Wir wünschen uns einen Weihnachtsbaum

Nele und Stina, die beiden Wolkenkinder, waren wie jeden Tag unterwegs am großen Himmelszelt, natürlich in Begleitung ihrer Eltern.
Es war zur Weihnachtszeit, als sie unter sich, auf der Erde, viele Lichter sahen. In allen Wohnungen standen hell erleuchtete Tannenbäume in ihrem wundervollen bunten Schmuck.
„Mama, was ist das? So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen!“ – meinte eines der Wolkenkinder.
„Ja, mein Kind, es ist Weihnachten. Da schmücken die Menschen kleine Tannenbäume mit Kerzen und bunten Kugeln und nennen sie dann Weihnachtsbäume.“
„Wir wünschen uns auch einen Weihnachtsbaum!“ - sagten die beiden Wolkenmädchen. „Er soll groß sein, dazu schöner und heller leuchten, als all die Weihnachtsbäume der Menschen, denn schließlich sind wir Himmelskinder.“
„Wo wollt ihr denn eine Tanne hernehmen, wie wollt ihr sie schmücken? Das ist doch gar nicht möglich", antwortete die Mutter.
„Ihr könnt euch an den vielen Weihnachtsbäumen der Menschen satt sehen und euch daran erfreuen.“
Nele und Stina jedoch ließen ihren Eltern keine Ruhe.
Weil sie gar so herzlich baten, überlegte sich der Vater, dass es vielleicht doch eine Möglichkeit gäbe, damit seine Kinder auch einen Weihnachtsbaum bekämen.
Er unterhielt sich mit dem Mond und allen Sternen am Himmelszelt, die er sehen konnte, dann stand sein Entschluss fest.
„Kinder, lasst uns eine schöne Tanne suchen, dann werden wir sehen.“
„Au ja, bekommen wir einen eigenen
Weihnachtsbaum, lieber Papa?“
„Wir werden sehen“, antwortete der Vater, „lasst uns jetzt auf die Suche gehen.“

Ganz aufgeregt stoben die Wolkenkinder los. Die Eltern hatten Mühe, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Sie flogen über Dörfer und Städte, über Wiesen, Felder und Wälder. Dabei sahen sie viele Tannen, aber es sollte eine besondere Tanne sein, die schönste, die es überhaupt gab.
Da… plötzlich sahen sie eine wunderschöne Tanne, die ganz alleine auf einer Lichtung stand. Herrlich gewachsen, mit vielen großen und kleinen Zweigen, diese Tanne sollte ihr Weihnachtsbaum werden. Gar schien es den beiden Wolkenkindern, als hätte die Tanne ihnen zugezwinkert, sicher hatte diese auf sie gewartet.

„Ja, ja, ja – das wird unser Weihnachtsbaum“, so sangen Nele und Stina im Chor und ihre Wangen glühten vor Aufregung. Wie aber sollten sie ihre Tanne schmücken, wie sie zum Leuchten bringen? Sie waren ratlos und wurden mit einem Mal ganz traurig.

Da schickte der Wolkenpapa ein lautes Lachen in den Himmel, ein Zeichen, welches er zuvor mit Mond und Sternen vereinbart hatte.
Schon setzte sich der Mond über die Tanne, schmückte damit ihre Spitze. Alle Sterne schickten ihre leuchtenden Strahlen, die sich auf die Zweige setzten, ja sie schütteten gar Sternenstaub über die Tanne.
So erstrahlte diese in hellem Sternenlicht, glitzerte in silbernem Sternenstaub und wurde zum schönsten Weihnachtsbaum, den es je gab.
Nun hatten Nele und Stina ihren eigenen Weihnachtsbaum, den sie sich so sehr gewünscht hatten.
Überglücklich tanzten die beiden Wolkenkinder immer wieder um diesen wunderschönen Baum herum. Sie hüpften, schlugen Purzelbäume, sangen dazu, bis sie müde wurden und ihnen die Augen zufielen.
„Kinder, es wird Zeit, dass wir alle schlafen gehen“, sagte die Mutter zu ihnen. „Es ist schon lange dunkel und ihr beide müsstet schon längst schlafen.“
„Wir wollen aber bei unserem Weihnachtsbaum bleiben“, bettelte Stina.
„Er hat so lange auf uns gewartet und darauf, dass wir ihn so schön schmücken, jetzt können wir ihn doch nicht gleich wieder alleine lassen.“
Nele gab Stina recht, auch sie wollte ihren wunderschön geschmückten Baum nicht verlassen und bat ihren Vater: „lieber Papa, lass uns doch bitte heute Nacht hier bleiben, wir können ja alle vier hier in dieser kleinen Lichtung schlafen, es ist so gemütlich hier.“
Da hatten die Eltern ein Einsehen.
„Es ist ja auch egal, wo wir schlafen, Hauptsache wir finden alle ein schönes, kuscheliges Plätzchen.“
Überglücklich legten sich Nele und Stina in die Zweige ihres Weihnachtsbaumes, kuschelten sich richtig ein und bald schliefen sie ganz fest.
In der Nacht träumten sie von ihrem so wunderschön geschmückten Baum und seinen vielen Lichtern.

© Eleonore Görges


© Eleonore Görges


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Beschreibung des Autors zu "Wir wünschen uns einen Weihnachtsbaum"

Die beiden Wolkenkinder Nele und Stina sehen die Weihnachtsbäume bei den Erdenkindern und wünschen sich sehnlichst einen eigenen Weihnachtsbaum. Der Wolkenvater hat da eine Idee...

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Kommentare zu "Wir wünschen uns einen Weihnachtsbaum"

Re: Wir wünschen uns einen Weihnachtsbaum

Autor: Eleonore Görges   Datum: 10.11.2011 18:13 Uhr

Kommentar: Ganz lieben Dank Maja, freut mich :-)

Re: Wir wünschen uns einen Weihnachtsbaum

Autor: Lady Kuky   Datum: 15.11.2011 20:16 Uhr

Kommentar: Eine schöne Weihnachtsgeschichte :-)

Re: Wir wünschen uns einen Weihnachtsbaum

Autor: farino   Datum: 07.12.2011 8:24 Uhr

Kommentar: Gefällt mir auch gut. Ich mag das eh zu Weihnachten schöne Geschichten zu lesen. Weiter so.

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