Sie war wohl die kleinste Ameise der Welt. So kam es ihr jedenfalls vor.
Irgendwie sah man sie einfach nicht. Sie war immer die Kleinste, obwohl sie jeden Tag ein wenig größer wurde. Bei der täglichen Arbeit musste sie immer hintenanstehen. Gern wäre sie auch einmal ganz vorne angetreten. Sie hatte sich damit abgefunden, denn im tiefsten Inneren wusste sie, auch sie war ein Teil, wenn auch nur ein ganz kleiner, von einem großen Ganzen.
Dann plötzlich schlug das Schicksal zu. Das Vorderrad von einem Trekkingbike packte die kleine Ameise und trug sie fort. Ihr war gar nicht gut zu Mute, alles drehte sich, konnte sich nicht mehr befreien. Zu guter Letzt, da blieb sie liegen, auf dem Rücken, die Beine in die Höh' gestreckt.
Emma Emsig, die kleine Ameise war tot. Die Ameisengemeinde versammelte sich, mit vielen Tränen in den Augen, um die Verstorbene herum. Behutsam und andächtig wurde Emma zur Trauerstätte getragen. Die Schlange des trauernden Ameisenvolkes wurde immer länger. Ach, wenn Emma das doch nur erleben könnte. Sie bekam so viel Aufmerksamkeit, wie in ihrem ganzen Ameisenleben nicht. Sie wurde in einem Sarg aus Eichenrinde, mit Kastanienbeschlägen und Ornamenten reich verziert, zu Grabe getragen. Lobgesänge wurden laut, wie klug und wie emsig Emma doch war.
Nur: Emma konnte den Lobgesang und die vielen schönen Worte nicht mehr hören, denn die kleine Ameise war tot.
Kommentar:Das, liebe Sonja, ist ein gutes Beispiel, jedem zu Lebzeiten bereits den gebührenden Dank und Anerkennung zukommen zu lassen.
Auf wie vielen Beerdigungen kam das wohl erstmals zur Sprache, welches der, die Liegende nicht mehr hören konnte ?
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Sie merken es nicht, wenn die Welt untergeht –
Sie fahren momentan Porsche und Ferrari.
Sie sind in ihren Irrtümern ganz aufgebläht…
Ihre Trommeln nennen sie frech [ ... ]