20.02.2015 23:39 Uhr Rho S.
Das Licht flackerte, während ich durch die Flure ging. Die Häftlinge schliefen zumeist schon, also würde dieser Gang und somit der heutige Dienst hoffentlich schnell beendet sein. Wie ich zu diesem Job gekommen bin, bleibt mir jedoch immer noch ziemlich schleierhaft. Mein Vater wird wohl seine Kontakte gespielt haben lassen. Trotzdem musste es unbedingt sowas sein. Hätte er nicht irgendwas anderes nehmen können? Ich seufzte. An dieser Tatsache kann ich eh nichts mehr ändern. Plötzlich hörte ich rechts ein paar Zellen weiter etwas rascheln. Anscheinend war doch noch jemand wach. Welche Zelle war das? Keine Ahnung. Egal. Schon wieder seufzend ging ich weiter. Das Licht erlosch plötzlich und als ich in die Sträflingszelle sah, stockte mein Herz. Ein Mädchen von ungefähr 15 Jahren schaute mich mit stahlgrauen Augen an. Daran war eigentlich nichts schlimmes, aber ihr Kopf lag in einem 30 Grad Winkel und ihr zudem schauriges Lächeln ließ mir einen kalten schauer den Rücken runter jagen. „Komm näher.“, flüsterte sie. Sie hob ihren Kopf nun in die normale Position. Auf einmal riss sie ihre Augen weit auf, dann sagte sie erneut mit leiser Stimme: „Komm näher.“ Ich blieb wie angewurzelt auf der Stelle ohne mich zu rühren. Langsam streckte sie mir ihre Hand entgegen, doch trotzdessen wagte ich mich nicht zu bewegen. Das Mädchen riss mich zu sich, presste meinen Körper gegen die Gitterstäbe. Das Licht flackerte erneut kurz auf, etwas hinter ihrem Rücken blitzte auf, das Licht erlosch und im nächsten Moment verspürte ich nur noch einen überwältigenden Schmerz. Mit letzter Kraft fühlte ich an der Stelle, wo der Schmerz herrührte: Irgendetwas spitzes, ich glaube eine Scherbe, steckte in meiner Brust. „Du bist dem Tode geweiht.“ Hinter den Gittern zeichnete sich deutlich das gruselige Grinsen des Mädchens ab, sie verfiel in ein hysterisches Gelächter, das war das letzte was ich mitbekam. Danach wurde alles schwarz.


© katoki / alle Rechte vorbehalten


1 Lesern gefällt dieser Text.


Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Killer Destiny (1.Kapitel)"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Killer Destiny (1.Kapitel)"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.