als Erste von deinen Freunden gratulieren wollte." Ich: „ Du bist echt süß! Aber du weißt schon, dass es noch zwei Wochen dauert, bis ich Geburtstag habe?" Jo sagt lange Zeit nichts, dann holt sie tief Luft: „ Wann hast du das letzte Mal die Nachrichten gesehen?" Ich: „Weiß nicht, ist das wichtig?" Jo: „ Ja!" Ich denke eine Weile lang nach dann antworte ich: „Gestern bevor ich schlafen gegangen bin, während ich meine heiße Schokolade mit den kleinen marshmallows getrunken habe. Du weißt schon die, die wir bei unsrer ersten und einzigen Campingkatastrophe entdeckt haben." Jo: „ Ich weiß aber, dass ist nicht der Grund, warum ich dich angerufen habe...." Ich: „ Du hast meinen Geburtstag vergessen?", schockiert hole ich nach Luft. Jo: „Gott nein Sam, das habe ich nicht!" Völlig ungerührt erwidere ich: „ Dann wüsste ich nicht, was es entschuldigen sollte, dass du vergessen hast, dass deine BBF bald Geburtstag hat!" Jo, die am anderen Ende der Leitung verzweifelt und gleichzeitig genervt nach Luft schnappt antwortet: „ Ich habe NICHT deinen Geburtstag vergessen! Und wenn du endlich die Güte hättest deinen Fernseher einzuschalten, wirst du sehen, dass alles einen Sinn ergeben wird. Ich greife wiederwillig nach der Fernbedienung und tatsächlich mein Vater ziert die Schlagzeilen unter dem Titel: Millionenschwerer Banker Alexander Adams kandidiert für das Amt des Bürgermeisters. Ich lasse mein Handy auf den Boden fallen, als Aufnahmen von unserem Stadthaus, von meinen Eltern und schließlich auch von mir auftauchen. Die Fotos werden von einer jungen Nachrichtensprecherin kommentiert: „Und so wie wir ihn alle kennen, wird er erst wieder ruhen, wenn er sein Ziel erreicht hat." Erstarrt blicke ich eine Weile lang auf den Bildschirm vor mir und ich weiß nicht wie viel Zeit vergeht, bis Jo's Stimme zu mir durchdringt: „ Sam, alles okay?" Ich: „ Tut mir Leid muss Schluss machen, wir sehen uns später."

Bei den Balcons: Sebastian reißt die Tür auf und sagt: „Jo ich rufe dich schon seit Minuten, warum antwortest du nicht?" Jo zuckt gleichgültig mit den Schultern und antwortet: „War mit Sam am Telefon." Sebastian: „Wer ist Sam?" Jo sucht genervt nach ihrem Schulblazer und antwortet: „Samantha," Sebastian runzelt fragend die Stirn und Jo fängt fort zu erklären: „ Samantha Adams, meine beste Freundin?" Sebastian nimmt ein gerahmtes Bild von Jo in die Hand, wo sie mit einer atemberaubenden, lachenden Brünette abgebildet ist- wahrscheinlich Sam, „Da klingelt bei mir gar nichts." Jo hebt amüsiert eine perfekt gezupfte Augenbraue in die Höhe und sagt: „Wirklich nicht? Denn ihr beide hattet eine wirklich innige Beziehung vor 3 Jahren in den Hamptons." Jetzt wird Sebastian ganz weiß und blickt nervös auf das Foto in seinen Händen, was ist wenn sie klammert oder noch schlimmer ihn die ganze Zeit über, nicht vergessen konnte? Das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war eine nervige Freundin, die ihn nicht von der Seite weicht und als Jo seinen Gesichtsausblick sieht, kann sie einfach nicht länger und prustet los. Sebastian, der jetzt ziemlich verwirrt ist, sagt: „Was ist?" Jo, die sich inzwischen wieder so weit beruhigt hat, dass sie einen vollständigen Satz herausbekommt, antwortet: „Du hast in der Limousine, am Abend bevor du aufs Internat gegangen bist- was auch immer du dort getrieben hast- dich auf ihren Arm übergeben." Jetzt fällt es ihm wieder ein und an der Erinnerung an ihrer kreischenden Stimme verzieht er das Gesicht, er: „Blöde Kuh!" Jo fängt wieder zu lachen an und sagt während sie die Treppen nach unten gehen: „ Tja, was soll ich sagen? So bin ich nun Mal! Besser du gewöhnst dich daran, schließlich werden wir bald die nächsten zwei Jahren unter ein und dem selben Dach leben," sie lächelt ihn zuckersüß an. Sebastian: „Oh, das werde ich. Verlass dich darauf!", er grinst teuflisch und sagt während er ihr die Tür aufhält: „Nach dir, Sis!" Bei den

Mountbuttons: Sir Richard Mountbutton legt die New York Times beiseite, als sein Sohn das Zimmer betritt, ein kurzer Blick bestätigt ihm nur das, was er schon längst gewusst hat: Sein Haar steht ihm unordentlich vom Kopf ab und sein Hemd weist diverse Falten auf,: „Morgen Vater." Richard gibt ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass er Platz nehmen soll, keine zwei Sekunden später fängt er auch gleich mit seiner Erklärung an, weshalb er ihn herbestellt hat: „Gehst du heute Abend mit Samantha zur Dinnergesellschaft?" Jedes Jahr pünktlich zum Schulbeginn geben die Abigails eine Dinnerparty, die etwas dezent ausgedrückt langweilig ist und Josh hat sicher nicht daran gedacht heuer mit von der Partie zu sein, stattdessen hat er sich auf einen Abend in der Kneipe mit ein Paar von seinen Kumpels eingestellt. Auch nicht, wenn seine derzeitige Freundin Sam mit dabei ist. Josh zuckt gleichgültig mit den Schultern und antwortet: „Weiß nicht, weshalb?" Richard übergeht seine Frage einfach und fährt fort: „ Du bist doch mit ihr liiert nicht wahr?" Josh zieht fragend eine Augenbraue hoch und antwortet zögerlich: „Ja, irgendwie schon,..." Richard blickt ihn das Erste Mal seit langem lächelnd an und sagt: „Großartig, es ist sehr wichtig, dass ihr dort heute zusammen hingeht, damit jeder sehen kann dass mein Sohn mit der Tochter unseres zukünftigen Bürgermeisters zusammen ist." Josh sieht ihn überrascht an und sagt: „ Sams Vater kandidiert für das Amt des Bürgermeisters?" Richard: „ Ja und seine Chancen stehen sehr gut," er dreht sich zum Fenster und blickt auf den Central Parc, es vergehen einige Minuten in denen beide in ihre Gedanken versunken zu schein seien, als sein Vater sich wieder umdreht, sagt er mit entschlossener Miene: „ Josh, ich verlasse mich darauf, dass in eure Beziehung alles glatt verläuft und sie zu, dass die Presse Wind davon bekommt.... Desto mehr Leute davon erfahren umso besser wäre es, kriegst du das hin?" Josh: „Ja. Aber warum brauchst du meine Hilfe?" Richard verzieht seine Lippen zu einem leichten Lächeln und antwortet: „ Ganz einfach ich habe ein besonderes Interesse an einem bestimmten Grundstück, wo ich mein neues Hotel erbauen lassen will und dafür brauche ich nun Mal die Zustimmung des Bürgermeisters," er sieht seinem Sohn eindringlich in die Augen,: „ Kann ich mich auf dich verlassen,?" Josh nickt und er sagt: „Wunderbar, geh jetzt. Wir wollen doch nicht, dass du an deinem Ersten Schultag zu spät kommst." Kopfschüttelnd verlasst Josh den Raum, bei dem bloßen Gedanken daran, wie er der Presse weismachen soll, dass Sam und er das glücklichste Paar von ganz Manhatten sind, wird ihm übel. Aber was noch viel schwieriger werden wird, wie soll er seinen Vater erklären, dass Sam und er nicht mehr sooo verliebet sind wie sie es früher einmal waren? Zumal er ihm noch vor ein Paar Sekunden vorgeschwärmt hat, dass alles wunderbar ist- zum Glück hat er noch Zeit sich aus dieser misslichen Lage zu retten und kann somit seine Hinrichtung noch um einige Stunden verschieben.

Trinity School: Genau 35 Minuten vor eigentlichem Schulbeginn trifft mein Range Rover vor der Elite High-School ein. Ein Blick nach Draußen verrät mir, was ich schon längst gewusst habe: Keine Spur von Jo oder Josh. Bevor ich aus den Wagen steige nehme ich mir noch Mal fünf Minuten Zeit um mein Styling zu überprüfen. Meine Schuluniform sitz perfekt, mein Harr habe ich zu einem Knoten zurückgesteckt und meine neuer hellblauer Übergangsmantel hebt das durchdringende smaragdblau meiner Augen hervor. Ich will gerade meine Lippen mit einer weiteren Schicht dursichtigen Lipgloss nachfrischen da klopft jemand gegen das Fenster, erschrocken zucke ich zusammen und lasse ihn fallen. Als ich aufsehe blicke ich in die vertrauten grünen Augen von Jo, die grinsend mit einem Latte Soya herumwedelt. Noch bevor ich sicher auf den Boden stehe, werde ich stürmisch von ihr umarmt, Jo: „Ich hab dich sooo vermisst!" Jo sieht wie immer unglaublich aus, ihre Haut hat einen goldenen Teint und man merkt ihr direkt an, dass sie die letzte Woche am Strand auf irgendeiner karibischen Insel faul in der Sonne gelegen ist. Ich: „Ich dich auch! Versprich mir, dass du mich das nächste Mal mitnimmst:" Jo Hackt sich bei mir unter und wir schreiten wie gewohnt zusammen durch das große schmiedeeiserne Tor, Jo: „Klar, wenn du nicht wieder zu deine Verwandten nach England fährst,..." Ich ignoriere ihren Kommentar und sage mit zuckersüßen Stimme: „ Ist Seb eigentlich schon im Zimmer nebenan eingezogen?", sie bleibt abrupt neben mir stehen und täuscht Würgegeräusche vor. Als sie sich wieder vorübergehend erholt hat, antwortet sie: „Erinnere mich bloß nicht daran. Er ist noch nicht einmal 48 Stunden wieder hier und treibt mich schon in den Wahnsinn!", sie seufzt übertrieben auf. Abgelenkt durch einen Fussel, den ich zufälligerweise auf meiner Jacke entdeckt habe, antworte ich: „So schlimm wird es schon nicht werden..." Jo: „Nein- gar nicht nur ungefähr 1000 Mal schlimmer," bevor sich Jo weiter über das Seb- Problem äußern kann, wird sie von Cassy, Liah und Coco unterbrochen, die uns kreischend in den Armen schließen. Nachdem wir unsere Umarmungsrunde gelöst haben, ist Cassy die Erste die den Mut aufbringt und die Frage stellt die allen anderen auf der Zunge brennt: „Kandidiert dein Vater wirklich für das Amt des Bürgermeisters?" Mit einem Blick zu Jo, die mich anlächelt, antworte ich: „Ja, sieht ganz danach aus." Liah plaudert enthusiastisch drauf los: „ OMG! Wenn dein Vater Bürgermeister wird, verlegt ihr euren Wohnsitz in das offizielle Stadthaus des Bürgermeisters, du wirst dauernd mit deinen Eltern auf reisen und an wohltätige Veranstaltungen anwesend sein müssen..." Coco: „Liah!" Liah: „Was ist?", mit einer Kopfbewegung in meiner Richtung bringt sie sie zum Verstummen und Liah murmelt mit großen Rehaugen, dass tut sie immer wenn ihr etwas Leid tut oder etwas peinlich ist: „Ups! Tut mir Leid." Ich: „Braucht es nicht," ich weiche den Blick meiner besten Freundinnen aus und sage, um schnell das Thema zu wechseln: „Und was zieht ihr heute Abend bei der Dinnergesellschaft an?" Nachdem mich Jo noch einen Augenblick lang skeptisch betrachtet hat, antwortet sie: „ Das verrat ich euch nicht, aber so viel kann ich euch sagen: „ Die Jungs werden sich die Hälse nach mir verrenken," gespielt eingebildet wirft sie sich ihre Haarpracht über die Schulter. Kessy, die Jo schon immer bewundert und zu ihr aufgesehen hat, antwortet: „Dafür musst du dich nicht extra rausputzen , du siehst auch so schon gut aus." Ich unterdrücke ein Schmunzeln und warte auf Joe's Reaktion,: „Danke, mir gefallen deine Schuhe." Kessy: „Danke, meine Eltern haben sie mir aus Paris mitgebracht." Coco, die immer bemüht ist pünktlich in den Unterricht zu kommen, spielt schon zum 3 Mal mit ihren Verschluss von ihrer goldenen Cartier Uhr herum, dass so viel bedeutet wie: Wenn ihr euch nicht beeilt, gehe ich ohne euch. Ich: „Lasst uns rein gehen, wie es aussieht kann unsere Coco es kaum mehr erwarten in den Unterricht von Mr. Nolan zu kommen", ich hebe vielsagend eine meiner Augenbrauen- worauf die andere zu lachen anfangen, Gott wie habe ich sie vermisst! Coco: „Macht euch nur darüber lustig, aber wenn Mr. Nolan euch erst Mal auf den Kieker hat und glaubt mir, dass wird er...", Jo: „Jajaja...", sie verdreht genervt die Augen worauf Coco ihre vollen Lippen zu einem Schmollmund verzieht. Ich versuche so gut wie möglich mein Schmunzeln zu verstecken und hacke mich bei Coco ein, um sie versöhnlicher zu stimmen.

Als ich gerade durch die Klassentür , wo unsere erste Stunde stattfindet betreten will, erstarre ich als ich eine bekannte Stimme- zu der ich fast 3 Monate lang keinen Kontakt mehr gehabt habe nicht seid Liah's Poolparty, die sich ganz unter uns als Disaster ausgeartet ist und ich Josh mit einer anderen erwischt habe, meinen Namen hören sage. Und tatsächlich, als ich mich umdrehe steht lässig Josh dort, ich spüre wie mein Herzschlag sich beschleunigt. Josh: „ Kann ich mit dir reden?" Entsetzt blicke ich ihn einige Sekunden lang an, dann nicke ich und als Jo und die anderen mich besorgt anblicken, sage ich so selbstsicher wie nur möglich: „Haltet mir einen Platz frei, ich komme gleich nach." Doch sobald sie in dem Klassenraum verschwunden sind und nur mehr er und ich übrig bleiben, spüre ich wie meine Selbstsicherheit von Sekunde zu Sekunde, ach was sage ich von Millisekunde zu Millisekunde schwindet. Josh: „Sam." Ich ermahne mich selbst nicht in seine Augen zu blicken, denn ich weiß, dass ich ihn dann alles verzeihe und sage mit dem blick stur auf dem Boden gerichtet: „Du hast 3 Minuten bevor der Unterricht anfängt, dann muss ich rein." Josh: „Sam, ich habe dich vermisst." Ich blicke weiterhin stur auf den Boden und erwidere so kalt wie nur möglich: „Ach wirklich? Dass ist mir nicht gerade so vorgekommen, schließlich hast du dich den ganzen Sommer lang nicht gemeldet!" Josh, scheint kurz durch meine Worte verunsichert zu sein, sagt aber dann: „ Das habe ich nur gemacht, weil ich nicht geglaubt habe, dass du mit mir reden willst," oh ja wie Recht er damit hatte, aber das hieß nicht, dass ich ihn nicht vermisst habe. Josh, fasst mich bei den Armen und sagt: „Ich habe dich wirklich vermisst, jede Sekunde ohne dich war die Hölle," nein, ich darf nicht schwach werden, ich muss stark bleiben. Und als ich aufblicke spüre ich wie das letzte Stücken Stärke von mir weicht. Josh: „Ich will, dass wir beide noch eine Chance haben, schließlich haben wir so vieles schönes zusammen erlebt, dass können wir nicht alles wegwerfen. Und ich kann nicht so tun, als ob es nie dagewesen wäre." Ich sage nichts und blicke ihn nur in seine vertrauten haselnussbraunen Augen, Josh: Also was sagst du Sammy, gibst du mir noch eine Chance?" Ich nicke und sage: „ Ja," er scheint genauso verblüfft über meine Worte wie ich selbst zu sein, doch bevor ich noch länger darüber nachdenken kann, werde ich von ihm in seine Arme gezogen und wir küssen uns. Wir werden durch das Klingeln der Schulglocke unterbrochen, Josh löst sich ganz langsam von mir und sagt: „Wir sehen uns um 9: Uhr dort." Ich nicke nur und blicke ihn hinterher als er grinsend zum anderen Ende des Flurs geht und dort hinter der nächsten Ecke verschwindet.

Als ich den Raum betrete werde ich von der wütenden Stimme von Mr. Nolan aus meiner Trance gelöst, er: „Miss Adams wie nett, dass sie sich doch noch dazu entschlossen haben meinen Unterricht zu besuchen," grimmig bückt er sich über das Pult und trägt eine 2-minütige Verspätung ein,: „Tut mir Leid, ich habe den Klassenraum nicht gefunden," während die ganze Klasse über meine schlechte Ausrede lacht, färbt sich Mr. Nolan' s Gesicht noch eine Spur dunkler und er zischt: „Setzen sie sich!", und ich gehe mit dem Gesicht gesengt in die letzte Reihe, wo mir Jo einen Platz frei gehalten hat. Gedanklich mache ich mir meinen Merkzettel: benutze nie im Unterricht von Mr. Nolan, dass man den Klassenraum nicht gefunden hat, insbesondere da dieser sich schon die letzten 3 Jahre im 2 Stock vom Nordflügel befindet hat- und sich immer noch dort befindet. Da ich nicht wieder ermahnt werden will, beschließe ich mich auf den Unterricht zu konzentrieren, deshalb zucke ich auch überrascht zusammen, als mich eine Papierkugel auf dem Kopf trifft, verwundert sehe ich auf und blicke direkt in Jo's grinsendes Augenpaar. Ich reibe mir den Kopf und entfalte unter dem Tisch den Zettel, wo Jo mit krakliger Schrift geschrieben hat: Was wollte er? Ich antworte: Das nächste Mal flüstere einfach meinen Namne, davon bekomme ich wenigstens keine blaue Flecken! Als Jo verwundert aufblickt reibe ich mir extra die Stelle und sehe sie vorwurfsvoll an, sie verdreht ihre Augen und schiebt den Zettel wieder zurück zu mir. Jo: Jetzt sag schon!!! Ich: Wir gehen heute Abend zusammen zur Veranstaltung. Jo blickt mir mit einer Mischung aus Frustration und Angst in die Augen, dass soll so viel heißen wie: Nicht schon wieder. Ich kneife meine Augen leicht zusammen und telepathiere dadurch zurück: Lass mich in Ruhe!, Jo seufzt frustriert auf und verdreht die Augen, gerade will ich ihr frech die Zunge herausstrecken, da wird unsere Kommunikation durch Mr. Nolan's scharfer Stimme unterbrochen, inzwischen ist seine Gesichtsfarbe fast dunkelrot- Oh nicht gut, überhaupt nicht gut. Mr. Nola: „Da ihr beide es ja nicht für nötig hält meinem Unterricht zu folgen, könnt ihr mir bestimmt sagen in welchem Jahr die französische Revolution begonnen hat. Nun Miss Balcon?", Jo blickt konzentriert auf ihren Rock, er: „Dachte mir schon, dass sie nicht die Antwort wissen," er grinst und fährt fort: „Was ist mit ihnen Miss Adams?" Scheiße! Mein Gehirn fängt auf Hochtouren zu denken an, komm schon denk nach, dass haben wir doch letztes Jahr in Mai durchgemacht, er: „ Da ihr mir beide keine Antwort geben könnt, bleibt mir leider nichts anderes übrig, als euch zum Nachsitzen u verdonnern," seinem Grinsen nach zu schließen, erkennt man ihn an, dass es ihm alles andere las leid tut. Da bekomme ich plötzlich einen Gedankenblitz und ohne lange darüber nachzudenken, rufe ich aus: „1798." Er hebt seinen teuren Mont- Blanc Stift von dem Blatt, wo er noch nicht einmal vor einer Sekunde noch seine Unterschrift setzen wollte, blickt mich erstaunt an und fragt: „Was hast du gerade gesagt?" Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und sage: „ Die französische Revolution begann im Jahre 1789." Er blickt mich einige Sekunden- die mir wie Stunden vorkommen, forschend an und sagt dann mit gepresster Stimme: „Korrekt", erst jetzt merke ich, dass ich die ganze Zeit über die Luft angehalten habe, zum Glück hat er keine Zeit mehr etwas zu sagen, da es unvermittelt die Schulglocke klingelt- hastig stehe ich auf und flüchte aus dem Raum. Ich hätte nie gedacht, dass ich das Mal sage: Aber ich war noch nie so froh die vertraute Glocke zu hören, die verkündet, dass ich nur mehr 3 Minuten habe um rechtzeitig in die nächste Stunde zu kommen; hastig werfe ich einen Blick auf meinen frischausgedruckten Stundenplan und atme erleichtert aus, als ich Theaterkurs lese, ich liebe Theaterkurs.

Josh, der sich gerade einen Joint genehmigen will, blickt genervt Richtung Schule als er das Läuten der Glocke hört. Ach wenn schon, er hat gerade englische Literatur hinter sich, er brauch das jetzt und nichts und niemand wird ihn davon abhalten können. Er spürt wie der ganze Stress, der sich in den letzten 2 Stunden aufgebaut hat, von ihm abfällt. Leute konnten sagen was sie wollten, doch für ihn war die Beste Medizin immer noch ein guter, alter Joint. Er zuckt zusammen, als plötzlich jemand die Hand von hinten auf seine Schulter legt. Im geist geht er schon alle Möglichen Rechtfertigungen, die ihm spontan einfallen, durch den Kopf. Was ist es, wenn es einer der Lehrern oder noch schlimmer die Direktorin selbst ist? Als ich er sich umdreht, blickt er dumm aus der Wäsche- mit allem hätte er gerechnet nur nicht mit dem: Vor ihm steht Sebastian Balcon, der ihn angrinst. Schon seit Wochen brodelt die Gerüchteküche, aber er hätte nie gedacht, dass er so bald wieder hier sein würde. Ein breites Grinsen breitet sich auf Josh' s Gesicht aus und er sagt: „Hey, Mann! Was machst du denn hier? Das letzte Mal, als ich dich gesehen habe, waren wir in Miami." Seb: „ Ich hab gehört, dass euch in Manhatten alle schrecklich langweilig ohne mich war. Und da dachte ich, warum nicht wieder hier zur Schule gehen und die Partys aufmischen- und ganz unter uns England wurde langsam langweil," er zwinkert ihm zu worauf Josh zu lachen anfängt und einen wissenden Blick mit ihm austauscht. Josh: „Du bist gerade rechtzeitig aufgetaucht, heute Abend findet die Abendgesellschaft der Abigailes statt." Seb: „Haben die nicht eine Tochter?" Josh nickt und antwortet: „ Louise." Seb: „ Ist sie heiß?" Josh: „Geht soooo...." Seb checkt die neuesten Statusmitteilungen und Einladungen auf Facebook und fragt: „Gibst du mir einen Zug ab?", Josh reicht ihn seinen Joint nicht ohne anzugeben, dass das der beste Stoff der Stadt ist. Seb hatte seinen letzten Joint vor eineinhalb Jahren- am Abend bevor er abgereist ist und muss zugeben,dass er das Rauchen so gut wie gar nicht vermisst hat. Jetzt raucht er nur noch gelegentlich auf Partys mit seinen Freunden, wo er meistens schon so betrunken ist, dass ein Joint auch keinen Unterschied mehr gemacht hätte. Seb: „Wir treffen uns heute Abend um halb 9 an der Bar vom Plaza Hotel, von dort aus ziehen wir weiter in die Clubs, ich rufe Johnny und die anderen an." Er zieht sein Handy aus der Hosentasche und wählt seine Nummer, da er nicht rangeht spricht er ihn auf die Mailbox: „Jo, ich bin wieder da. Lass uns feiern gehen, melde dich wenn du das gehört hast." Josh: „Ich kann heute Abend nicht mitkommen." Seb, der gerade entscheidet, welche seiner Freunde er heute noch dabei haben will, blickt von seinem i-Phone auf und sagt: „Guter Witz," er fängt zu lachen an und wird von Josh unterbrochen: „Ich meins ernst, ich habe Samantha versprochen heute Abend mit ihr zur Dinnergesellschaft zu gehen," Seb sieht ihn verständnislos an und sagt:" Wer ist Samantha?" Josh verdreht die Augen und sagt: „Meine Freundin." Seb: „Du hast nie etwas von ihr erzählt und wenn ich mich recht erinnere, hat es dich nicht davon abgehalten mit Britanny und Andy im Whirlpool rumzumachen." Okay, das mag wahr sein, aber zu seiner Verteidigung während der Sommerferien wusste er nicht, ob sie noch zusammen waren oder nicht. Und wenn er ganz ehrlich war, wusste er jetzt immer noch nicht wie der Stand ihrer Beziehung war. Was sollte es also schon ausmachen, wenn er eine halbe Stunde später als geplant auftauchen?, er grinst und antwortet: „Ich komme mit, um nichts auf der Welt würde ich das versäumen wollen." Seb: „Cool, dann ist es also beschlossene Sache." Josh nickt und bevor Seb wieder im Schulgebäude verschwindet, gibt er ihn ein High five.

Coco verschluckt sich fast an ihrer Californian roll, als sie das hört, nachdem sie wieder atmen kann, schaut sie mich mit großen Augen an und fragt: „Wieso?" Ich genehmige mir in aller Seelenruhe eine weitere Ladung meiner leckeren Tai-Nudeln und genieße den Augenblick- wie alle gespannt auf meine Antwort warten, ich: „Wir waren fast 2 Jahre zusammen und ich habe mich entschlossen ihm noch eine Chance zu geben." Jo schnauft genervt laut auf und erklärt lautstark: „Es ist nicht noch eine Chance, wenn er schon 100 hatte." Jetzt spüre ich wie Zorn in mir aufflammt und ich antworte gereizt: „Was interessiert es euch überhaupt? Josh und ich waren immer ganz glücklich in unserer Beziehung natürlich gab es ein Paar Hoch und Tiefs, aber das ist normal." Jo flüstert Liah zu: „Die Tiefs haben die Hochs eindeutig überwogen." Ich funkle Jo wütend ein und noch bevor ich etwas bissiges wiederholen kann, geht Kessy zwischen uns und sagt: „Wenn du mit ihm zurück zusammen kommen willst, dann respektieren wir natürlich deine Entscheidung", das Wir betont sie extra stark und blickt dabei in Joe' Richtung, „Aber wenn du nicht mit ihn wieder zusammenkommst würden wir das nicht schlimm finden. Und wenn du dann irgendwann wieder einen Freund haben wirst, werden wir uns bemühen ganz besonders nett mit ihm zu sein." Da muss ich laut auflachen und als mich die anderen irritiert ansehen, sage ich: „Als ob das so leicht gehen würde." Jo: „Warte, Stopp! Du glaubst ehrlich, dass wenn du mit Josh Schluss machst keinen Freund mehr finden würdest?", sie blickt mich unglaubwürdig an. Ich spüre wie mir heute nicht zum Ersten Mal die Röte ins Gesicht treibt und antworte mit leiser Stimme: „Ich hätte es zwar nicht so ausgedrückt, aber ja...." Jo: „Das soll wohl ein Witz sein?", als ich nichts erwidere, sagt sie: „Hast du eigentlich eine Ahnung wie viele Jungs mich immer fragen, ob du Single wärst? Jetzt sag mir bitte nicht, dass dir nie die Blicke zuwerfen, die dir Jungs zuwerfen kaum du durch das Schultor trittst, auffallen? Die eine Hälfte sieht aus als würden sie dir jeden Wunsch von den Augen ablesen wollen und die andere Hälfte sieht aus als würden sie dich gleich auffressen wollen- was ganz schön beängstigend ist, wenn du mich fragst, aber was solls." Bei dem letzten Satz muss ich plötzlich loskichern, ein Teil von mir wegen Unglaubwürdigkeit und der andere Teil weil er die Angst, die sich in mir aufbaut, vergessen will und ein klitzekleines Teil von mir, weil es amüsiert ist. Jo zieht eine Augenbraue hoch und sagt: „Du glaubst mir nicht, gut ich kann es dir beweisen. Ab jetzt jedes Mal, wenn dich jemand ansieht werde ich es dir sagen." Liah, die bis jetzt zu den Thema nur wenig beigetragen hat, sagt: „Oh Ja, da mache ich auch mit." Wir sehen uns an und fangen alle zu kichern an, Liah, die nicht ganz verstanden hat warum wir alle so lachen müssen fragt: „Was ist? Was habe ich so komisches gesagt?," als wir ihren verzweifelten Gesichtsausdruck sehen können wir nicht anders als uns vor lachen zu krümmen. Als wir uns langsam wieder beruhigt haben, sage ich: „Wir haben jetzt Kunst kommst du mit," ich sehe erwartungsvoll Coco an, sie: „Sekunde," sie greift in die Packung und holt die letzten Zwiebelringe raus, als sie mein spöttisches Grinsen sieht, sagt sie: „Was? Das ist für später, du weißt doch, dass ich ganz schnell Hunger bekomme."


© Andyperle


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Beschreibung des Autors zu "Glamour in the city - Part 1"

Die Geschichte spielt in New York und es geht um eine Clique von Jugendlichen, die in der high Society hineingeboren wurde und dadurch viele Privilegien hat, von denen andere es gar nicht erst wagen würden zu träumen. Doch schnell merkt man, dass nicht alles was glänzt auch gleich Gold ist.
Und natürlich gibt es auch die Aussenseiter, die alles versuchen um zu ihnen zu gehören.
(Intrigen, Liebe, Rache,...)

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