Warten auf das Christkind!

Eine schöne Geschichte übers Christkind!

© Franz Andreas Jüttner - Der Geschichtenschreiber

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Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!

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Jetzt in der Adventszeit überhäufen mich meine kleinen Freundinnen Andrea und Sandra immer wieder mit der Frage, gibt es denn das Christkind wirklich?
Natürlich erzähle ich ihnen etwas von ihm und dass ich es, als ich noch ein kleiner Junge war vor vielen Jahren, sogar schon gesehen hätte an dem Abend als es uns Kindern die Geschenke gebracht hatte.
Beide schauten sich dann gegenseitig ungläubig an und hatten ein schelmisches Lächeln auf ihren Lippen, denn so ganz glaubten sie mir dann doch nicht.
Nur ich bin ja auch nicht unbedingt dumm und überlege mir dann eine Geschichte die ich ihnen erzählen konnte, und darin bin ich echt gut.
Liebe Mädels sagte ich zu ihnen, nun setzt Euch mal neben mich und lauscht meiner Geschichte über das Christkind das vor vielen Jahrhunderten einmal auf die Welt kam um den Menschen eine göttliche Botschaft zu bringen.
So begann ich dann am Vorabend der Heiligen Nacht ihnen folgende Geschichte zu erzählen.

Es war zu einer Zeit als ich selbst noch ein Kind war und ungeduldig auf den Tag wartete wo es endlich die Geschenke vom Christkind gab, denn ich hatte mir eine kleine Eisenbahn gewünscht, mit Lock und Waggons und so, und natürlich noch Süßes zum naschen.
Wie für alle Kinder verging der Tag für mich bis zur Bescherung viel zu langsam, denn ich konnte es nicht erwarten meine elektrische Eisenbahn in den Händen zu halten und aufzubauen.
Ich nahm mir den Katalog zur Hand und schaute mir die Eisenbahn innig an und träumte davon mit ihr zu spielen, ach wie können doch Träume so schön sein.
Plötzlich hörte ich im Wohnzimmer ein Glöcklein erklingen und ich wurde neugierig, denn eines wusste ich, ich wollte mal das Christkind sehen und hallo und danke sagen.
Also machte ich vorsichtig die Tür zum Wohnzimmer auf und da stand ganz erschreckt ein kleines Wesen mit Flügeln das gerade Pakete unter den Baum legte.
Ich lächelte es an und sagte zu ihm, keine Angst ich bin der, dem du gerade seine elektrische Eisenbahn gebracht hast.
Das kleine Engelswesen meinte, bist Du dir da so sicher, dass ich das gebracht habe?
Da wurde ich stutzig und fragte das Engelswesen, wer bist du denn?
Es lächelte mich an und meinte, ich bin des Christkinds Gehilfe, denn es kann nicht überall sein, und noch etwas, lass es in Zukunft sein das Christkind sehen zu wollen, denn es ist für Menschen so und so unsichtbar.
Nachdem ich wieder zurück in die Küche ging war mir klar, das muss das Christkind gewesen sein, das sein Aussehen verändert hatte als ich ins Wohnzimmer eintrat.
Andrea und Sandra lachten mal laut und meinten, ach Franz diese Geschichte hast Du doch nur erfunden um uns die Zeit zu vertreiben.
Da betrat Jolanta meine Freundin den Raum und sagte zu den Mädels, also ich glaube diese Geschichte dem Franz, denn warum sollte er Euch denn anlügen, ihr seid doch seine engsten Freunde.
Mama Annette hörte schon eine ganze Weile zu und sagte, wer weiß vielleicht hat der Franz tatsächlich die Wahrheit gesagt, denn als ich noch klein war ist mir fast das gleiche passiert, bei uns im Wohnzimmer war auch so ein kleines Engelswesen das sich noch schnell aus dem Staub machen konnte.
Papa Ralf lachte mal laut und meinte, eure Mama hat das wohl geträumt.
Jolanta sagte zum Ralf, ach du, musst du immer alles in Zweifel ziehen?
Andrea und Sandra meinten, unser Papa wird seinen Grund haben an der Geschichte von der Mama und dem Franz zu zweifeln, denn er hat ja immer recht, dabei lachten beide vor Freude so laut, dass ihre Oma im Vorderhaus ihr Küchenfenster öffnete um zu hören was da denn los sei.
Jolanta und ich versprachen am Heiligen Abend vorbei zu kommen um zu sehen was denn das Christkind gebracht hat, und wenn möglich das Christkind bei seiner Arbeit beobachten zu können.
Am 4. Advent, das war ein Sonntag, verbrachten wir gemeinsam einen schönen Nachmittag und ich sollte wieder eine Geschichte über das Christkind zum Besten geben, was ich dann auch tat.
Andrea setze sich zu mir, und Sandra hatte es sich bei Jolanta bequem gemacht, tja und auch die Eltern der Mädels wollten meiner Geschichte lauschen, und so begann ich dann zu erzählen.
Nun meine Lieben begann ich, es war in einer Zeit da war ich noch ein kleiner Bub und ständig auf Erforschungstour, denn ich gab mich nie mit dem zufrieden was die Erwachsenen mir zu erzählen pflegten.
Es war Dezember und es lag für diese Jahreszeit sehr viel Schnee, der mir bis zu den Knien reichte.
Oder lag es daran dass ich noch so klein war?
Auf jeden Fall stampfte ich so durch den Schnee und am Wegesrand stand da ein Mann aus Schnee mit einer roten Nase und einem schrumpeligen Hut auf seinem Kopf.
Neugierig geworden ging ich zu ihm und sagte freundlich guten Tag Herr Mann, um ihn dann zu fragen was er denn da tue, und er antwortete mir, ich warte auf das Christkind, denn mit dem bin ich verabredet, wir wollen gemeinsam durch das Dorf gehen und euch Kindern die Geschenke bringen!
Aber mein Geschenk liegt doch schon oben auf dem Küchenschrank sagte ich zu ihm, ich hab es doch schon gesehen als ich auf einen Stuhl stieg und in das Paket rein guckte.
Da sind eine Lock mit Waggons drin, und Schienen gibt auch dazu, sagte ich zum Schneemann.
Der aber meinte, ach kleiner Bub, da war wohl einer der Himmelsengel zu schnell, und hat das Paket da oben liegen lassen, aber ich werde es sofort dem Christkind melden, damit der Engel es abholt und zum Christkind bringt.
Ich sagte zu dem Schneemann, komm doch mit zu mir, dann kannst du einen Tee bei mir trinken und Plätzchen naschen die in einer Dose im Wohnzimmer sind.
Er meinte, das geht nicht lieber Freund, ich muss hier auf das Christkind warten, denn ansonsten weiß er ja nicht in welches Haus er gehen muss um die Geschenke an die Kinder zu verteilen.
So machte ich mich auf den Weg zu einem Haus wo ein schönes Mädel wohnte in die ich total verschossen war, und das mit fünf Jahren bereits!
Ich klingelte und in der Tür stand plötzlich die Mutter von Carola und fragte mich was ich denn wünsche.
Nun, ich möchte so gerne zu Carola und mit ihr spielen, denn das warten auf das Christkind dauert mir irgendwie zu langsam.
Na dann komm doch rein Franz’l meinte sie, und ich stand dann da, vor ihr, meiner Angebeteten, mit ganz roter Nase und roten Wangen!
Ihre Mutter servierte Kakao und leckere Plätzchen, und ich begann meiner Claudia von dem Schneemann zu erzählen, und als ich damit fertig war begann sie schallend zu lachen.
Ein Schneemann der redet und sich mit dem Christkind trifft, sowas gibt es doch gar nicht meinte sie.
Ihr müsst wissen, Carola war ein Jahr älter wie ich und sowas von gescheit, sie wusste eben alles besser!
Da mischte sich ihr Vater ein und meinte, nun wer weiß liebe Carola, es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde die wir nie verstehen werden, und da ist es durchaus möglich das das wahr ist was der Franz’l da erzählt hat.
Plötzlich fühlte ich mich um zehn Zentimeter größer und tönte, genau so ist es, und ich habe nicht gelogen fügte ich noch hochmütig dazu.
Nun das Ende dieser Zusammenkunft war, dass Carola total eingeschnappt war, und ich das Weite suchen durfte, denn sie wollte jetzt unbedingt alleine sein.
Also machte ich mich mal wieder auf den Weg durch den hohen Schnee, als ich dann nicht unweit von meinem Zuhause war stand da plötzlich vor mir eine Frau mit Flügeln vor mir und sagte, ach Franz, nimm es Carola nicht übel, sie glaubt halt nichtmehr an das Christkind und Märchen sind ihr auch irgendwie zuwider, aber das macht nichts, das ist halt ihr Alter.
Aber du glaubst daran und das ist wichtig, denn am „Heiligen Abend“ wirst du das Wunder vom Christuskind selbst miterleben dürfen, und der Schneemann wird auch da sein!

Plötzlich roch ich den Duft von leckerem Kuchen und ich wusste, das kann nur Oma Hilde sein, mit ihrem köstlichen Eierlikörkuchen den ich doch so gerne vernaschte.
Oma Hilde meinte, erzähle doch weiter lieber Franz’l, und ich höre dir weiter zu und serviere nebenbei Kaffee und Kuchen.
Ihr müsst wissen, Hilde ist die Oma von Andrea und Sandra, und von mir eine liebe Freundin die mir ab und zu ihren leckeren Eierlikörkuchen mitbringt.
So erzählte ich meine kleine Weihnachtsgeschichte weiter.

Die Frau mit den großen Flügeln sagte zu mir, so lieber Franz’l, ich muss wieder los, denn wir im Himmel haben am „Heiligen Abend“ viel zu tun, und das Christkind schafft das ja alles gar nicht allein.
So machte ich mich auf den Weg nach Hause um den Rest des Nachmittags irgendwie zu verbringen, denn wir Kinder sind ja die Ungeduld in Person, aber das kennt ihr ja alle.
Zuhause angekommen stellte ich fest, dass das Wohnzimmer verschlossen war, und mir meine Mutter sagte, dass da keiner rein darf, denn das Christkind darf keiner sehen.
Also wartete ich in der Küche in sehnsüchtiger Erwartung des Christkindes.
Ach was war das denn, ich hörte ein Glöckchen läuten, und meine Mutter meinte, jetzt ist das Christkind im Wohnzimmer und bringt dein Geschenk.
Ich lief über den Flur zum Wohnzimmer und da war ein kleines Engelsmädchen und lächelte mich an, tja und neben ihr war der Schneemann und grinste mich schelmisch an und meinte, nein Kleiner, da darfst du noch nicht rein, denn wenn du das Christkind mit deinen Augen sehen würdest, dann wird es nie wieder zu dir kommen.
So lief ich zurück in die Küche und wartete bis mich meine Eltern riefen, damit ich in das Wohnzimmer gehen durfte.
Als die Tür aufging staunte ich nicht schlecht, da stand ein ganz großer Tannenbaum mit vielen Kugeln und Kerzen dran, und das Besondere in diesem Jahr, es hingen auch Plätzchen dran die man essen konnte!
Aber das aller schönste war ein kleines Glöckchen das so herrlich glänzte, wie ein Stern des Himmels, und was mich doch sehr überraschte, es bewegte sich ohne mein Zutun, und es klang irgendwie himmlisch rein.
Ich staunte nicht schlecht als ich eine liebliche Kinderstimme hörte die mir zu rief, hallo Franz’l, ich bin es dein Christkind’l, ich hoffe ich habe dir das richtige Spielzeug gebracht.
Da öffnete ich das große Paket das so schön anzusehen war, und als ich es geöffnet hatte war da meine gewünschte Eisenbahn, zwar nicht elektrisch, aber zum aufziehen.
Und was mich überraschte, es war nicht die Eisenbahn die auf dem Küchenschrank war.
Tja und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das Christkind ganz nah bei mir war, denn es sagte noch zu mir, frohe Weihnacht du lieber Bub!
So meine Lieben sagte ich zu meinen Freunden, Jolanta und ich trinken jetzt noch Kaffee und essen von dem leckeren Kuchen, aber dann gehen wir auch in unser Zuhause um auf das Christkind zu warten.
Und ihr werdet ja wohl auch sehnsüchtig auf das Christkind warten.
So gingen wir dann nach Hause und machten uns einen wunderschönen „Heiligen Abend“, tja und das Christkind hatte uns beide nicht vergessen, worüber wir uns doch sehr freuten!

Spät am Abend läutete das Telefon und Andrea und Sandra waren dran und meinten, ob ihr es glaubt oder nicht, bei uns im Wohnzimmer läutete ein Glöckchen so hell und schön, und davor stand ein Engelsmädchen und sagte zu uns, meine Lieben, das Christkind war gerade da!
Und durch unser Wohnzimmerfenster blickte ein Schneemann und winkte uns lächelnd zu.
Da wussten wir lieber Franz’l, deine Geschichte muss wohl doch wahr sein, wer weiß…wer weiß…!
Tja und was den Mädels das Christkind gebracht hat, das können die ja Euch selber erzählen, oder auch nicht.
Am ersten Weihnachtstag versammelten wir uns gemeinsam zum Essen, und da meinten Andrea und Sandra, ach Franz’l, erzähle uns doch nachher diese Geschichte mit dem Himmelswesen das uns das neue Jahr bringen möchte.


Aber dies liebe Leser ist dann doch wieder eine ganz andere Geschichte!


© Franz Andreas Jüttner


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