Der letzte Ausweg (Teil 1)

Nenne ein Mädchen nie hässlich, auch wenn sie nicht perfekt ist. Sage nie zu einem Mädchen sie ist nichts wert, es zerstört ihr Selbstvertrauen und das wichtigste ist: sage nie sie wäre fett, du weist nicht was du mit diesem Satz in ihr auslöst..

Mein Name ist Antonia-Sopie Mende und hier erzähl ich euch meine Geschichte.
Ich bin 17 Jahre und die meisten denken, ich wäre ein normales Mädchen. Aber das bin ich gewiss nicht. Jeden Tag beginnt der Kampf gegen das Essen von vorne. Jeden Tag muss ich mich erneut dazu zwingen zu Essen, um nicht in meine alten Essgewohnheiten zu verfallen. Mit 15 fing alles an. Mit meinen 1,70m wog ich ca. 70kg. Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, es war ein Maitag. Mein damaliger Freund Florian und ich haben uns getroffen, er wollte mit mir irgendetwas wichtiges besprechen. Gedacht hab ich mir dabei nichts, den es lief alles perfekt in unsrer Beziehung also ahnte ich auch nichts allzu schlimmes.. Aber ich täuschte mich gewaltig. Er machte mir vorwürfe, dass ich viel zu dick wäre und abnehmen müsste. Dass seine Freunde über mich reden würden, weil ich ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hätte. Es würde ihm nichts ausmachen, dass ich etwas dicker wäre, aber er könnte es nicht ertragen dass seine Freunde so über uns so redeten. Ich fing fürchterlich an zu weinen. Die Tränen flossen nur wie ein Wasserfall über mein roten Wangen. Aber er hörte einfach nicht auf mir einzureden ich solle endlich abnehmen. Er drohte mir sogar damit Schluss zu machen. 5..10 Minuten stand ich einfach nur da. Florian redete und redete, aber ich bekam nichts mehr mit. Zu sehr stand ich unter Schock und dann schrie ich, ich schrie einfach drauf los. Was? Keine ahnung.. wie ein Wasserfall platze alles aus mir raus und dann rannte ich weg. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Und dann brach ich einfach zusammen. Florian wusste genau wie ich zu meiner Figur stand, und er als mein Freund.. Ex-Freund sollte mich doch so lieben wie ich bin, oder? Ich stand auf und rannte nach Hause. Es war nicht weit, in 20 Minuten hatte ich mein Haus erreicht und ging sofort in die Küche. Mein Glück dass keiner meiner Geschwister oder Eltern zu Hause waren. Direkt lief ich auf unseren Süßigkeitenschrank zu und stopfte mir nur alles so rein. Chips, Schoki, Gummibärchen..alles was ich in meine Hände kriegen konnte. Mein schlechtes Gewissen plagte mich. Zu dick war ich sowieso schon. Und so ging ich ohne bedenken auf die Toilette und steckte mir den Finger in den Hals. Nach ca. 30 Minuten kam ich mit gutem Gewissen aus dem Bad und räumte alles auf. Es hat sich so gut angefühlt. Die nächsten Wochen stellte ich meinen Ernährungsplan radikall um. Florian sollte noch sehen, was ihm entging!! Morgens aß ich ein Löffel mit Milch und Müsli mehr konnte ich mir nicht erlauben. Mittags aß ich normal mit meiner Familie mit, sie sollten nichts merken und abends aß ich für gewöhnlich nichts. Außer wenn Freunde bei mir waren, sie sollten natürlich auch nichts merken. Nach einigen Wochen aß ich selbst morgens nichts mehr und nach dem Mittagessen, ging ich immer aufs Klo kotzen. Mich wunderte es, dass meine Familie nichts merkte. Zusätzlich machte ich noch Sport..ich wollte so viele Kalorien verbrauchen wie möglich um schneller abzunehmen. Jedes mal wenn ich aß, hatte ich das Gesicht von Florian vor meinen Augen. Immer wieder hörte ich ihn den Satz sagen "Du bist zu dick, nehm ab!". Und jedes mal ging ich danach kotzen. Woche für Woche verlor ich Kilo für Kilo. An einem Augusttag stand ich auf die Wage. Ein Horror für mich, ich hasste es mein Gewicht zu sehen. 54 Kilo.. immer noch zu wenig. Ich hatte das Gefühl zu ersticken. Im Spiegel betrachtete ich mich und sah ein fettes, übergewichtiges Mädchen. Zu viel Fett überall. Zwar merkte, ich dass mir die meisten Klamotten nicht mehr passten, aber ich konnte mir ja so viel ich wollte kaufen, meine Eltern haben ja genügend Geld um mir dies zu ermöglichen. Die Ferien waren zu Ende. Bis dahin nahm ich noch einmal stolze 3 Kilo ab. 45 Kilo waren mein Ziel, dass ich unbedingt erreichen wollte.

© Jelena

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minsal

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