Dieses Gefühl kennt auch eine Verstärkung krankhaft im Großen und Ganzen, im Kleinen jedoch einziger Ausweg. Es ist wie ein tiefes Verlangen nach gleichgültiger Abneigung, Apathie, Besinnungslosigkeit, Bewusstseinsverlust. Wie ein weiser Eremit sein, ein kluger Einzelgänger, ein vergessener Greis im Wohnzimmersessel. Verträumt-poetisch in Wellen des Gesterns, Heutes und Morgens und alles irrelevant finden, was nicht mit eigener Haut-Nägeln-Körper-Sinn zu tun hat. Absolute Abschottung und die Jalousie werden nicht einmal für einen Tanz der Staubkörnchen im Sonnenlicht geöffnet, der sonst doch netter Zeitvertreib für allzu überforderten Geist war. Bei Fragen der gesichtslosen Masse von außen - wenn sie neiderfüllt, gelblich-grün gegen Scheiben aus Titan hämmern und so die musikalische Untermalung mit Gewalt gestalten – fährt man schon ausreichend einstudierte Barrikaden hervor:
„Abfangen den Schlag – mitten in das Gesicht der Gleichgültigkeit, Fassade schützen, Mauern bewachen; keinen Körpertreffer riskieren. Jede Nähe ist zu viel. Abstand waren: ‘Dear Ladies and Gentlemen, please don’t cross the line.‘ Geschütze auffahren, Atomwaffen in Stellung bringen, alles nur weg – weg – weg. Position ‘nahe dem Herzen’, letzten Widerstand vorbereiten, Worte antreten lassen. Gesicht wahren, Maske nicht fallen lassen – Kraftreserven zum Menschen-Abwehr-Muskel. Alles verwenden, Ressourcen ausbeuten, bis das grüne Herz nicht mehr taumelt und Qualen atemlos groß sind.“
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]