Unsere Gesichte begann vor ungefähr 2 Jahren. Sie war 14, ich 15. Wir beide waren Mitten in der Pubertät und hatten noch nicht sehr viel Erfahrung mit Beziehungen.
Ich bemerkte sie, als sie sehr nah mit ihren Freundinnen bei mir und meinen Freunden stand. Sie hatte wunderschöne braune Haare und ihre Augen strahlten immer wenn sie lachte. Ihr Lachen liebte ich an ihr. Sie sah dann immer so glücklich und perfekt aus. Sie war süß. Doch ich traute mich nie sie anzusprechen oder anzuschreiben. Jeden Tag beobachtete ich sie in den Pausen. Ab und zu huschte ihr Blick zu mir oder war es doch nur zu einem meiner Kollegen? Ich versuchte sie so viel wie möglich zu sehen. In den Pausen, an der Bushaltestelle. Ich hatte immer gehofft sie würde es nicht merken, weil sie sonst erst Recht nichts von mir wollte.
Eines Nachts wachte ich auf, durch einen Traum. Ich begann von ihr zu träumen. Es freute mich, aber irgendwie machte mir das, Angst. Ich war noch nie verliebt gewesen und wusste nicht wirklich wie sich so was anfühlte. Ich schaute auf den Wecker- halb 4.
Ich konnte nicht einschlafen, weil ich nur noch an sie dachte und mich freute es gleich zu Schule zu gehen und sie zu sehen. Doch das dauerte noch und ich nahm mein Handy und ging die letzten Nachrichten durch. Nichts Besonderes und ich setzte mich an meinen PC und ging auf Facebook. Natürlich war keiner on. Ich scrollte durch die Hauptnachrichten. Ohne das ich irgendwas gemacht hatte, verging eine halbe Stunde. Ich wollte versuchen noch ein bisschen zu schlafen und wollte off gehen, als in dem Moment sich das Nachrichtenfenster öffnete. Wer schreibt mir denn zu dieser frühen Zeit? Sie war es! Mein Herz setzte einen Moment aus.
„Hey“, schrieb sie. Mein Herz setzte wieder ein. Jetzt überrollten mich die Glücksgefühle. Ich hätte durchs Zimmer springen können. Vorsichtig schrieb ich ihr zurück:
„Hallo“
„Wie geht es dir?“
„Gut und dir?“…
So schrieben wir sehr lange ohne etwas anderes zu machen. 3 Monate vergingen und ich traute mich einfach nicht sie zu fragen, ob wir uns treffen sollten. So verstrichen noch zwei Wochen.
Morgen stand die große Stadtparty an. Jeder aus der statt unter 18 kam dort hin. Ich ging mit ein paar Freunden dort hin. Als wir ankamen stand sie am Tor. Sie sah umwerfend schön aus. Sie trug kurze Hose und Top mit einer Jacke ihre Haare hatte sie offen locker auf die Schulter fallen lassen. Geschminkt war sie nur ganz leicht. Trotzdem sah sie wunderschön aus. Meine Freunde stießen mich in die Rippen:
„Hey, guck dir die heiße mal an.“, natürlich zeigten die beiden auf sie. Ich lächelte und sagte:
„Sie gehört mir!“, die beiden schmunzelten und beendeten damit das Thema.
Im Laufe der Party sah ich sie ab und zu. Sie lief mit einigen Freundinnen darum. Sie hatte meistens Cola, in der Hand. Mit Bier sah ich sie nie. Innerlich sagte ich mir, dass ich mir an ihr ein Beispiel nehmen solle und musste lächeln. Aber ich brauchte das Bier um mir Mut an zu trinken.
Irgendwann hatte ich genug und ging zu ihr hin. Vorsichtig berührte ich ihre Schulter, in diesem Moment stieg mir ein süßer Duft in die Nase. Er ging von ihr aus und ich konnte nicht mehr klar denken. Sie drehte sich um und lächelte mich an.
„Oh hey.“, rief sie. Ich konnte nur ein stotterndes: „H-hallo“ raus bekommen. Sie lachte:
„Schon so viel getrunken?“
„Nein! Ich bin nur von deiner Schönheit überwältigt.“
Auf einmal wurde sie rot und jetzt lachte ich.
„Darf ich dich noch auf eine Cola einladen?“, fragte ich langsam.
„Ja gerne“, erwiderte sie.
Also gingen wir zu Getränkestand und kaufte ihr die Cola und mir noch ein Bier. Wir gingen etwas abseits von der Bühne, sodass wir uns unterhalten konnten.

Wir verabredeten uns für den nächsten Tag bei mir. Danach ging sie nach Hause.

Am nächsten Morgen wachte ich wieder früh auf. Es kam immer häufiger vor, dass ich von ihr träumte. Ich stand auf und räumte mein Zimmer auf, putzte und saugte es und bezog mein Bett neu.
Danach ging ich unter die Dusche, versuchte meine Haare mit ein bisschen Gel zu retten und putze meine Zähne. Ich schaute in den Spiegel und fand, dass ich in Ordnung aussah. Ich sprühte noch ein bisschen Parfüm und ging zurück in mein Zimmer. Ich zog ne Jeans und ein T-Shirt an und wartete auf sie.
Nach 10 Minuten klingelte es. Ich stand auf und wollte zur Tür gehen, aber meine Schwester war schneller. Sie riss die Tür auf.
Mein wunderschönes Mädchen stand in der Tür und schaute meine Schwester verwundert an.
„Hallo.“, kam es aus ihr heraus.
„Hallo“, trällerte meine Schwester.
„Danke, aber ich übernehme jetzt.“, drängte ich mich dazwischen. Meine Schwester grinste mich an und verschwand in ihrem Zimmer.
„Hey, tut mir Leid wegen meiner Schwester. Komm rein.“
Vorsichtig kam sie in die Wohnung. Ich nahm ich die Jacke ab und führte sie in mein Zimmer.
„Schön hast du es!“, sagte sie lächelnd.
„Danke! Gut siehst du heute aus.“
Sie lief wieder rot an und brachte nur ein leises, danke über die Lippen. Sie trug auch eine Jeans und dazu eine Sweatshirtjacke mit einem Top darunter. Leichte Wellen zierten ihr offenes Haar.
Meine Hand berührte ihre roten Wangen. Die drehte sich weg und setzte sich auf mein Bett. Ich war verwirrt, aber setzte mich trotzdem neben sie. Mein Herz klopfte so laut, dass ich Angst hatte, sie könnte es hören.
Ich fing an sie Sachen zu fragen, über sie und ihre Eltern, Freunde und andere Sachen. Sie antwortete einfach. Lange antworten gab es nicht. Sie fragte mich wie lange ich gestern noch da geblieben war und ob ich sehr betrunken war. Ich musste lachen, als sie auf das betrunken sein kam.
„Was ist?“ fragte sie.
„Sei froh, dass ich mich an unser treffen erinnert habe, als du weg warst, hab ich mir noch mal die Kante gegeben.“
Sie lachte: „Hast du jetzt einen Kater? Und wie sieht es mit Kopfschmerzen aus?“
„Ja eine ausgewachsene Raubkatze. Mein Kopf tut höllisch weh.“
Als sie das hörte, stand sie auf und ging zu Tür.
„Hey? Was ist?“, fragte ich traurig.
„Ich will nicht, dass du dich wegen mir quälst mit den Kopfschmerzen.“
„Das ist doch meine Schuld, dass ich zu viel getrunken habe. Ich will, dass du bleibst!“, sagte ich und stand auf und ging zu ihr.
Ich nahm ihr Gesicht in beide Hände.
„Ich will, dass du bei mir bleibst!“, flüsterte ich ihr ins Gesicht und küsste sie. Sie erwiderten den Kuss. Sie legte ihre Arme um meinen Hals. So standen wir einige Zeit und küssten uns. Auf einmal waren die Kopfschmerzen weg.
Plötzlich löste sie sich von mir und legte sich auf mein Bett. Ich legte mich neben sie, nahm ihre Hand und spielte damit. Sie fing an zu erzählen, was sie sich die Zukunft in den nächsten Jahren vorstellt.
Sie möchte nach dem Abitur ein Jurastudium anfangen und irgendwann möchte sie nach Mallorca. Auch ich erzählte.
Nach drei Stunden stand sie auf und sagte, sie müsse nach Hause. Ich begleitete sie zur Tür. Sie drückte mir einen Kuss auf den Mund und ging in den Regen, der vor einer Stunde eingesetzt hatte. Ich schaute ihr hinterher.

Ich dachte, dass dieses Mädchen mit mir immer glücklich sein würde…

Wir blieben genau 1 Monat zusammen. Danach lernte sie einen Jungen kennen in den sie sich verliebte. Sie trennte sich von mir. Ab da gab es keine Nacht, in der ich nicht von ihr träumte.
Wir schrieben auch kaum noch, und wenn dann nur von unserer Vergangenheit.
Natürlich schaute ich sie oft auf dem Schulhof an, aber sie nicht mehr mich.
Es war immer eine Folter für mich, sie mit ihrem Freund zu sehen. Natürlich war er viel geiler als ich, aber es tat natürlich trotzdem weh.
So vergingen die 2 Jahre. Ich war gerade 17 geworden. Meinen Geburtstag feierte ich mit ein paar Freunden bei mir zu Hause. Diese erzählten mir, dass mein Mädchen sich mit ihrem Freund gestritten hatte und sie sich getrennt haben. Ich sah meine Chance. Ich könnte doch für sie ein guter Freund sein und sie aufmuntern. Nach zwei Jahren Beziehung ist man wahrscheinlich sehr traurig.
Am nächsten Tag nahm ich meinen ganzen Mut und fuhr zu ihr nach Hause. Als ich anklingelte öffnete ihre kleine Schwester.
„Hey! Dich hab ich ja lange nicht mehr gesehen.“, sie lächelte. Als mein Mädchen und ich uns getrennt hatten, hatte mir ihre Schwester gesteckt, dass ich der einzige Junge war, der für ihre Schwester am besten ist und das sie mich mag.
„Hey, na alles klar bei dir?“, fragte ich.
„Klar doch. Du willst zu ihr, stimmt’s?“
„Ja. Wegen der Sachen mit ihrem Freund.“, sagte ich.
„Ja ist mir klar, nur sie war zu am Boden zerstört, dass unsere Mutter meinte, sie müsse aus ihrem gewohnten Umfeld raus. Also hat meine Mutter sie in den Urlaub geschickt.“, erzählte sie mir.
Ich bedankte mich bei ihr und lief nach Hause. Ich wusste nicht was es war, aber irgendwas sagte mir, ich solle so schnell wie möglich hinterher fliegen. Ich wusste wo sie war. Ich wusste, dass sie auf Mallorca war. Ich hatte Ferien, also war meiner Mutter das relativ egal, dass ich in Urlaub „fahre“. Ich wollte es so harmlos wie möglich klingen lassen. Kurz erzählte ich ihr, dass mich einer meiner Kumpel mich gefragt hatte, ob wir zusammen einen Ausflug in die Berge machen würden, der 10 Tage dauerte. Sein Onkel würde uns begleiten. Natürlich nickte sie das ab. Sie war froh, dass ich doch noch etwas unternahm.
Ich rannte nach oben in mein Zimmer, packte meine Sachen und holte das Geld, dass ich zum Geburtstag bekomme hatte heraus. Es war genug für 10 Tage Malle.
Ich nahm den Zug zum Flughafen und von dort folg ich nach Mallorca. Ich Flugzeug lachte ich über mein Verhalten.
Ich flog einem Mädchen hinterher, was eh nichts mehr von mir wissen will, dazu bin ich mir noch nicht mal sicher ob sie auf Mallorca ist und ich flog ganz alleine. Aber jetzt war es eh zu spät und ich wollte unbedingt.
Als wir ankamen, war es über 30°C. Ich tauschte die Jeans gegen eine Shorts und ging zu einem Hotel, das am Strand lag. Genug Geld hatte ich, darum machte ich mir keine Sorgen und wenn könnte ich meine Schwester fragen, ob sie mir etwas überweisen könnte. Ich machte mir eher Sorgen, ob ich sie fand.
Aber jetzt erstmal wollte ich mich ausruhen. Ich checkte ein und bekam ein Zimmer mit Meerblick. Zum Glück gab es Klimaanlagen, sonst wäre ich gestorben bei der Hitze. Ich räumte meine wenigen Sachen in den Schrank und bestellte mir etwas zu essen. Ein Salat war jetzt das Beste.
Schnell war ich mit allem fertig und ich legte mich auf das Bett. Es war viel zu groß für mich, aber das war mir egal, da ich viel Platz zum schlafen brauchte.
So schlief ich ein. Am nächsten Morgen wusste ich nicht was ich tun sollte. Also ging ich ins Bad und duschte mich. Versuchte dann irgendwie die Anstrengung vom Flug aus meinem Gesicht zu bekommen und ging frühstücken.
Ich achtete nicht sehr darauf was ich aß. Ich versuchte nur schnell zur Promenade zu kommen, um mir Flipflops zu kaufen. In meinen Nikes ging ich kaputt.
Nachdem auch die Flipflops an meinen Füßen waren und ich mir noch schnell eine neue Badehose gekauft hatte, ging ich an den Strand. Ich hatte nicht große Hoffnungen sie zu finden und ich behielt Recht. Sie war nicht da. Dafür fand ich ihre Freundinnen. Sie waren zu viert. Ich setzte mich ein paar Meter weiter irgendwo hin, damit sie mich bemerkte und natürlich kam ihre beste Freundin zu mir.
„Hey? Tut mir leid, wenn ich dich verwechsle, aber du bist doch, der eine Stufe über uns ist, oder?“
Ich lachte: „Ja, der bin ich.“
„Oh, hey. Was machst du hier?“
„ Meine Mutter hat mir den Urlaub zum Geburtstag geschenkt.“, log ich. Ich konnte natürlich nicht den wahren Grund sagen.
„Oh cool.“, ich schaute zu den anderen drei. Eine von denen schaute mich interessiert an. Irgendwer hatte mir mal gesagt, dass eine von denen was von mir wollte, aber ich habe es ignoriert, weil ich nur eine wollte und das war sie.
Sie sagten mir, wo ich sie finden konnte. Sie war im Hotel. Alleine. Sie trauerte ihrer Beziehung nach.
Ich war total aufgeregt als ich in den Flur eintrat, der zu ihrem Zimmer führte. Meine Knie wurden weicher.
Ich brauchte fast 5 Minuten, um mich zu entscheiden anzuklopfen und „Zimmerservice“ zu sagen, oder anzuklopfen und einfach abzuwarten. Ich entschied mich dazu, anzuklopfen und…
„Zimmerservice“, drang es aus meiner Kehle.
„Moment.“, kam es zurück.
Dieser „Moment“ dauerte ewig. Immer wieder entschied ich mich, für einen neuen Dialog, den ich ihr sagen wollte. Sie Tür öffnete sich und meine Schönheit stand vor mir. Alles löschte sich aus meinen Kopf und mein Dialog war dann nur noch:
„Heey“, ich sah sie zu verliebt an, denn sie verzog das Gesicht.
„Ehm… hey. Was machst du denn hier?“, fragte sie.
„ Meine Mutter hat mir die Reise zum Geburtstag geschenkt.“, log ich.
„Oh verdammt. Tut mir leid.“, sie schlug sich mit der Hand an den Kopf.
Verdutzt schaute ich sie an. Ich wusste echt nicht, was sie falsch gemacht hätte.
„Alles, alles Gute zum Geburtstag.“, schoss es aus ihr heraus und sie umarmte mich. Ihr süßer Duft stieg mir in die Nase und jetzt konnte ich nicht mehr denken. Wie lange hatte ich das vermisst. Ich wollte sie nicht mehr los lassen. Ich umarmte sie fester und ließ meine Nase an ihren Hals entlang fahren.
Auf einmal löste sie sich von mir. Ich begriff was ich getan hatte.
„Oh verdammt, tut mir leid.“, schoss es aus mir heraus. Jetzt konnte ich wieder klar denken. Aber zu meinem Erstaune lachte sie. Jetzt war ich verwirrt.
„Hey, alles gut. Du hattest mir doch vor 2 Jahren erzählt, dass du meinen Geruch nicht widerstehen kannst und dann nicht mehr klar denken kannst.“, lachte sie und ich merkte wie mir das Blut in den Kopf schoss. Sie lachte noch mehr und drückte mir einen Kuss auf die Wange und ich wurde noch röter und natürlich lachte sie noch mehr.
„Komm doch rein.“, sagte sie nachdem sie sich wieder beruhigt hatte.
In ihrem Zimmer herrschte das reine Chaos nur ein Bett war ordentlich und aufgeräumt. Und hätte ich es nicht anderes geahnt setzte sie sich auf genau das Bett. So kannte ich sie. Sauber und ordentlich, was man von mir nicht behaupten konnte.
Ich setzte mich neben sie.
„Tut mir leid, für das Chaos, aber du kennst doch meine Mädels“, sie lachte.
„Ja kein Problem.“
Auf einmal sollte ich ihr Fragen beantworten. Sie fragte mich, wieso ich wusste, dass sie hier ist. Wieso ich zu ihr gekommen war. Wo ich wohnte und die Frage mit der ich schon gerechnet hatte: Wieso ich wirklich auf Mallorca war.
Bei der letzten Frage konnte ich nicht antworten und gab nur kleinlaut zurück:
„Kann ich dir nicht sagen.“
Zu meinem Überraschen grinste sie. Sie kannte mich einfach zu gut.
„Ok, dann nimm mich in den Arm und treuste mich.“, natürlich lachte sie über mein stutzen, aber ich nahm sie in den Arm.
Irgendwann löste sie sich. Ich hätte noch Stunden so sitzen können.
„Ok es reicht. Ich geh jetzt an den Strand zu meinen Mädels. Kommst du mit?“
„Ne, ich muss noch ein bisschen mein Koffer auspacken.“
Am Ausgang verabschiedete sie sich und ging los.
Ich sah ihr hinterher. Sie trug Hotpans und ein Top, was ihre wunderschönen Schultern zeigte. Ihre Haare trug sie einfach offen und sie glänzten in der Sonne.
Als ich sie nicht mehr sah, ging auch ich zurück zu meinem Hotel. In meinem Zimmer duschte ich und legte mich wieder aus Bett. Ich konnte an nichts anderes denken, außer an das was gerade passiert war. Immer wieder ging ich unser Gespräch durch. Ich wollte wissen, wie sie auf meinen Gedanken mit dem treusten gekommen war.
Am Abend hielt ich es nicht mehr in meinem Zimmer aus und ging an den Strand. Lange lief ich nur gerade aus am Meer entlang und dachte an nichts. Irgendwann blieb ich stehen und schaute auf die Uhr. 10 Uhr. Ich drehte wieder um und lief zurück. Diesmal war der Weg viel länger als gerade. Ich setzte mich nahe meines Hotels an den Strand und ließ wieder meinen Blick über das Meer schweifen. Halb 11 und es war immer noch fast 25 °C. Doch ein leichter Wind wehte mir durch die Haare.
Plötzlich spürte ich zwei vertraute Hände an meinem Rücken, die ich nie vergessen würde. Dann hörte ich ihre Stimme und ich bekam Gänsehaut.
„Hey, na was machst du hier so alleine?“
„Strandspaziergang.“, lachte ich.
„Ganz alleine?“, fragte sie.
„Ja wie du siehst schon.“, lachte ich wieder. Jetzt schaute ich sie an. Sie hatte sich neben mich gesetzt und schaute mir in die Augen.
„Ich hasse dich!“, sagte sie plötzlich. Die Gänsehaut verschwand und in meinem Inneren breitete sich ein Schmerz aus.
„Oh nein, ich hasse dich nicht ehrlich. Aber deinen blauen, wunderschönen Augen kann man einfach nicht widerstehen.“, sie strich durch meine Haare. Jetzt lachte ich wieder und dieser Schmerz verschwand wieder.
Jetzt lächelte sie mich auch an. Ihr lächeln war einfach wunderschön und diesem konnte ich auch nicht widerstehen.
„Ich hasse dich.“, flüsterte ich ihr und küsste sie auf die Stirn.
Was habe ich getan? Das will sie sicher gar nicht. Sie wurde verlassen, sie brauch das jetzt nicht.
Ich wollte nicht aufdringlich werden und bereute den Kuss sofort. Ich stand auf.
„Ich muss jetzt gehen. Bis morgen.“
Ihr Lächeln verschwand.
„Was? Wieso?“
Ich drückte sie an meine Brust und drehte mich um und ging zu meinem Hotel. An der Promenade drehte ich mich noch mal um. Sie stand genau da wo ich sie zurück gelassen hatte und schaute mir hinterher. Ich wollte zu ihr, doch irgendwas hielt mich davon ab und ich ging zu meinem Hotel.
Oben angekommen, merkte ich, dass ich irgendwas vergessen hatte.
Mir fiel ein, dass ich aus irgendeinem Grund einen Pulli mitgenommen hatte, den ich am Strand liegen gelassen hatte. Ich ging zu Fenster und schaute auf die Stelle, wo ich gerade noch saß. Ein Pullover lag da nicht, aber ein paar Meter weiter saß sie auf einer Bank und sie trug meinem Pullover.
Der Pullover war mir jetzt egal.
Was steh ich hier oben noch? Los geh zu ihr sofort!
Ohne weiter darüber nach zudenken lief ich zurück zu Strand. Zurück zu ihr.
Ohne ein Wort zu sagen setzte ich mich neben sie. Sie drehte sich zu mir. Eine Träne rollte ihre Wange herunter. Mir tat es so weh sie so zu sehen. Vor allem weil ich wahrscheinlich an dieser Träne schuld war.
Doch als sie mich sah, trockneten die Tränen in ihren Augen und sie wischte sie Träne auf ihrer Wange weg.
Sie strahlte. Danach zog sie meinen Pullover aus.
„Ich denke, du bist wegen dem hier zurück gekommen.“, lachte sie.
Anstatt, dass ich ihr die Wahrheit sage, sagte ich: „Ja, danke.“
Im letzten Moment fing ich mich wieder und fragte sie, ob sie nicht mal zurück zu ihren Freundinnen möchte, weil sie sich bestimmt schon Sorgen machten.
Sie nickte und wir standen gleichzeitig aus. Ich begleitete sie noch zurück zu ihrem Hotel und wir drückten und gegenseitig ein Kuss auf die Wange und sie verschwand im hellen Licht, der Lobby.
Mit einem Lächeln ging ich auch zurück zu meinem Hotel. Die Nacht träumte ich, wie nicht anders auch, von ihr. Doch dieses Mal war es anders.
In den anderen Träumen sah ich sie nur von hinten oder von der Seite. Ich hörte immer ihr Lachen. Doch ganz sehen konnte ich sie nicht. Auch nicht berühren oder sprechen.
Dieses Mal doch sprach ich sie an und sie drehte sich um. Natürlich lachte sie wieder, doch als ich ihre Hand nehmen wollte, wachte ich auf. Ich war schweiß gebadet und schaltete die Klimaanlage ein. Es war 8 Uhr. Ich ging ins Bad und duschte den Schweiß ab und zog mir neue Sachen an. Danach bekam meine Achseln eine ordentliche Portion Deo.
Ich begab mich zum Frühstück. Ich konzentrierte mich nicht auf das was ich mir in den Mund steckte. Ich war mit meinen Gedanke mal wieder bei ihr. Irgendwann holte mich die Realität ein, als Leute durch mein Blickfeld gingen. Ich schreckte hoch und schaute mich dann verlegen um, ob irgendwer etwas mit bekommen hatte.
Das übrige, das noch auf meinem Teller lag schmiss ich weg und ging wieder in mein Zimmer. Es war wieder irgendwas über 30°C draußen und ich entschloss mich dazu ein bisschen im Meer schwimmen zu gehen. Ich packte mir Handtuch und etwas zu trinken ein und ging an den Strand.
Ich erwischte mich dabei, wie ich den Strand nach ihr und meinen Freundinnen absuchte. In dem Moment wo ich mir einreden wollte, dass ich sie eh nicht in der Menge finden werde und mein Verhalten einfach nur kindisch ist, sah ich sie. Sie waren nur ein paar Meter vom Meer entfernt und lagen zu fünft neben einander in der Sonne.
Ich legte mich mehrere Meter hinter sie und legte mich auch in die Sonne.
Die Nacht hatte ich nicht gut geschlafen, lag es an dem veränderten Traum?
Ich hatte keine Ahnung. So schlief ich ein.
Nach einiger Zeit wachte ich schweißgebadet auf. Ich hatte bestimmt einen Sonnebrand auf dem Rücken, so wie der sich anfühlte und das wurde bestätigt, als vertraute Hände meinen Rücken berührten und ich durch den Schmerz zusammen zuckte.
„Oh tut mir leid.“
Ich setzte mich auf und schaute ihr ins Gesicht. Sie hatte sich neben mich gelegt und schaute mich an.
„Du hast einen Sonnenbrand auf dem Rücken, soll ich dich eincremen?“, ihre Schönheit überwältigte mich. Sie schaute mich an, wie vor 2 Jahren. Schmetterlinge folgen durch meinen Bauch und stießen gegen die Bauchdecke. Mein Herz klopfte und ich verlor mich in ihren Augen.
Ich war immer noch verliebt in sie. Ich konnte mich in den 2 Jahren keinem anderen Mädchen zu wenden. Es gab immer nur sie. Alle Mädchen verglich ich mit ihr und natürlich war sie die bessere. Sie war zu unglaublich schön und nett. Liebevoll und aufrichtig. Man konnte sie nur gern haben.
„Ich liebe dich“, flüsterte ich und am liebsten hätte ich mich dafür ohrfeigen können. Diese drei Worte schossen aus mir heraus, ohne ein bisschen überlegt zu haben. Ich bereute es, denn ihr schossen Tränen in die Augen und sie stand auf, packte ihre Sachen und rannte zum Hotel. Ihre beste Freundin rannte ihr hinter und die anderen drei schauten mich verwirrt an.
Ich musste meinen Kopf wieder frei kriegen und rannte ins Wasser. Das kühle Wasser zischte auf meiner Haut und der Sonnenbrand war jetzt nebensächlich. Ich hatte ihr trauriges Gesicht vor Augen. Ich versuchte Luft zu holen, doch ging schlecht wenn der Kopf unter Wasser ist und tauchte wieder auf. Ich ging raus, packte auch meine Sachen und verschwand im meinem Hotel.
Ich weiß nicht wie lange ich auf meinem Bett gelegen habe, die Decke angestarrt habe und an mein scheiß Verhalten gedacht habe. Am liebsten würde ich mich selber Schlagen, aber was würde es bringen? Besser machen würde ich es dadurch nicht. Es war erst der 3 Tag auf Malle und ich wollte wieder nach Hause. Ich begann zu schwitzen und der Schweiß lief an meinem Gesicht herunter. Ich hatte zwei Möglichkeiten.
Einmal einfach nur duschen zu gehen und das andere wieder an den Stand zu gehen. Ich entschied mich, wenn ich schon mal auf Malle bin, im Meer schwimmen zu gehen.
Das kalte Wasser ließ mich auf meine normale Temperatur zurück sinken. Ich war länger gelaufen um ihren Freundinnen nicht in die quere zu kommen.
Nachdem ich einiger Maßen aufgehört hatte zu Schwitzen, überlegte ich, ob ich mal in einen Club gehen sollte und mich einfach ablenken sollte.
Oben im Zimmer, stellte ich mich unter die Dusche und zog frische Klamotten an. Ich schmierte ein wenig Gel in meine Haare und verließ das Hotel.
Draußen war es immer noch sehr heiß und als ich in den Club kam, wurde es immer wärmer. Meine Haut fühlte sich wie ein heißer Stein, auf den jedes Wasser verkocht wäre. Mir lief der Schweiß hinten runter. Es war doch keine gute Idee hierher zu kommen.
Ich drehte mich um und suchte den Ausgang. Er lag versteckt neben den Toiletten. Langsam ging ich auf ihn zu und gerade als ich an der Damentoilette ankam, kam sie aus der Tür heraus. Erst war sie überrascht und dann lächelte sie mich an.
„Hey, du auch hier?“, fragte sie vorsichtig.
„Ja, aber ich bin auf dem Weg zurück zu meinem Hotel.“, gab ich zurück.
„Oh, ok. Ich bleibe noch ein bisschen.“, sie senkte das Gesicht und ging weg. Ich flüsterte:
„Schade“, das aber die Musik verschluckte.
Ich ging nicht besonders schnell zurück Langsam um mich nicht zu sehr anzustrengen.
Natürlich waren meine Gedanken wieder bei ihr. Aber ich wusste auch, dass ich bei ihr nie eine Chance haben werde.
Ich fühlte mich wie ein elend und so schossen mir die Tränen in die Augen.
Hätte das einer meiner Freunde gesehen, hätte er mich ausgelacht. Ich wischte die Tränen weg und betrat die Lobby. Hier war es kühl und der Schweiß trocknete. Ich stieg in den Fahrstuhl. Es passierte alles nur noch automatisch. Meine Hände drückten den Kopf auf der eine 5 zu sehen war und die Türen schlossen sich. Im Fahrstuhl selber schaute ich mich im Spiegel an und bemitleidete mich selber.
„Erbärmlich“, kam es aus meiner Kehle und ich entwickelte irgendein Hass auf mich selber, dass ich es nicht geschafft hatte.
Oben im Zimmer fiel ich nur noch auf mein Bett und schlief ein.
Der Traum war genau derselbe, wie all die Jahre. Ich sah nicht mehr ihr Gesicht, konnte nicht mehr ihren Namen rufen. Ich hörte sie nur lachen. So wachte ich auf. Es war noch früh, aber ich konnte nicht mehr einschlafen. Natürlich waren ihre Gedanken nur bei ihr. 5 Uhr. 6 Uhr. 7 Uhr. Die Zeit verging schnell, doch nicht schnell genug. Ich hatte ein Bedürfnis sie zu sehen. Ich hätte wohl am Strand Glück, kam mir in den Sinn, nur ich musste warten. So früh ist sie nicht am Strand. 8 Uhr. 9 Uhr. Um 10 Uhr packte ich meine Sachen und ging zum Strand ohne etwas zu frühstücken.
Ich sah ihre Freundinnen sofort. Sie saßen da, wo sie gestern auch waren. Ich setzte mich so hin, dass sie mich nicht sehen konnten und setzte meine Sonnenbrille auf. Ich wollte nicht noch mal so eine Situation, wie gestern.
Dann endlich fand ich sie auch. Sie war mit einem Kerl, den ich nicht kannte, im Wasser und sie hatten Spaß. Natürlich tat es weh, sie so zu sehen. Aber ich freute mich, sie lachen zu sehen.
Sie sah immer so glücklich aus, wenn sie lachte.


© BellaLuna


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Beschreibung des Autors zu "Sie, ohne High Heels"

Ich bin noch nicht fertig mit der Geschichte. Aber hier ist schon mal der Anfang.
Ich hoffe euch gefällt es...




Kommentare zu "Sie, ohne High Heels"

Re: Sie, ohne High Heels

Autor: Divagirl   Datum: 05.01.2014 19:41 Uhr

Kommentar: Zwar versteh ich nicht warum die Geschichte so heißt, wie sie heißt. aber sonst finde ich es echt toll. sehr gefühlvoll

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