Ich schaue mich um und was ich sehe lässt mein Herz schneller schlagen. Die vielen wunderschönen Blumen. Blaue, weiße, rote Pflanzen. Ich laufe durch diese atemberaubende Wiese. Meine nackten Füße berühren das Gras. Die einzelnen Sonnenstrahlen kitzeln meine Nase und diese Stille. Ich höre nichts außer dem Gesang der Vögel. Sie singen ihr eigenes Lied. Ich fange an zu tanzen und drehe mich im Kreis. Meine blond-gelockten Haare fallen mir auf den Rücken und das blaue Kleid, welches mir fast bis zu den Knien reicht, wirbelt um meine Beine. Ich bin so glücklich. dass ich anfange zu lachen und über die ganze Wiese tanze. Ich wünschte ich könnte mit den Vögeln in den Sonnenuntergang fliegen, die Luft spüren. Ich atme langsam ein und wieder aus. Diese reine Luft erfüllt meine Lungenflügel. Doch plötzlich sehe ich sie. Wie ein Engel schaut sie aus, wie sie da zwischen den Bäumen steht. Sie schaut zu mir herüber und bedeckt ihr lachen mit der Hand. Ich habe das Gefühl, dass sie schon länger da steht und mir beim tanzen zu geschaut hat. Verlegen schaue ich sie an und frage mich, ob ich etwas sagen soll. Doch sie breitet nur ihre Arme aus und schaut mich erwartungsvoll an. Es schnürt mir die Kehle zu. Voller Freude renne ich auf sie zu und lasse mich in ihre Arme schließen. Diese Berührung hat etwas vertrautes und beruhigendes, dass es mir sofort warm ums Herz wird. Ich schaue ihr in die Augen und sehe wie ihre voller Liebe brennen. Sie hat hier auf mich gewartet bis ich bereit war sie wieder zu sehen. Voller Freude nehme ich ihre Hände und tanze mit ihr. Ich lache, als sie mich im Kreise dreht und mir eine einzelne Blume hinters Ohr steckt. So viele Erinnerungen, sodass mir eine einzelne Träne die Wange herunter läuft. Sie wischt sie mir weg und berührt sachte mein Gesicht. Mit einem letzten Kuss auf die Stirn, dreht sie sich um und geht. Bevor sie zwischen den Bäumen verschwindet winkt sie mir ein letztes Mal zu.

Ich wache auf und schaue mich um. Ich hatte meine Oma wieder gesehen. Vor Freude liefen mir die Träne die Wange hinunter. Neben mir liegt ihr alter Kuscheltier-Bär. Ich ziehe ihn an mich und lächel.

Irgendwann werde ich sie wieder sehen.


© DontTouchMe


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Kommentare zu "Die Lichtung"

Re: Die Lichtung

Autor: sissy   Datum: 20.06.2015 8:54 Uhr

Kommentar: So berührend, wunderschön ist diese kleine Geschichte!
Danke dafür! LG Sigrid

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