X-Files - Das Unfassbare (Staffel 1, Episode 1/7)

Herzlich Willkommen bei "X-Files", meiner neuen Geschichte über außergewöhnliche Phänomene und übernatürliche Erlebnisse. Angelehnt an die erfolgreiche amerikanische Serie "Akte X" befassen sich die kurzen Geschichten immer mit unerklärlichen und unfassbaren Ereignissen. Die beschriebenen Geschehnisse basieren auf Erzählungen aus dem Internet, können somit also als wahr oder eben doch als reine Fiktion gesehen werden. Wer ähnliche Erlebnisse hatte, kann sich gerne in einem Kommentar dazu äußern. Vielleicht kommt euch die Geschichte ja bekannt vor?

Staffel 1 - Episode 1: Sam

Annemarie Sleeve genoss diesen ruhigen Abend. Sie saß vor dem Fernseher und schaute ihre Lieblingsserie. Ihr Mann Sam war zum Nachbarn gegangen, um mehrere Runden Poker zu spielen und das konnte dauern. Sie liebte den alten Sack mehr als alles andere, aber die freien Stunden genoss sie auch. Es war nicht ungewöhnlich, dass Sam erst spät nach Hause kam. Manchmal wurde es weit nach Mitternacht und selbst dann hörte man sie noch grölen und lachen vor der Tür. An diesem Abend war alles wie immer und irgendwann schaltete Annemarie den Fernseher aus. Sie schaute noch einmal durch das Fenster zu ihren Nachbarn und sah, dass dort noch Licht brannte. Die hatten sicherlich ihren Spaß.

Sie hätte schwören können, dass sie kurz eingenickt war, als sie vor lauter Schreck aufrecht in ihrem Bett saß. Was war das? Irgendwas hatte sie gehört. Es war ein Klopfen gewesen. Erst wischte sie sich den Schlaf aus den Augen und schaute auf die Uhr. Es war 2.12Uhr. Als sie Sam nicht neben sich liegen sah, stand sie sofort auf, schlüpfte in ihre Slipper und machte sich auf den Weg zu ihrer Haustür. Um diese Zeit war Sam meist lange zu Hause und außerdem hatte er doch einen Schlüssel. Es klopfte wieder an der Tür. Ein helles Licht huschte an dem Fenster neben der Haustür vorbei und verschwand. Annemarie öffnete unbeirrt die Tür und hoffte ihren Sam dort zu sehen, doch von dem war weit und breit keine Spur. Als sie wieder zu ihren Nachbarn schaute, brannte dort immer noch Licht. Sie bildete sich auch ein, noch ein paar Leute im Haus lautstark diskutieren zu hören. Die Pokerrunde schien also noch im vollen Gange zu sein. Doch genug war genug. Sie zog sich ihren Bademantel über und wollte Sam nach Hause holen. Um diese Zeit spielte man wirklich kein Poker mehr. Es hatte kurz zuvor zu regnen begonnen und es war wirklich stockdunkel. Annemarie machte sich Sorgen um ihren Mann. Und das zurecht.

Als sie die Haustür hinter sich zusperrte und sich auf den Weg zu ihren Nachbarn machte, kam er glücklicherweise gerade aus der Haustür und wollte zu ihr. "Sam es ist schon halb drei! Ich habe mir Sorgen gemacht! So lange warst du ja noch nie drüben! Warum hast du nicht Bescheid gesagt?". Doch Sam sprach kein Wort. Er kam auf sie zu und schaute sie traurig an. "Was ist denn passiert? Hast du verloren beim Poker?". Auch diesen Satz beantwortete Sam nicht und ging schnurstracks auf sein Haus zu. "Warum sagst du denn nichts?", schrie Annemarie und machte sich nur noch mehr Sorgen. Die Haustür der Nachbarn stand noch offen und sie nutzte die Gelegenheit, um bei ihrer Nachbarin zu fragen, was mit Sam los war. Sie wollte wissen, warum er so seltsam war. Als Annemarie sich noch einmal an der Haustür umschaute, war Sam nicht mehr zu sehen. Er war vermutlich ohne ein Wort ins Haus gegangen. Als sie die Wohnung der Nachbarn betrat, brannte überall Licht. Immer wieder ging ihr in diesen Sekunden das Klopfen an ihrer eigenen Haustür durch den Kopf. Das hatte sie sich doch nicht eingebildet? Es ging überhaupt kein Wind draußen, der dieses Geräusch hätte verursachen können. Sam konnte es auch nicht gewesen sein, da er erst später aus dem Haus der Nachbarn kam. Das war wirklich seltsam.

Als Annemarie in das Wohnzimmer kam, traf sie förmlich der Schlag. Die Pokerrunde war anscheinend schon länger nicht mehr im Gange, denn keiner hielt mehr Karten in der Hand. Als sie näher kam, erkannte sie jemanden am Boden liegen. Die anderen standen alle drum herum. Ihre Nachbarin und beste Freundin Elise alarmierte gerade einen Krankenwagen. Als sie Annemarie sah, erschrak sie urplötzlich und nahm sie in den Arm. "Was ist denn hier los?". Elise liefen die Tränen an den Backen herunter und sie deutete auf den am Boden liegenden Mann. "Dein Mann hatte vor wenigen Minuten einen Herzinfarkt! Ich wollte dich sofort anrufen, aber das Telefon funktionierte kurzzeitig nicht! Es rauschte so stark, dass mich niemand verstanden hätte!". Annemarie schaute auf den Boden und erblickte Sam. "Das kann nicht Sam sein! Sam war eben noch draußen vor der Tür bei mir!". Elise wischte sich die Tränen ab und sagte nur verunsichert:"Was?". Sie erkannte ihren Mann am Boden und sie hätte ihn sicherlich auch selbst als tot erklärt, aber doch nicht, wenn sie eben noch mit ihm gesprochen hatte.

Als Annemarie wenige Momente später ihr Haus betrat und nach Sam rief, bekam sie keine Antwort. Sam war nicht mehr da. Aber er war doch ins Haus gegangen! Sie hatte es doch selbst gesehen! Er war aus dem Haus der Nachbarn gekommen und hatte sie traurig angesehen! Es dauerte Monate, bis Annemarie nicht mehr so tun konnte, als hätte sie ihn damals nachts vor der Haustür gesehen. Ihr glaubte niemand. Man hielt sie für gestört und krank. Sowas konnte man ja auch nicht einfach so erklären und sie konnte nicht erwarten, dass irgendjemand so etwas einfach glaubte. Doch es war die Wahrheit! Sie hatte ihren toten Ehemann noch einmal sehen dürfen und das war ihr immer wichtiger gewesen, als das Verständnis der anderen Leute. Wenn die wüssten, dass in dieser Nacht um 3.37Uhr das Telefon geklingelt hat und ihr Mann noch ein letztes Mal mit ihr sprach, käme sie sicherlich in eine Anstalt. Doch er hatte ihr am Telefon versichert, dass auch er sie vor der Haustür gesehen hat und sie niemandem davon erzählen soll......

ENDE

© Seralgo Refenoir

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axel c. englert
Alf Glocker
Picolo

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