Schnell wie ein Tropfen der auf der Haut zerplatzt und doch aus der Ferne langsam und ruhig wie die Schwingen eines Kondors, beben die Wimpern des Kindes im ¾ Takt Richtung Sonne. Der rote Ballon zerfließt förmlich am Himmelszelt und streckt seine Arme in alle Weiten, Schluchten und tastet sich kriechend den Rücken von hunderten Bergen entlang. Das Kind, es sitzt auf einem Tuch auf der trockenen Erde, wo sich langsam durch Risse und Fugen ein monoton braunes Mosaik ergründet. Die Arme, viel mehr dünne Äste im Wind und der Bauch, gewölbt wie ein Rumpf eines kleinen Kahns tragen den Kopf, eine Art Murmel mit Kerben und zwei Diamanten als Augen. Es sitzt schon lange da und betrachtet den in der Hand langsam verdunstenden Tropfen, sieht, dass das Spiegelbild schwindet, bis letztendlich nur noch feuchte Kerben zurückbleiben. Dies geschieht so lange bis das Kind aufgehört hat zu weinen. Letztendlich bis der Schatten des Mädchen in dunklem Schwarz versinkt und man als Autor und Leser nicht weiß ob der Regen kam oder ob es zu spät war.


© S.Musil18


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