Meine erste OP,
so grün und kalt schau ich vom Flur in denn Schlachterraum.
Nach meiner turbolenten Fahrt im Bett von der Station zum Operationsraum, wurde ich doch langsam unruhig,schließlich war schon nachmittags, nüchtern und nikotinfrei seit 18 Stunden.
Da lag ich nun im Bett mit Blick ins Grüne, irgendwie war mir der Raum bekannt, doch woher-vom Post austragen kann es ja nicht sein.
Es sieht aus, jetzt fällt es mir wieder ein wie in der Schwarzwaldklinik,in den 80igern die Primetime-serie im ZDF.

Schon kam Caro ums Eck, die OP Schwester im schön grün gekleidetem Dress,kreist um mich rum, bittet mich vom Bett auf, na was soll ich sagen- auf die Pritsche zu liegen. Da lieg ich bewegen will ich mich lieber nicht, sonst falle ich, obwohl wäre ja vor Ort wenn was wäre.
Konzentriert lieg ich da, überlegte, auch die Caro kam mir bekannt vor, was ist das denn hier, revival der Vergangenheit?
Nach kurzem überlegen wusste ich es, eine gute Erinnerung war es nicht die mich mit Caro verbindet, ich mit 19 hatte einen Freund, der urplötzlich mit Caro zusammen war und dann mit mir Schluß machte, genau so war das, genauso einen furchtbaren Rausch wie diese Erinnerung hatte ich.
Nun gut ich sag mal nichts, schließlich lag ich Quasi nackt in ihren Händen.
Sie wickelt mich mit zwei gewärmten Decken ein,jetzt ist alles gut, man sollte nicht nachtragend sein.

Kaum fühlte ich mich warm, ging es ganz flott, wurde durch ein den nächsten, in grün gehaltenem Raum geschoben, die nächste Tür ging auf, wurde reingeschoben, über der großen grünen OP- Lampe wurde die Bremse gedrückt.
Alles war grün die Fliesen bis zur Decke, die Lampen die Geräte die vielen Leute,ein häßliches grün, es war kalt, und doch kam es mir einfach bekannt vor, es hatte einfach diesen Schwarzwaldklinik Flair.
Eine Armstütze wurde mir unter den rechten Arm geschoben, der Narkose- Arzt stellt sich vor, er muss mir nun die Kanüle legen, bindet mir denn Oberarm ab, ich muss meine Hand öffnen und schließen, damit die Vene besser raus kommt.
Brav mach ich das, frage mich warum nicht der nette Arzt da ist der mich gestern aufgeklärt hat, der war nett, dieser hier war so hektisch, schon jagte er mir die Kanüle rein, es war nicht gerade zärtlich, zum Gesicht verziehen kam ich nicht, da hielt mir ein Mann, in grün gehaltenem Outfit die linke Hand, er ist DR. M er operiert mich.
Nun wurde ich unruhig, das war nicht der Arzt der mich operieren sollte, das passt mir jetzt gar nicht, bevor ich was sagen konnte, spürte ich irgendwas in meine Hand gespritzt, die Flüßigkeit zischte durch mein Arm, in mein Körper, das war so unangenehm, das ich motzte.
Der Arzt hat sich entschuldigt war sein Fehler, er hat es zu schnell gespritzt.
Jetzt würde ich am liebsten aufstehen und gehen, irgendwie ist das heute kein guter Tag, dieses viele Grün macht mich nervös, die Ärzte wurden alle ausgetauscht, alle drücken an mir rum, kleben was auf mein Körper, ich weiß gar nicht wer wer ist. Alle sind so hektisch, ich frage immer was sie da machen, keiner gibt mir Antwort- wie ich es hasse, voll ausgeliefert- irgendwie wird mir komisch, dabei wollte ich gerade wieder gehen, ich höre noch DR. J wird auch dabei sein. DR M meint das ist unnötig. DR J ist da- und ich mach die Augen zu.

Ganz viele Gefriertruhen- Pakete stehen im LKW- Hänger, die soll ich heute noch zustellen, ich versuche 1 Rießenpaket um zuladen, ich kann es nicht halten, mein Vorgesetzter sagt - ich muss- ich hebe es hoch, kann mich nicht mehr bewegen, ich schreie.
Ich höre mich selber schreien, und werde gehalten, fest, so fest, ich kann mich nicht bewegen, ganz viele unbekannte Stimmen sagen ich soll mich beruhigen.
Okay denk ich, mach die Augen auf, das kühle grün überall, ich höre auf zu schreien, soll mithelfen, damit ich ins normale Bett komme, mache ich.
Im Ruheraum, war es überhaupt nicht ruhig, ganz viele Menschen, es geht um Notfallkoffer, um das Abendessen mit geladenen Gäste.
Ich kann nicht reden mir laufen die Tränen, ich weiß nicht was los ist, mir wird schlecht.
Ich weine und kotze, es hört nicht auf, mein Kreislauf und Blutdruck sagenhaft.
Ich weine und kotze noch sehr lange.
Mein Mann da sitzt er an meiner Seite, ich seh der Schreck in seinen Augen, erzähl ihm ne gute Story vom Pferd, und schlafe und schlafe.

-Selbst Zuhause bin ich immer noch dem Dornröschen Schlaf verfallen.
-Die OP verlief gut, alles raus was raus muss, alles drin was drin bleiben muss.
-Der grüne Operationssaal in dem ich lag, war tatsächlich Drehort in der Schwarzwaldklinik.
-Grün wird als harmonische Farbe abgedankt.


© @ta


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