Ich gucke in den Spiegel, doch sehe nichts. Niemand sieht hinter die Fassade, nicht einmal meine eigenen Augen. Ich genieße die Anerkennung, die mir, als bester aller Fassadenbauer, zu Teil wird. Eine scheinbar undurchdringbare Mauer an Talent und stetigem Glück. Jemand, zu dem man aufschaut. Ein Leben das man gerne hätte, das ich gerne hätte. Doch dann gucke ich in den Spiegel und erkenne mich nicht. Zu versuchen mir vorzustellen wie ich aussehe, ist ein unmögliches Unterfangen. Ich gucke mir gerne Bilder von mir selbst an, um zu sehen wie andere mich sehen, um mich mit meinem Leben zu identifizieren, um selbst zu meiner Mauer zu werden. Doch ich bin gefangen. In mir selbst. Keiner kann mich sehen. Ich bin der Einzige, der die Mauer einreissen kann. Doch was bleibt mir dann noch? Trümmer.


© AR


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