Dort auf der Weide / im Stall steht eine Kuh. Sie frisst Gras / Heu, Dort auf der Weide / im Stall steht eine Kuh. Sie frisst Gras / Heu, man kann sie essen, sie gibt Milch, sie furzt. Außer daß sie furzt tut sie Gutes! Und dann ist da einer, der weiß – wie die Kuh – nicht genau wer er ist. Wenn er es wissen möchte schaut er, nein, nicht im Universum oder in der eigenen Seele, er schaut im Personalausweis nach. Er fährt über brachial angelegte Straßen zu seiner unerfreulichen Arbeitsstelle, wo er mobbt oder gemobbt wird. Ist er Sad- oder Masoch-ist? Er arbeitet innerhalb eines staatlichen Systems, das auf Neid, Ausbeutung und Korruption gegründet ist und das ohne zu murren… naja, ohne die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen zu wollen / können (sich selbst inbegriffen). Er hat, sagen wir mal, einen „Glauben“. Zu seiner persönlichen Sicherheit hat er für sich / wurde für ihn ein Idol herausgesucht, das ihm Trost spendet, sonst könnte er nicht überleben, denn er hat Angst: vor dem Tod, vor der Polizei, vor seinen Vorgesetzten, vor dem Teufel (wer immer das sein soll). Angst vor der Dummheit hat er nicht. Seine Intelligenz ist ein bisschen höher als die eines Affen, dessen Intelligenz wiederum ein bisschen höher ist als die der Kuh, deren Intelligenz wiederum ein bisschen höher ist als die eines Feuersalamanders, dessen Intelligenz, usw. Er bildet demnach so etwas wie die Spitze einer „Nahrungskette“ (was immer das sein mag). Eine Kraft / Macht, die nicht im Personalausweis steht – auch nicht unter „Nationalität“ hat dieses Muster entworfen, weil ihr a.) nichts Besseres einfiel, oder b.) weil sie es besonders spannend machen wollte. Das "Spannende" nennt man bei allen Tieren die sprechen können: Überleben(skampf). Und alle Tiere die sprechen können nehmen das mit dieser Sache sehr ernst. Und so verhalten sie sich auch – als müssten sie ständig kämpfen! Ihnen ist gar nicht wirklich wohl, wenn sie das nicht dürfen, dieses Kämpfen. Es ist demnach eine edle Lebensaufgabe! Manchmal bekommt ein sprechendes Tier auch eine schicke Medaille dafür. Meistens wenn es ganz viele Artgenossen oder artverwandte Wesen umgebracht hat.

Wenn es so war, dann hat es vorher schon eine Weile „gedient“ (als hätte es überhaupt schon mal etwas anderes gemacht). Dienen heißt, man, sorry, Mann lässt sich von einem überaus seltsam gekleideten Gottesgeschöpf, das aussehen möchte wie der Gleichste unter Gleichen (aber nicht Gleichgesinnten), aber nicht unbedingt und in allen Fällen, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, auf 3 zählen kann, anbrüllen. Das soll angeblich abhärten. Dann kriecht Mann, hart und stolz wie er ja gewöhnlich ist, vor diesem Geschöpf, an dessen Kleidung kleinste Unterschiede darauf hinweisen, daß er etwas mehr ist / sein soll, als Schütze A, im Dreck, respektive zu Kreuze. Das nennt Mann dann „Kameradschaft“ oder Ehre fürs Vaterland – wozu ja auch die Kuh gehört, die, außer, daß sie furzt nichts Böses tut. Wo der leicht „dekorierte“ Schreihals auf der Verstandes-Gehaltsliste der Schöpfung steht, spielt diesmal keine Rolle, denn der Job, den er macht erfordert, glaub ich, keine besondere Qualifikation im Nachdenken. Hier hilft ihm nur eine Ein… äh, Ausbildung weiter. Der Brüllaffe und das Kriechtier bilden zusammen die Spitze der Nahrungskette – nur noch übertroffen von absolut hirnlosen Königspavianen (bei Anthroposophen vielleicht auch Edel-Lemurier genannt), die eine „echte“ oder „gefälschte“ Denkurkunde nachweisen können, die entweder Dockckdor oder Milliilliardärier heißt.

Egal, wer an welchem Platz einer Nahrungs- oder Sonsteiner-Kette steht. Alle haben ein gemeinsames Ziel: die Fortpflanzung! Hierfür ist es wichtig im Besitz eines gesunden Ritualempfindens zu sein, das z.B. den Stier „ermächtigt“ auf die Kuh zu steigen (während die sich gekonnt präsentiert), die ja, wie wir inzwischen ganz genau wissen, außer, daß sie furzt, nur Gutes tut. Wenn der Stier auf / in die Kuh trifft, dann tut auch er Gutes. Aber nur dann, denn vorher war er praktisch zu nichts nütze! Er fraß ja nur. In der Freien Wildbahn müsste er sich wenigstens im Kampf (da haben wir ihn ja schon wieder – und das auch noch ohne Uniform) beweisen. Dann bliebe nur der „Tüchtigste“, der Aggressivste, Gemeinste übrig. Das gefällt den Frauen, pardon, den Kühen, die, wie wir auch wissen, in der geistigen Nahrungskette über dem Feuersalamander stehen, der wiederum…aber lassen wir das. Nein, soviel noch: im Stall / auf der Weide übernimmt die Stelle der „Natürlichen Zuchtwahl“ (frei nach Darwin) der Bauer, der ja bekanntlich die größten Kartoffeln hat. Seine Kartoffeln sind nämlich viel größer als die von Kuh und Stier zusammengenommen. Das steht auch in seinem Personalausweis. Aber jetzt lassen wir’s wirklich.

Über allem lacht und lacht und lacht die Sonne, außer wir haben Dauerregen und Überschwemmungen vonwegen des Klimawandels im Sinne der Umweltverschmutzung. Aber das tut der Liebe ja keinen Abbruch, denn sie ist eine Himmelsmacht, denen ganz irdische Dinger als Auslöser zugrunde liegen. Die Dinger sehen meist wie zusammengebundene Fäden aus, oder im weitesten Sinne wie Löwenzahnsamen. Befinden tun sie sich in der Blutbahn, sie stehen nicht im Personalausweis, aber sie sind „hilfreich“ beim Erdulden von unliebsamen Arbeiten oder auch bei Kriegen, sie geben Mut und Gier, denn sie gaukeln Traumziele vor gläubige Augäpfel (vom Baum der Erkenntnis). Kitzeln die fedrigen Puschelchen die Adern von innen, so lange bis man oder frau es nicht mehr aushalten kann und Lust auf Gesellschaft bekommt?

Die Alligatoren fallen einfach brachial übereinander her, weil sie kein limbisches System oder solcherart angelegte Straßen, die zu sadomasochistischen Ritualplätzen führen, haben. Die Spinnen fressen sich danach gegenseitig auf, weil sie auch kein limbisches System haben, aber trotzdem, oder auch deswegen, sehr klug sind und einfach alles zur absoluten Gänze verwerten, was ihnen in die Fänge gerät. Die Affen fangen an sich gegenseitig Läuse aus dem Schamhaar – das sich bei ihnen über den ganzen Körper erstreckt - zu fressen und noch höher entwickelte Superprimaten essen sich sogar den Speichel aus dem Mund und noch was anderes aus einer ganz anderen Öffnung, wodurch ganz leicht erkennbar wird, daß die Erhöhung des Intelligenz-Quotienten etwas mit Pornographie zu tun haben muss. Der Klügere hat eben ein gesteigertes Interesse an den (eigentlich unnötigen) Spielarten des Sexus. Die Kuh ist einfach und sie kennt keine Scham! Sie tut Gutes! Außer der Tatsache, daß sie luftverpestend furzt, kann man ihr nichts Übles nachsagen. Sie macht alles Einfache mit und findet einfach nichts dabei. Fast wie einer, der über brachial angelegte Straßen zu seiner sadomasochistischen Arbeitsstelle fährt und im Personalausweis nachsehen muss wer er ist. Beide haben eine Seele. Die der Kuh ist rein! Aber das liegt, wie man jetzt vermuten könnte, nicht daran, daß sie Sex aus praktischen Gründen, ohne auch nur eine Spur dabei nachzudenken, betreibt (an was erinnert mich das jetzt?), während hochentwickelte Primaten sich gegenseitig lausen oder sich daran erfreuen wenn der andere stöhnt, sondern daran, daß er / sie einfach da ist wenn / wo man sie / ihn braucht. Man könnte fast sagen, sie sei die ideale Serva / der devoteste Servus – sie / er müsste nur noch stöhnen / über-zeugen können.

Wirklich unüberhörbar stöhnt Gaia, die Seele der Erde, unter so viel seltsamer Betriebsamkeit. Sie lässt sich zerstückeln für Wege, auf denen personalausweistragende Sadomaso-Anhänger ihren Drangsalierungsstudios zuströmen, sie bückt sich unter dem Druck der Milliilliardärier, die ihr alle Stoffe entreißen, die ursprünglich für den sorgsamen Ge-brauch, nicht für den exzessiven Ver-brauch gedacht waren, sie beobachtet Feuersalamander auf ihren Liebespfaden und wundert sich lächelnd darüber wie wenig Verstand und wieviel Instinkt man dafür braucht, ebenso wundert sie sich, wie die sich selbst zur Krone der Schöpfung hochstilisierten Diener ihres Hormonhaushalts, die Superprimaten nichts von ihrer Fantasie einsetzen um ein erlebenswertes Leben zu erhalten, das sie, Gaia, doch zu geben imstande ist. Sie staunt, daß es eben diesen Lebewesen unter ihren Kindern nicht genügt an die Schönheit der Welt zu glauben, um sich im Universum ihrer Seelen wiederzufinden, sondern – hier fantasieaktiv – perverse Geschichten erfinden, damit sie keine Angst mehr zu haben brauchen. Genügt es denn nicht sie selbst, die heilige Mutter Erde zu fürchten, zu lieben und zu ehren, solange sie besteht?

Mit gütiger Nachsicht blickt sie auf die Kuh im Stall / auf der Weide, denn sie weiß, daß sie, abgesehen davon, daß sie furzt, nur Gutes tut. Sie käut friedlich wieder, vor sich hin, sie stellt sich niemandem absichtlich in den Weg, sondern einfach nur zur Verfügung, ja, sie dient sogar Geschöpfen, die wie sie nicht wissen wer sie sind. Und eine Fragenkette liegt beinahe schon als Menetekel sichtbar oder als fernes Grummeln hörbar in der Luft: Mit welchem Recht saugen diese orientierungslosen, sehr geehrten Damen u. Herren der Welt sie aus und fressen dann sogar noch ihr Fleisch? Geschieht es weil die Nahrungskette keine gewissenhafte Legitimation für ihr Vorhandensein braucht? Geschieht es im heiligen Einvernehmen eines Wesens ohne Personalausweis, aber mit Wissen um sich selbst und seine wahren Bedürfnisse, das alles prüft, bevor es daran geht etwas ehrlich zu verantworten?
Geschieht es, weil Brüllaffen und Kriechtiere zu kameradschaftlichen Vaterlandspflichten stehen, deren Hintergründe vom Verstand her nicht unbedingt nachvollziehbar sind / sein müssen, da auch hier ein bestimmter Glaube das "Nähere" im Gesetz regelt? Geschieht es weil Mächtige, ihre Macht pflegend, ihrem Missbrauch frönen (müssen um als Kampf-Sieger anerkannt zu sein)? Geschieht es weil das höchtse aller Gesetze das der "freien" Marktwirtschaft ist? Geschieht's für die Vollbeschäftigung in Sado-Maso-Studios? Geschieht es also schlichtweg für den "notwendigen" Verbrauch? Oder damit der Metzger Arbeit hat?


© Sur_real


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Beschreibung des Autors zu "Die Kuh (anständig formulierter Essay mit unanständigem Inhalt)"

Völlig abgefahrene Geschichte über Sitten und Bräuche auf der Erde

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