Die neue Generation der Bindungsphobiker

Die neue Generation der Bindungsphobiker

Aus gegeben Anlass musste ich mir die Frage stellen: "was ist bloß los mit unserer Generation"? Wieso fällt es uns so schwer Beziehungen ein zu gehen oder zu führen. Woher kommt unsere Gier immer mehr haben zu wollen. Sich mit nichts zufrieden zu geben. Angst Verpflichtungen einzugehen? Angst vor Verantwortung? Unsere Eltern haben es doch auch irgendwie hinbekommen. Christian war 30 Jahre alt, gut aussehend, Elektriker, Autobegeistert mit schöner 3 Zimmerwohnung am Stadtrand und seit 7 Jahren Single. Unglücklich Single, auch wenn er dies die meiste Zeit zu verschleiern versucht. Seinen Aussagen zu Folge verliebte er sich immer in die "falschen Frauen" . Es ist doch immer das gleiche Spiel. Die, die man(n) möchte bekommt man(n) nicht und die, die man(n) nicht will die möchten gern. Auch höre ich des Öfteren die Aussagen "Die/Der richtige war einfach noch nicht dabei" oder "Lieber bin ich Single als unglücklich gefangen in einer Beziehung". Doch was steckt da wirklich hinter? Sind es wirklich nur unglückliche Begegnungen oder schützt sich Christian vielleicht nur vor einer evtl. Enttäuschung. Es muss doch möglich sein in 7 Jahren einen Menschen kennen zulernen der zu einem passt, für den man liebe empfinden kann. Oder etwa nicht? Solche Leidensgeschichten wie Christian sind unzählig in meinem Freundeskreis zu finden. Da hätten wir Michaela die auch bereits seit 6 Jahren Single ist. Michaela ist eine hoffnungslose Romantikerin die auch dies immer gern hinter ihrem "Scheiß auf Männer" aussagen vertuscht. Kennt man Michaela jedoch genau, weiß man das sie ein sehr emotionaler, gefühlvoller Mensch ist, der sich nichts sehnlicheres wünscht als einen Mann an ihrer Seite für den Sie die Nr. 1 ist. Sie braucht 100%ige Aufmerksamkeit und genau das ist auch ihr Problem. Die Männer sind oft nicht bereit ihr diese Aufmerksamkeit zu schenken. Die Männer die ihr nicht gefallen und denen sie es auch zeigt, schenken ihr diese Aufmerksamkeit. Da hätten wir wieder das selbe Problem wie bei Christian. Die man möchte wollen nicht und die die man nicht möchte die wollen. Ein Teufelskreis. Doch woran liegt es wirklich das die die man möchte nicht wollen und die die man haben könnte man selber nicht möchte? Andere bekommen es doch auch hin! Warum denn bloß klappt es bei einigen seit Jahren nicht. Vergrault man vielleicht unbewusst die Menschen die man als potenziellen Partner entdeckt hat? Und verschließt man sich den Personen die man haben könnte. Und warum macht Ablehnung attraktiv? Wieso finden Menschen gefallen an Menschen die einen augenscheinlich nicht wollen? Ist es einfach ein Schutzmechanismus der es uns einfacher Macht liebe zu spüren wenn man diese Liebe nicht Leben muss. Eine Liebe die irgendwann zum Alltag wird? Eine Liebe die vielleicht irgendwann so stark werden könnte, dass man sich voneinander abhängig macht. Eine Liebe die so stark werden kann und einem den Boden unter den Füßen reißen könnte. Eine Liebe in der man keine Kontrolle mehr über sich selber hat. Eine Liebe die im Kern erschüttert.
Nein! Bevor so eine Liebe einem den Weg kreuzt, sucht man lieber die falschen. Möchte seine Unabhängigkeit nicht verlieren oder ist einfach gern Single.
Das Risiko ist einfach zu groß. Das interessante an diesem Phänomen ist die Tatsache das All diese Beziehungsgestörten Menschen in der Vergangenheit eine große Liebe erlebt hatten. Jedoch so tief enttäuscht worden sind, dass sie einfach nicht bereit sind diesen Schmerz noch einmal zu erleben.
Doch was tun? Allein bleiben?
Das will wohl niemand gern.
"Liebe ist nichts für Feiglinge".
Wenn man sich erst bewusst macht, dass man sich selber vor der Liebe verschließt. Sich selbst klar macht, dass man nun mal diese Enttäuschung in der Vergangenheit erlebt hat, diese, einen aber nicht umgebracht hat und man durchaus weiter machen kann, wenn man bereit ist die Vergangenheit ruhen zu lassen. Mutig sein und die inneren Ängste überwinden, so schwer es auch ist. Vertrauen in sich selbst haben und auch in anderen wieder finden. Sich fallen lassen zu können ist eins der schönsten Gefühle auf dieser Welt. Es ist viel zu schade sich vor diesen Gefühlen zu verschließen. Ohne dieses Gefühl wird immer etwas in deinem Leben fehlen.
Es lohnt sich.

© Beziehungen

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Mark Gosdek

Beschreibung des Autors zu "Die neue Generation der Bindungsphobiker"

Warum gibt es Männer und Frauen die seit Jahren Single sind, obwohl sie es nicht wollen?

Kommentare zu "Die neue Generation der Bindungsphobiker"

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