21.02.2015 1:25 Uhr Xermena V.
Meine Augen starrten weiterhin auf die Bildschirme. Mein Körper bebte, ein Schluchzen drang aus meinem Mund und meine Beine sackten unter mir weg. Sie ist tot. Tränen rannen über mein Gesicht. Verzweifelt versuchte ich die Tränen mit der Hand wegzuwischen, aber mir gelang es nicht. Rho … Rho ?! Wieso musstest du sterben? Du warst meine beste Freundin. Ich stützte mein Gesicht auf meine Handballen und verdeckte mein Gesicht mit den Fingern. Die Tränen versiegten zwar langsam, aber der Schmerz blieb und wurde immer unerträglicher. Was ist mit unserem Versprechen? Was ist mit … Plötzlich hörte ich Schritte. Ein Gedanke schoss mir durch den Kopf, ich schreckte hoch, schaute hin und her zwischen den Bildschirmen. Wo ist sie? Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Die Schritte wurden nun lauter. Sie wird mich finden. Es gab nur eine Tür, nur einen Ausgang und genau diesen kann ich nicht nehmen. Was mach ich? Ich werde sterben! Nein ! Nein ! Auch wenn mein Leben nicht das Beste ist, ich will leben! Voller Panik schaute ich mich um: Zum Verstecken gab es nur den Schreibtisch. Schnell verkroch ich mich darunter. Es wird nicht viel bringen, aber mir vielleicht ein paar Sekunden Zeit verschaffen. Die Klinke wurde nach unten gedrückt. Ganz langsam öffnete sich quietschend die Tür. Das seltsame Mädchen, welches meine Freundin umgebracht hatte, trat herein. Ihre grauen Augen durchforsteten den Raum. Ich muss hier weg! Aber wohin ? Wenn ich hinter sie schleichen und fliehen will, wird sie mich sehen. Kann ich sie vielleicht mit irgendwas bewusstlos schlagen? Ich versuchte nun lautlos meine Taschen zu durchforsten und stieß dabei auf etwas sehr hilfreiches, was ich total vergessen hatte: Mein Pfefferspray. Die Panik sowie Trauer hatte mich so überrannt, dass mir dieser wichtige Besitz nicht eingefallen war. Heute würde nicht mein Todestag sein.
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Das Leben! Als es ein Träumer war
wusste Es. Etwas fehlt auf dieser Welt.
Und es hat Berge und Wiesen gezaubert.
Die Kunst und die Feste entdeckt. Die
Plätze mit Freiheit gezeigt. Und Länder, [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]